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Erwachende Leidenschaft

Erwachende Leidenschaft

Titel: Erwachende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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aber die Köchin könnte sicher ein paar Dinge in Erfahrung bringen, wenn sie morgen zum Markt geht. Soll ich die Bitte an sie weitergeben?«
    »Ja, bitte«, antwortete Alesandra.
    »Was habt ihr zwei denn zu flüstern?«
    Colin stand im Eingang zum Speisezimmer und lächelte, als seine Frau bei seinen Worten heftig zusammenzuckte.
    Sie sprang förmlich in die Luft. »Du scheinst mir heute abend etwas nervös zu sein«, bemerkte er genüßlich.
    Ihr fiel so schnell dummerweise keine entsprechende Antwort ein, also folgte sie Flannaghan stumm in das Eßzimmer. Colin geleitete sie zu ihrem Stuhl und setzte sich dann selbst an den Kopf des Tisches neben sie.
    »Muß ich einen ganzen Monat im Haus bleiben?« fragte sie.
    »Ja.«
    Er war damit beschäftigt, einen Stapel Briefe durchzugehen und machte sich nicht einmal die Mühe, ihr einen Blick zuzuwerfen.
    Der Mann schien nicht einmal für kurze Zeit seine Arbeit unterbrechen zu können, um vernünftig zu essen. Sie fragte sich, ob er wohl Verdauungsprobleme hatte, und hätte ihn fast danach gefragt. Sie besann sich jedoch noch rechtzeitig und lenkte das Thema auf etwas Dringlicheres.
    »Was ist mit Catherines erstem Ball? Er findet in einer Woche statt. Ich möchte ihn nicht verpassen!«
    »Ich werde dir alles haarklein berichten.«
    »Du willst ohne mich gehen?«
    Sie klang verletzt, und er lächelte sie an. »Ja«, verkündete er. »Ich muß ja dabei sein. Und du mußt vernünftig sein.«
    Seine Miene sagte ihr, daß es sinnlos war, mit ihm zu streiten. Sie trommelte mit den Fingerkuppen auf den Tisch und startete einen neuen Versuch: »Es ist unhöflich, am Eßtisch die Post zu lesen.«
    Colin war so vertieft in einen Brief seines Partners, daß er den Vorwurf seiner Frau nicht einmal hörte. Endlich legte er das Papier zur Seite.
    »Nathans Frau hat ein Mädchen geboren. Sie haben sie Joanna genannt. Der Brief ist fast drei Monate alt, und er schreibt, daß sie für einen kurzen Besuch nach England kommen werden, sobald Sara sich wieder kräftig genug dafür fühlt. Jimbo wird sich solange um das Büro kümmern.«
    »Wer ist Jimbo?« fragte Alesandra, die über den seltsamen Namen grinsen mußte.
    »Ein sehr guter Freund«, antwortete Colin. »Er ist Kapitän auf einem unserer Schiffe, der Emerald, aber das Boot wird derzeit notwendigen Reparaturen unterzogen, und daher hat er ein wenig Zeit.«
    »Das sind doch wunderbare Nachrichten, Colin«, bemerkte sie.
    »Ja, natürlich.«
    »Warum runzelst du dann so böse die Stirn?«
    Er lehnte sich im Stuhl zurück und sah sie aufmerksam an. »Nathan will zehn oder zwanzig Anteile des Unternehmens zum Verkauf anbieten. Ich hasse den Gedanken daran, und ich weiß, daß Nathan eigentlich genauso fühlt. Dennoch kann ich ihn verstehen. Er hat jetzt Familie und möchte Vorsorgen. Er und Sara haben bisher zur Miete gewohnt, und nun, da das Baby da ist, möchte er einen ständigen Wohnsitz.«
    »Was habt ihr beiden eigentlich gegen den Verkauf von Aktien?«
    »Wir möchten gerne die Kontrolle über das Unternehmen behalten.«
    Langsam verlor sie die Geduld mit ihm. »Colin, wenn nur zehn oder zwanzig Anteile verkauft werden, werden Nathan und du immer noch Hauptaktionäre bleiben und daher die Kontrolle in euren Händen haben.«
    Ihre Logik schien ihn nicht zu beeindrucken, sein Stirnrunzeln schwand nicht. Sie versuchte es aus einer anderen Richtung. »Wie wäre es denn, wenn nur Familienmitglieder Aktien kaufen?«
    »Nein.«
    »Warum zum Teufel nicht?«
    Er seufzte. »Es wäre dasselbe wie ein Darlehen.«
    »Das wäre es nicht. Caine und dein Vater würden damit noch einen netten Gewinn erzielen. Es wäre eine vernünftige Investition.«
    »Warum hast du nach Winters schicken lassen?«
    Er wollte sie von dem Thema abbringen, aber sie dachte nicht daran, es ihm so einfach zu machen. »Nathan will also die Anteile verkaufen?«
    »Ja.«
    »Und wann wirst du dich entscheiden?«
    »Das habe ich schon. Dreyson wird es erledigen. So, und jetzt genug davon. Beantworte mir meine Frage: Warum wolltest du Winters sehen?«
    »Das habe ich dir doch schon erklärt. Mein Hals …«
    »Ich weiß«, antwortete er. »Du hattest ein Kratzen im Hals.«
    Alesandra faltete ihre Serviette auf und zu und auf. »Na, eigentlich nur ein leichtes Kitzeln.«
    »Ja«, stimmte er zu. »Und jetzt wirst du mir die Wahrheit sagen. Sieh mich an, wenn du es mir erklärst.«
    Sie ließ die Serviette in den Schoß fallen und sah ihn an. »Es ist ziemlich gemein

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