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Ertränkt alle Hunde

Ertränkt alle Hunde

Titel: Ertränkt alle Hunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Adcock
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trinken?«
    »Weil du Moira geschickt hast, mich aus dem Schlaf zu reißen?«
    Liam lachte leise, dann rutschte er auf seinem Stuhl und trank einen weiteren Schluck Whiskey. »Hast du eine Zichte?« fragte er.
    »Ich hab’s doch schon mal gesagt, nein.«
    »Du könntest ein Päckchen reinschmuggeln, das könntest du.«
    »Vielleicht, wenn du mir hilfst.«
    »Gut zu wissen, daß du noch bestechlich bist. Das verrät mir, daß du zu der anständigen Sorte Polizist gehörst.«
    »Du wolltest mir gerade erzählen, warum wir diese offene Aussprache haben.«
    »Das wollte ich. Sag mal, Neil, wann haben wir uns eigentlich das letzte Mal gesehen?«
    »Bei der Beerdigung meiner Mutter.«
    »Richtig. Ich seh dich noch in deiner blauen Uniform vor mir, bevor du Detective geworden bist. Kannst du dich noch an den Rest erinnern?«
    »Es war kein großer Abschied, soviel zu erinnern gibt’s da nicht. Father Tim war dabei mit seinem Segen, und du hast Rosen ins Grab geworfen...« Und ich fragte mich: Was war das noch für ein Lied, das mein Onkel Liam gesungen hat?
    »Und dein Freund Mogaill«, sagte Liam und unterbrach meinen Gedanken.
    »Ja... Davy war auch da.«
    Wir schwiegen einen Augenblick. Dann sagte Liam plötzlich: »Ich weiß über Father Tim Bescheid, gebe Gott.«
    »Du weißt -?«
    »Aye, und auch über Davy Mogaill.«
    Meinte er damit, daß er wußte, was während der letzten zwei Tage mit Father Tim und Davy Mogaill passiert war, oder ging sein Wissen tiefer? Ich wollte Liam gerade bitten, sich zu erklären, als Moira mit rotem Gesicht und völlig außer Atem aus dem Korridor ins Zimmer gestampft kam. »Er kommt jetzt den Weg hinter dem Haus rauf!«
    Ruhig erwiderte Liam: »Danke, Moira. Sei doch so gut und lauf nach oben und hilf dem schönen Kind bei was auch immer sie benötigt, um sich für dein wunderbares Abendessen hübsch zu machen.«
    »Die kann ihr Gefieder verdammt gut auch ohne mich in Ordnung bringen!« beschwerte sich Moira.
    »Es tut gut, dich fluchen zu hören, Moira. Das beweist, daß es dir gutgeht. Und jetzt ab nach oben.«
    »Oh, Mr. H-!«
    »Muß ich dir immer Butter auf deine Katzenpfoten schmieren, Moira?« fragte er müde. »Oder sparst du mir vielleicht etwas von dem Atem, den ich noch habe, indem du daran denkst, daß es dir in diesem Haus sehr gutgeht.«
    Polternd machte sich Moira auf den Weg die Treppe hinauf zum roten Zimmer und murrte leise: »Gooott segne und schütze uns!«
    Zu mir sagte Liam ruhig: »Schnell jetzt, Snoody wird bald bei uns sein. Wie ich gehört habe, bist du ein guter Detective. Kann man das so sagen?«
    »Ich sehe das gern so.«
    »Also schön, ich werde dir jetzt den Hauptgrund nennen, warum ich dich allein zu mir geholt habe, Neil. Ich möchte dir ein Rätsel aufgeben.«
    »Ein was -?«
    »Wenn du es löst, findest du Antworten auf Fragen, die dich bislang gequält haben.« Liam machte ein besorgtes Gesicht. Er schaute an mir vorbei auf den leeren Korridor. »Also schön -willst du es hören?«
    »Ja.«
    »Ein Mann ohne Augen sah Pflaumen auf einem Baum. Weder nahm er Pflaumen, noch ließ er Pflaumen zurück. Wie ist das möglich?«

17

    »Peep o’day, Kamerad.«
    »Du -!«
    »Aye, und es freut mich, dein Gast zu sein. Aber sieh dich nur an - alle viere von dir gestreckt, liegst du jetzt in diesem Bett und hast zur Begrüßung nicht mal das geringste Lächeln für mich.«
    »Wie bist du hier reingekommen?«
    »Glaubst du vielleicht, du und deinesgleichen wäret die einzigen, die wissen, wie man ein Schloß überredet, wenn man den Schlüssel nicht besitzt?«
    »Beschissener Bastard -!«
    »So was sagt man doch nicht. Aber was kann ich groß erwarten, wenn ich dich so früh wecke? Wie wär’s jetzt mit einer Tasse Tee? Wäre doch genau das richtige gegen die schlechte Laune, und wir könnten uns dabei nett und höflich unterhalten. «
    »Nimm die beschissene Kanone aus meinem Gesicht.«
    »Was denn, du nennst diese alte Mauser hier eine Kanone? Laß doch mal sehen, ob sie klein genug für den Mund eines Mannes ist, genau wie sie auch in den Mund von dem Priester gepaßt hat. Komm schon, Kamerad - aufmachen!«
    »Ich will nicht-!«
    »Ich sagte: Aufmachen! Aye ... so ist brav. Ach du liebe Zeit, sieh doch nur, wie das Gesicht dabei ganz rot anläuft und die Augen groß und so leuchtend blau werden wie die Eier eines Rotkehlchens. Sag mir, wenn ich mich irre, aber ich glaube, diese sogenannte Kanone hier kitzelt deine Mandeln. Ich sagte: Sag’s mir! Was faselst

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