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Erwachende Leidenschaft

Erwachende Leidenschaft

Titel: Erwachende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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liebst.«
    »Colin?«
    »Ja?«
    »Du solltest wirklich etwas gegen deine Arroganz tun. Sie gerät langsam außer Kontrolle.«
    »Du magst es.«
    Sie sparte sich eine Antwort darauf. »Ich werde mich nicht in deinen Zeitplan einmischen. Versprochen.«
    »Das habe ich auch nie befürchtet«, antwortete er lächelnd, weil sie so inbrünstig geklungen hatte.
    »Daran hat sich auch noch nichts geändert, nicht wahr? Du brauchst immer noch fünf volle Jahre, bevor du …« Sie brach ab.
    »Bevor ich was?«
    Bevor du dich damit beschäftigen kannst, dich in deine Frau zu verlieben, du Dummkopf, dachte sie. Und mit Kindern, setzte sie in Gedanken hinzu. In fünf Jahren würde er sich vermutlich entschließen, ein oder zwei haben zu wollen. Sie fragte sich, ob sie bis dahin wohl zu alt wäre, Kinder zu bekommen.
    Nun, jetzt konnte sie definitiv keins haben. Ein Baby würde Colin zu sehr unter Druck setzen. Man mußte ja nur seinen Partner Nathan als Beispiel nehmen. Nun war er gewillt, etwas zu tun, was er vorher als unannehmbar gefunden hatte. Aktien zu verkaufen war gewiß der letzte Ausweg, und die Geburt seiner Tochter hatte ihn dazu getrieben.
    »Alesandra, bevor ich was?« fragte Colin wieder. Die Wehmut, die er aus ihrer Stimme herausgehört hatte, verblüffte ihn.
    »Bevor du deine Ziele erreicht hast«, sagte sie.
    »Ja«, bestätigte Colin. »Immer noch fünf Jahre.«
    Er war inzwischen zum Bett hinübergegangen und hatte sich auf die Kante gesetzt. Er bückte sich, um seine Schuhe auszuziehen. »Ich wußte wirklich nicht, daß du dir wegen der Arbeit bei Sir Richards Sorgen machst«, wiederholte er. »Du hättest wahrhaftig etwas sagen können.«
    Er warf Schuhe und Strümpfe zur Seite und machte sich dann an sein Hemd. »Und du hast recht, wenn du sagst, daß wir beide füreinander verantwortlich sind. Ich habe mir bisher nicht die Zeit genommen, über deine Gefühle nachzudenken. Es tut mir leid.«
    Sie sah ihm zu, wie er sein Hemd aus dem Hosenbund zog und es über den Kopf streifte. Sie konnte ihren Blick nicht von ihm abwenden. Dabei lauschte sie gespannt seinen Worten und hoffte, daß er ihr erklären würde, was er für sie empfand. Den Mut, ihn direkt zu fragen, ob er sie liebte, hatte sie nicht. Colin hat überhaupt keine Probleme damit gehabt, dachte sie zynisch. Nun ja, er hatte die Antwort ja auch bereits gewußt.
    Seine kannte sie nicht.
    Sie mußte den Kopf über sich selbst schütteln. Männer dachten nicht über solche Dinge wie Liebe nach – oder zumindest glaubte sie es nicht. Wenn Colin sich noch nicht einmal Zeit genommen hatte, darüber nachzudenken, wie sie seine Zusammenarbeit mit Sir Richards sehen würde, wie in Gottes Namen sollte er dann schon überlegt haben, ob er sie liebte oder nicht? Sein Kopf war doch schon voll mit Plänen, wie er seine Gesellschaft in ein Imperium verwandeln konnte, und es gab einfach keinen Platz für etwas anderes.
    Alesandra straffte die Schultern. Sie rief sich in Erinnerung, daß sie es bewunderte, wie Colin sich in die Arbeit stürzte. Sie konnte sich in Geduld fassen. In fünf Jahren oder so würde Colin schon zu ihr kommen.
    Er unterbrach ihre Gedanken, als er sagte: »Ich habe Richards mein Wort gegeben, daß ich ein paar Papiere für ihn weiterleite.« Er hielt inne, um sein Hemd über einen Stuhl zu werfen, und stand auf. »Was den anderen Auftrag angeht, den er mir angeboten hat, gebe ich ihn an Morgan weiter. Ich hatte bereits abgelehnt, weil es bedeutet hätte, daß ich mindestens zwei, wahrscheinlich drei Wochen aus London fort sein müßte. Borders hätte sich natürlich um das Büro kümmern können, aber ich wollte dich nicht allein lassen.«
    Sie fand, das war das Schönste, was Colin je zu ihr gesagt hatte. Er hätte sie vermißt! Sie wollte es aus seinem Mund hören.
    »Warum wolltest du mich denn nicht allein lassen?«
    »Wegen der Police natürlich.«
    Ihre Schultern sanken herab. »Raymond und Stefan hätten schon auf mich aufgepaßt.«
    »Du bist meine Verantwortung, Alesandra.«
    »Ich will aber nicht deine Verantwortung sein«, murmelte sie. »Du hast schon genug im Kopf. Du brauchst mich nicht auch noch auf deine Liste zu setzen.«
    Er sagte nichts dazu. Er knöpfte nur seine Hose auf und zog auch sie aus.
    Ihre Gedanken zerfaserten sich. Sie konnte einfach nicht aufhören, ihren Mann anzustarren. Er war einfach traumhaft! Er sah aus, wie sie sich einen Kriegsherrn aus vergangenen Zeiten vorstellte. Colin war nur Muskeln, nur Kraft,

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