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Erstkontakt

Erstkontakt

Titel: Erstkontakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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einer Weise, die Harry als beunruhigend empfand.
    »Wir nehmen an, daß dies ein Altheaner ist«, sagte Gambini.
     
    Am späten Montagnachmittag zog Gambini sich in seine Suite in der VIP-Abteilung in der nordwestlichen Ecke des Goddard-Geländes zurück. Er wußte nicht, ob er überhaupt schlafen konnte, aber nun leisteten die Computer die Hauptarbeit, und er wollte später ausgeruht sein.
    Er sank mit einem Gefühl großer Befriedigung ins Bett und tauchte mit dem seligen Gedanken in den Schlaf ein, daß er das Ziel seines Lebens erreicht hatte. Wie vielen Menschen war dieses Glück beschieden?
    Als vier Stunden später das Telefon klingelte, dauerte es einige Zeit, bis er sich zurechtfand. Er vergrub sich in seinen Kissen und lauschte dem beständigen elektronischen Rufzeichen, griff nach dem Hörer und hätte ihn beinahe fallenlassen.
    Die Stimme am anderen Ende gehörte Charlie Hoffer. »Es ist zu Ende«, sagte er.
    »Das Signal?«
    »Ja. Der Pulsar sendet wieder.«
    Gambini schaute auf die Uhr. »Neun Uhr dreiundfünfzig.«
    »Ein voller Orbit«, sagte Hoffer.
    »Sie sind zuverlässig. Wieviel?«
    »Wir haben es noch nicht berechnet.«
    »Okay«, sagte Gambini. »Danke. Melden Sie sich, wenn sich etwas ändert, Charlie.«
    Er gab die Zahlen in seinen Taschenrechner ein. Sie hatten ungefähr 46,6 Millionen Zeichen empfangen.

 
    MONITOR
     
     
    Teilweise Mitschrift des Interviews mit Baines Rimford, ursprünglich erschienen in der Oktoberausgabe von Deep Space:
    F. Dr. Rimford, Sie sollen gesagt haben, daß Sie einige Fragen haben, die Sie besonders gerne Gott stellen würden. Ich würde gerne wissen, wie diese Fragen lauten.
    A. Zunächst einmal wäre es schön, eine einleuchtende GUT zu haben.
    F. Sie meinen eine Große Unifizierte Theorie, die alle physikalischen Gesetze in sich vereint.
    A. (Lacht und deutet an, daß Deep Space erheblich verallgemeinert.) Wir wären schon zufrieden, wenn wir wüßten, wie die starken und die schwachen nuklearen Kräfte, der Elektromagnetismus und die Gravitation interagieren. Einige Leute meinen, es habe einst, kurze Zeit nur, eine einzige Kraft gegeben.
    F. Wann war das?
    A. Während der ersten Nanosekunden des Großen Knalls. Wenn es einen Urknall gegeben hat.
    F. Gibt es daran denn Zweifel?
    A. Nun, gewiß gibt es Wissenschaftler, die noch darüber streiten. Aber nein, ich glaube, es steht außer Frage, daß es den Urknall gegeben hat. Die entscheidende Frage lautet heute, denke ich, ob er ein einmaliges Ereignis war.
    F. Sie meinen, es hat mehr als einen Urknall gegeben?
    A. Nun, natürlich nicht in unserer Nähe. Aber die Frage, die sich stellt, lautet: Ist das Universum einzigartig? Ist es das einzige?
    F. Und ist es einzigartig?
    A. Das weiß ich nicht. Niemand weiß das. Vielleicht wird es kein Mensch je erfahren.
    F. Welche Frage hätten Sie noch gerne beantwortet?
    A. Ich wüßte gerne, warum es überhaupt Materie gibt. Warum es kein Nichts gibt. Ich möchte wissen, warum wir eine Ordnung haben. Es fasziniert mich, das das Universum nicht ausschließlich aus irgendwelchem kalten Schlamm besteht, der durch die Finsternis fliegt.
    F. Ich verstehe nicht ganz.
    A. Lassen Sie uns auf den Urknall zurückkommen.
    F. Falls es einen gab.
    A. Dann nennen Sie das Ganze von mir aus Auslösemechanismus. Der Urknall hat offenbar exakt die Menge an Energie enthalten, die ein langlebiges Universum erzeugen konnte. Wäre die Energiemenge nur unbedeutend kleiner gewesen, wäre alles wieder sehr rasch zusammengestürzt. Und mit ›kleiner‹ meine ich den äußerst geringen Bruchteil eines Prozents. Wäre die Energie allerdings auch nur ein klein wenig stärker gewesen, hätten sich die Galaxien nicht bilden können. Oder sehen wir uns nur mal die enorme Kraft an, die den Atomkern zusammenhält. Und wieder gibt es keinen Grund, warum es genauso sein soll, wie es ist. Wäre die Kraft stärker, hätten wir weder Wasserstoff noch Wasser. Wäre sie schwächer, hätten wir keine gelben Sonnen. Es gibt tatsächlich so gut wie unendlich viele solcher Zusammenhänge. Sie haben mit dem Atomgewicht und Gefrierpunkten und Quanten und mit praktisch jeder Art von physikalischem Gesetz zu tun, das einem einfallen mag. Verändert man auch nur eine einzige jener Konstanten, bugsiert man nur ein einziges Proton, sagen wir, in ein Heliumatom, riskiert man, das gesamte Universum zu destabilisieren. Wir scheinen an einem Ort zu leben, der, allen kosmischen Widrigkeiten zum Trotz, als Heimstatt für

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