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Erstkontakt

Erstkontakt

Titel: Erstkontakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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rückgängig machen«, stellte Pappadopoulis fest. »Meine Sorge betrifft die Zukunft. Es ist sehr wahrscheinlich, daß es weitere Sendungen geben wird, wenn sie nicht schon längst stattgefunden haben. Ich möchte gerne fragen, wie Ihre Position aussieht, wenn es dazu kommt. Ihre Position, Mr. Carmichael. Nicht die der Regierung. Ich muß leider erkennen, daß ich auf diese Frage die Antwort bereits erhalten habe.«
    Harry krümmte sich innerlich unter dem geradezu sezierenden Blick seines Besuchers.
    Pappadopoulis lächelte. »Es freut mich, erleben zu dürfen, daß sogar ein Vertreter des öffentlichen Dienstes ein Gewissen hat. Die Leute, für die Sie arbeiten, Mr. Carmichael, sind nur daran interessiert, welche militärischen Vorteile sie aus all dem herausholen können. Darf ich Sie darauf aufmerksam machen, daß Sie der Menschheit mehr verpflichtet sein sollten als ihrem gewissenlosen Arbeitgeber. Bieten Sie den Bastarden die Stirn!« Seine Stimme erhob sich. »Sie sind es jedem schuldig, der die Natur der Welt zu verstehen versucht, in der wir leben. Und Sie sind es sich selbst schuldig. In vielen Jahren, wenn Sie und ich längst gestorben sind, könnte man sich durchaus an Sie erinnern wegen Ihres Mutes und Ihrer Leistungen. Schweigen Sie und gehorchen Sie Ihren obskuren Herren, und ich kann Ihnen versichern, daß das totale Vergessen dann das Beste ist, worauf Sie hoffen können.« Er griff in eine Westentasche. »Meine Karte, Mr. Carmichael. Zögern Sie nicht anzurufen, wenn ich Ihnen behilflich sein kann. Und seien Sie versichert, daß ich, wenn es denn notwendig ist, Ihnen mit Freuden zur Seite stehen werde.«
     
    Das Signal war vollständig aufgezeichnet worden, und die Computertechniker erstellten bereits mehrere Kopien der Daten. Jede Kopie bestand aus sechs CD-RWs, die etikettiert und in Folie verschweißt wurden. Baines lieh sich eine Kopie und brachte über eine Stunde in seinem Büro damit zu, den übermittelten Instruktionskatalog zu durchblättern und auf die geometrischen Figuren zu starren, wobei er sich bewußtzumachen versuchte, daß diese Diagramme einem nichtmenschlichen Hirn entsprungen waren. Allein diese Vorstellung versetzte ihn buchstäblich auf eine andere Bewußtseinsebene.
    Ab jetzt müßte er freilich rund um die Uhr fleißig sein.
    Zudem würde er eine vollständige Kopie der Aufzeichnung benötigen, damit er sich in seinem Bungalow damit beschäftigen konnte, wo es sich angenehmer arbeiten ließ. Er sah sich um und fand einige unbeschriebene CDs.
    Harry Carmichael betrat die Zentrale und schien auf Gambinis Büro zusteuern zu wollen. Baines legte die CDs ab und eilte in den Korridor, um ihn abzufangen. »Haben Sie einen Augenblick Zeit, Harry?«
    »Ich erwäge momentan ernstlich, die Koffer zu packen und in die Südsee zu fahren. Klar habe ich kurz Zeit. Was kann ich für Sie tun?«
    »So mies kann es Ihnen doch gar nicht gehen.«
    Harry schüttelte den Kopf. »So schlimm ist es auch nicht. Es gibt nur einige Aspekte an meinem Job, auf die ich lieber verzichten würde.«
    »Ich habe eine Bitte. Kann ich mir eine Kopie des Signals machen, damit ich auch in meinem Bungalow daran arbeiten kann?«
    Harry wollte die Bitte zunächst abschlagen, überlegte es sich jedoch anders. »In Ordnung, Baines. Aber verlieren Sie sie nicht. Und zeigen Sie sie bloß niemandem, der nicht dazu autorisiert ist.«
    Rimford ging zurück in sein Büro, fertigte eine vollständige Kopie an, gab die Original-CDs wieder ab und verließ die Zentrale mit seinen neuen Datenträgern. Eine Stunde später saß er in seinem Bungalow vor dem Notebook und war bereit, in die geheimnisvolle Welt der extraterrestrischen Botschaft einzutauchen.
    Draußen zerrte ein kräftiger Wind an den Bäumen.
     
    Harry betrat Gambinis Büro und berichtete ihm von dem Gespräch mit Pappadopoulis. Gambini hatte einige ähnliche Begegnungen gehabt.
    »Jemand muß mit dem Präsidenten reden.« Gambini rührte in seinem Kaffee und starrte mit steinernem Gesichtsausdruck durch die Cafeteria. »Er erfährt nur eine Seite, nämlich die militärische. Er hört sich da oben die Vorträge von Leuten wie Maloney an, und die sehen natürlich nur die Gefahren. Sie sind so gottverdammt kurzsichtig. Harry, ich möchte nicht Teil des Militärapparates werden. Mein ganzes Leben habe ich auf ein solches Ereignis gewartet, und jetzt machen diese Bastarde alles kaputt. Weißt du, Hurley hat die einmalige Chance, etwas wirklich Gutes zu tun. Wir

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