Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Erstkontakt

Erstkontakt

Titel: Erstkontakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
bedeutsame Mitteilung zu machen.«
    Er hielt inne und schaute direkt in die Kameras. »Am Morgen des 17. September, kurz vor Anbruch der Morgendämmerung, empfingen die Vereinigten Staaten ein Signal extraterrestrischen Ursprungs.« Harry, der natürlich wußte, was nun kam, war verblüfft über die plötzliche atemlose Stille in dem dicht besetzten Raum. »Die Sendung kam aus einer kleinen Sternengruppe außerhalb unserer eigenen Milchstraße. Sie befindet sich im Sternbild Herkules und ist außerordentlich weit von der Erde entfernt, zu weit, um einen Dialog auch nur in den Bereich des Möglichen zu rücken. Von Mr. Atkin«, er nickte Atkin zu, »habe ich erfahren, daß die Signale vor anderthalb Millionen Jahren in unsere Richtung abgestrahlt wurden.«
    Stühle scharrten, aber trotzdem, bis auf einige erregte Zwischenrufe, hielt das Pressecorps die Luft an.
    »Es gab keine Botschaft: Die Ausstrahlung war lediglich eine mathematische Folge, die sich eindeutig interpretieren läßt.
    Ich sollte den Augenblick nutzen, darauf hinzuweisen, daß dieses Ergebnis unserer Untersuchungen ohne den Einsatz von SKYNET nicht möglich gewesen wäre.
    Wir überwachen die Sternengruppe weiterhin, jedoch schweigt sie seit einigen Wochen, und wir erwarten nicht, noch mehr von ihr zu hören.« Er hielt inne; als er wieder ansetzte, zitterte seine Stimme vor Ergriffenheit. »Wir wissen eigentlich überhaupt nichts über die, welche uns von ihrer Existenz in Kenntnis gesetzt haben. Wir können nicht einmal mehr hoffen, jemals mit ihnen zu reden. Ich habe erfahren, daß ihre Sternengruppe sich mit einer Geschwindigkeit von achtzig Meilen pro Sekunde von uns entfernt.
    Es ist traurig, daß diese … Wesen … uns nichts über sich mitteilen konnten. Aber sie haben uns etwas über das Universum verraten, in dem wir leben. Wir wissen jetzt, daß wir nicht alleine sind.«
    Noch immer herrschte beinahe reglose Stille. »Zwei der Männer, die für die Entdeckung verantwortlich sind, haben sich heute abend hier eingefunden«, fuhr der Präsident fort. »Ich möchte, daß die beiden mir jetzt helfen, die technischen Fragen zu beantworten, die Sie vielleicht haben: Arnes Atkin, Direktor der NASA, und Dr. Ed Gambini, der die Forschungsgruppe des Raumflugzentrums bei Goddard leitet.« Einige der Presseleute begannen zaghaft zu klatschen, und das brach den Bann. Donnernder Applaus erfüllte den Saal. Harry, der erwartet hatte, mit den anderen vorgestellt zu werden, war sowohl erleichtert wie auch enttäuscht, daß er übergangen worden war.
    Atkin erhob sich. Er besaß eine majestätische Ausstrahlung: grauhaarig, bedächtig und intellektuell. Er blickte in den Saal, schlug gemächlich die erste Seite der Flipchart um und hielt einen kurzen Vortrag über Pulsare, indem er eine Reihe von Illustrationen verwendete, die er am Nachmittag nach Majeskis Empfehlungen zusammengesucht hatte. Er beschrieb das System Altheis, erwähnte die Entfernungen und verglich den Vorgang im Binärsystem auf poetische Weise mit Schiffen, die unerkannt bei Nacht aneinander vorbeiziehen. Der Präsident dankte ihm und erteilte Gambini das Wort, der überraschenderweise nervös wirkte.
    Gambini schilderte kurz seine Reaktion am ersten Abend. Er hielt sich an die Empfehlungen des Weißen Hauses, doch Harry sah ganz eindeutig den Ärger im Gesicht Gambinis. Es sei, so sagte er, eine religiöse Erfahrung gewesen: zu erkennen, daß irgend etwas dort draußen war. »Der Geist, der die Herkules-Ausstrahlung gesendet hat«, sagte er, »erkannte, daß keine bewohnbare Welt im Umkreis von weniger als einer Million Lichtjahre existiert. Und so brauchte er einen Sender von unermeßlicher Energie. Er brauchte einen Stern.« Und dann wich Gambini doch ein wenig von seinem Skript ab: »Ein Wesen, das den Wunsch verspürt, über eine solch große Distanz hinweg einfach mal ›hallo‹ zu sagen, und zu diesem Zwecke auch noch eine Zeitspanne von eineinhalb Millionen Jahren in Kauf nimmt, kann uns nur sehr ähnlich sein. Ich kann dieses Bedürfnis nachvollziehen und denke, jeder andere in diesem Saal kann dies auch. Was auch immer dort draußen ist, welche Technologie sich auch dahinter verbirgt, sie weist jedenfalls Merkmale auf, die wir nachvollziehen können. Und wir können uns glücklich schätzen, ihre Bekanntschaft gemacht zu haben.«
    Als er geendet hatte, stellten die Presseleute Fragen.
    Ein politischer Kolumnist der Washington Post bezog sich auf Beta und fragte, wie ein Objekt

Weitere Kostenlose Bücher