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Erwachende Leidenschaft

Erwachende Leidenschaft

Titel: Erwachende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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sie.
    Ihre schnelle Zustimmung und ihre gelassene Stimme machten ihn mißtrauisch. »Du bist nicht böse, daß ich mich weigere?«
    »Nein, natürlich nicht.«
    Sie schaute auf und lächelte. Colins Verwirrung wuchs. »Ich bin enttäuscht«, gab sie zu, »aber sicher nicht böse. Ich kenne dich ja kaum. Es wäre ziemlich unsinnig von mir, böse darüber zu sein.«
    »Das stimmt«, sagte er mit einem kurzen Nicken. »Du kennst mich nicht. Also warum willst du mich heiraten, wenn du …«
    »Ich dachte, das hätte ich schon erklärt. Dein Vater hat mich angewiesen, dich zu heiraten.«
    »Alesandra, du mußt einfach verstehen, daß ich …«
    Sie ließ ihn nicht ausreden. »Ich akzeptiere deine Entscheidung, Colin.«
    Widerwillig mußte er lächeln. Das Mädchen sah fast ziemlich enttäuscht aus.
    »Du wirst bestimmt keine Schwierigkeiten haben, jemand Passenden zu finden. Du bist eine schöne Frau, Alesandra.«
    Sie zuckte die Schultern. Offensichtlich berührte sie sein Kompliment nicht.
    »Ich kann mir vorstellen, daß es schwer für dich war, mich das zu fragen«, begann er dann.
    Sie straffte die Schultern. »Ich habe nicht gefragt«, berichtigte sie ihn stolz. »Ich habe dir bloß erzählt, was das angestrebte Ziel deines Vaters war.«
    »Das angestrebte Ziel?«
    Sie hörte ein Lachen in seiner Stimme und fühlte, wie sie vor Verlegenheit rot wurde. »Mach dich bitte nicht über mich lustig, Colin. Dieses Gespräch ist schon schwer genug. Du brauchst mich nicht noch auszulachen.«
    Colin schüttelte den Kopf. Dann sagte er mit weicher Stimme: »Ich mache mich nicht über dich lustig. Ich weiß, wie schwer das Gespräch für dich ist. Und ich mache meinen Vater dafür verantwortlich, daß wir beide in dieser unangenehmen Situation sind. Er will einfach keine Ruhe geben, bis er mich unter die Haube gebracht hat.«
    »Er empfahl mir, dir nichts von einer Heirat zu sagen. Er meinte, du würdest jedesmal einen Anfall bekommen, wenn man das Thema in deiner Gegenwart anschneidet. Dein Vater wollte, daß ich dir Zeit gebe, mich kennenzulernen, bevor er dir sein Anliegen erklärte. Er dachte … du würdest mich mit der Zeit mögen.«
    »Hör mal, ich mag dich schon jetzt«, sagte Colin. »Aber ich bin augenblicklich nicht in der Lage, irgend jemanden zu heiraten. Laut Zeitplan werde ich erst in fünf Jahren die gefestigte finanzielle Position dazu haben.«
    »Die Mutter Oberin würde dich mögen, Colin«, bemerkte Alesandra. »Sie liebt Zeitpläne. Sie ist der Auffassung, daß das Leben ohne sie in Chaos verfallen würde.«
    »Wie lange hast du in diesem Kloster gelebt?« fragte er, begierig, das Thema von der Ehe abzulenken.
    »Eine ganze Weile«, antwortete sie. »Colin, es tut mir leid, aber ich kann nicht auf dich warten. Ich muß ziemlich bald heiraten. Es ist wirklich dumm.« Sie brach ab und seufzte. Dann fügte sie hinzu: »Ich dachte, du könntest einen annehmbaren Ehemann abgeben.«
    »Und woher willst du wissen?«
    »Dein Vater hat es mir gesagt.«
    Nun mußte er einfach lachen. Himmel, sie war wirklich die Unschuld persönlich. Dann bemerkte er, daß sie das Kärtchen in ihrer Hand umklammerte, und hörte augenblicklich auf zu lachen. Er mußte sie ja nicht noch verlegener machen.
    »Ich werde mit meinem Vater sprechen und dir diese unangenehme Aufgabe ersparen«, versprach er. »Mir ist klar, daß er dir die Idee eingegeben hat. Er kann sehr überzeugend sein, nicht wahr?«
    Sie gab keine Antwort, sondern starrte nur in ihren Schoß. Colin fühlte sich plötzlich wie ein Schuft, weil er sie so enttäuschen mußte. Und was sollte dieser Gedanke jetzt?
    »Alesandra, dieses Abkommen mit meinem Vater schließt doch sicher ein hübsches Sümmchen ein. Wieviel war es denn?«
    Sie sagte es ihm, und er stieß einen langen Pfiff aus. Dann lehnte er sich gegen den Kamin und schüttelte ungläubig den Kopf. Langsam wurde er richtig wütend auf seinen Vater. »Also, bei Gott, du wirst nicht enttäuscht werden. Wenn er dir ein halbes Vermögen versprochen hat, dann wird er verdammt noch mal bezahlen. Du hast deinen Teil des Abkommens erfüllt und …«
    Sie hob eine Hand und imitierte so unbewußt die Mutter Oberin, wenn sie um Ruhe bat.
    Colin gehorchte, ohne es überhaupt zu merken. »Das hast du falsch verstanden, Colin. Dein Vater hat mir gar nichts versprochen. Es war andersherum. Allerdings wollte er mein Geld nicht und war im Gegenteil richtig entsetzt, daß ich für einen Mann zahlen wollte.«
    Colin lachte laut

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