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Erstkontakt

Erstkontakt

Titel: Erstkontakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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bei Snow Hill, Maryland. Dorthin zog er sich an den meisten Wochenenden zurück; manchmal hielt er sich auch länger dort auf, wenn seine Stimmung danach war und er das Gefühl hatte, daß seine persönliche Anwesenheit bei Goddard nicht notwendig war. Die Wohnung war an das Kommunikations- und Computernetz des Space Centers angeschlossen, obgleich sein Zugriff auf bestimmte Systeme notwendigerweise begrenzt war. »Gibt es etwas Neues bei Herkules?«
    »Nein«, sagte Wheeler. »Das Signal wiederholt sich ständig.«
    »Was ist daran seltsam?«
    »Keine Ahnung. Leslie, vielleicht. Gambinis Idee, eine Psychologin herzuholen, um die Außerirdischen auf eine Couch zu legen. Und er hat immer die Versuche von Drake und Sagan und den SETI-Leuten verspottet, eine statistische Basis dafür zu schaffen, um die Möglichkeiten der Existenz hochentwickelter Zivilisationen in der Milchstraße zu berechnen, mit der Begründung, daß wir nur mit einem einzigen Hinweis arbeiten. Er ist nicht sehr beständig.«
    Sie bestellten Drinks und Steaks, und Harry lehnte sich entspannt zurück und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. »Sind sie dort draußen, Pete? Die Außerirdischen, meine ich. Sie haben neulich ziemlich überzeugt ausgesehen.«
    »Von den Spektrogrammen. Tatsächlich, Harry, wäre ich von Anfang an überzeugt gewesen, wenn jemand anderer als Gambini an der Sache beteiligt wäre. Die Indizien sind schwer zu widerlegen. Das ganze Konzept ist schwer zu glauben. Vor allem wenn man bedenkt, daß Gambini sich so dringend gewünscht hat, etwas Derartiges zu finden. Das alleine macht mich schon mißtrauisch. Er untergräbt seine Glaubwürdigkeit.«
    »Glauben Sie, daß wir es mit gefälschten Daten zu tun haben?«
    »Nein, nein. Nichts dergleichen. Mich stört vielmehr der Mangel an Objektivität, und ich hege die Befürchtung, daß etwas von Gambinis Enthusiasmus bereits auf uns abgefärbt hat. Ich weiß, das macht nicht gerade viel Sinn. Aber ich hasse es, voreilige Schlüsse zu ziehen. Selbst wenn …«
    »Wenn?«
    »Wenn es keine alternativen Theorien gibt.« Der Kellner brachte die Drinks an den Tisch, Rum-Cola für Wheeler, Scotch mit Wasser für Harry. Als sich der Kellner zurückzog, ergriff Harry sein Glas, nahm einen Schluck und stellte es wieder ab.
    »Sie meinen demnach, daß es draußen im Altheischen System wirklich eine Art von Zivilisation gibt?«
    »Nennen Sie es Intelligenz. Ja, das denke ich doch. Und ich glaube, daß Rimford dies genau in diesem Moment Gambini erklärt. Wir stehen alle kurz davor, in den Geschichtsbüchern verewigt zu werden.«
    »Wir alle?« Harry lachte. »Wer war denn Kolumbus’ erster Maat?« Ihm gefiel die Vorstellung, an einer bahnbrechenden Entdeckung beteiligt zu sein. Selbst wenn sich seine Rolle darauf beschränkte, im Hintergrund zu stehen und mitzujubeln. Er fühlte sich plötzlich in Hochstimmung und bemerkte, daß ihn einige Leute in der Nähe neugierig musterten. Es machte ihm nichts aus, und das war untypisch für ihn: Normalerweise fragte er sich unentwegt, was wohl die anderen Menschen von ihm hielten.
    Wheeler ignorierte seinen Drink. »Ich komme nicht von der Überzeugung los«, sagte er, »daß wir in dieser Angelegenheit noch einige Überraschungen erleben werden. Gambini meint, er hätte alles unter Kontrolle, aber es gibt noch zu viele unbekannte Dinge.«
    »Was meinen Sie?«
    »Wir nehmen zum Beispiel an, daß sie so sind wie wir. Jeder hier wartet auf eine zweite Nachricht. Aber die Altheaner haben ihre Anwesenheit bekanntgegeben. Sie sehen vielleicht keinen Grund, mehr zu tun. Was haben sie schließlich zu gewinnen?«
    »Mein Gott«, sagte Harry. »Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht.«
    In Petes Augen lauerte der Schalk. »Das wäre doch möglich. Es ist eine richtig spaßige Vorstellung, bei der unsere Leute alt und älter werden und auf den Rest einer Sendung warten, die schon lange vollständig ist. Können Sie sich vorstellen, was das bei Ed und Majeski auslösen würde?«
    »Sie sind rachsüchtig, Pete«, sagte Harry in freundlichem Tonfall, obgleich er bei Wheelers Reaktion nichtsdestoweniger Unbehagen verspürte. »Es würde Gambini umbringen.«
    »Ja, ich nehme an, das würde es. Ich denke, das sagt eine ganze Menge darüber aus, was Ed sich selbst angetan hat.« Er probierte seinen Drink und nickte anerkennend. »Es gibt auch noch andere Möglichkeiten. Wir gehen davon aus, daß jede Sendung von dort eine Menge technologisches Material

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