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Erwachende Leidenschaft

Erwachende Leidenschaft

Titel: Erwachende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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verwundet worden. Raymond mußte mit acht Stichen genäht werden, aber die Fäden sind gestern gezogen worden. Er fühlt sich jetzt schon viel besser. Nicht wahr, Colin?«
    Sie ließ ihren Blick nicht von Sir Richards, während sie Colin in das Gespräch mit einbezog. Colin war vollauf damit beschäftigt, seine Belustigung zu verbergen. Sir Richards wurde rot! Colin konnte es kaum glauben. Der stahlharte, unbeugsame Kommandeur verdeckter Operationen errötete tatsächlich wie ein Schuljunge!
    Alesandra bezauberte den Mann. Colin fragte sich, ob sie sich dessen überhaupt bewußt war oder es unabsichtlich tat. Ihr Lächeln war unschuldig süß, ihr Blick direkt und ohne zu flackern, und wenn sie etwas mehr mit den Wimpern geklimpert hätte, dann wäre Colin überzeugt gewesen, daß ihre Verführungskunst doch nicht so unschuldig gewesen wäre.
    »Hatten Sie schon Gelegenheit, sich um die eine Sache zu kümmern, über die wir gesprochen haben?« fragte sie nun. »Ich weiß durchaus, wie dreist es ist, einen so wichtigen Mann wie Sie um etwas Derartiges zu bitten, und deswegen möchte ich Ihnen noch einmal versichern, wie dankbar ich Ihnen für Ihr Angebot bin, jemanden nach Gretna Green zu senden.«
    »Ich habe es bereits erledigen lassen«, erwiderte Sir Richards. »Mein Mann, Simpsons, ist gerade gestern abend zurückgekehrt. Sie hatten recht, Prinzessin. Es gibt keinen Eintrag, weder bei Robert Elliott noch seinem Rivalen David Laing.«
    »Ich wußte es«, rief Alesandra aus. Sie schlug die Hände zusammen, als wollte sie beten, dann wandte sie sich mit gerunzelter Stirn an Colin: »Habe ich’s dir nicht gesagt?«
    Ihr Enthusiasmus entlockte ihm ein Lächeln. »Was gesagt?«
    »Daß Lady Victoria nicht einfach so davonlaufen würde. Der Kommandeur hat es mir gerade bestätigt.«
    »Nun, Prinzessin, die Möglichkeit, daß sie dort doch geheiratet hat, besteht immer noch – wenn sie auch sehr gering ist. Elliott und Laing führen peinlich genaue Aufzeichnungen, um mit der Anzahl der Ehen zu prahlen, die sie geschlossen haben. Es herrscht da eine Art Konkurrenz, müssen Sie wissen. Dennoch sind sie nicht die einzigen in Gretna Green, die ein Paar verheiraten können. Es gibt Kerle mit schlechterem Ruf, die keine Bücher führen. Sie füllen bloß die Urkunde aus und überreichen sie dem Ehemann. Sie sehen also, meine Liebe, Ihre Freundin könnte sehr gut dennoch durchgebrannt sein.«
    »Das ist sie aber nicht.«
    Alesandra ließ sich nicht von ihrem Glauben abbringen. Colin schüttelte den Kopf. »Sie sticht da in ein Wespennest, Richards. Ich habe ihr gesagt, sie soll die Finger davon lassen, aber sie will nicht auf mich hören.«
    Alesandra warf ihm einen düsteren Blick zu. »Ich steche nirgendwo rein.«
    »O doch«, erwiderte Colin. »Du wirst Victorias Familie nur zusätzliche Leiden verursachen, wenn du sie mit Fragen belästigst.«
    Seine Kritik tat weh. Sie senkte den Kopf. »Du mußt eine schlechte Meinung von mir haben, wenn du glaubst, ich könnte absichtlich jemandem weh tun wollen.«
    »Sie müssen nicht so grob mit Ihr umgehen, mein Sohn.«
    Colins Geduld war am Ende. »Ich bin nicht grob, Sir, ich bin nur ehrlich.«
    Sir Richards schüttelte den Kopf. Alesandra lächelte den Kommandeur an. Sie freute sich, daß er ihre Partei ergriff.
    »Wenn er sich anhören würde, welche Gründe ich habe, mir Sorgen um Victoria zu machen, dann würde er es sicher nicht mehr als Einmischung bezeichnen.«
    Der Direktor warf Colin einen scharfen Blick zu. »Sie wollen Ihre Gründe nicht einmal anhören? Sie ist ein vernünftiges Kind, Colin. Sie sollten nicht urteilen, ohne alle Fakten zu kennen.«
    »Vielen Dank, Sir Richards«, schnaubte Colin beleidigt.
    Alesandra beschloß, ihn zu ignorieren. »Wie sollen wir die Nachforschungen weiter betreiben?« fragte sie den Kommandeur.
    Sir Richards sah sie verwirrt an. »Nachforschungen? Nun … ich habe die Sache noch nicht in diesem Licht betrachtet …«
    »Aber Sie sagten doch, Sie wollten mir helfen«, rief Alesandra ihm in Erinnerung. »Sie dürfen sich nicht so schnell entmutigen lassen.«
    Sir Richards flehte Colin stumm um Beistand an, doch Colin grinste nur.
    »Es ist keine Frage von Aufgeben«, sagte Sir Richards schließlich. »Ich bin mir bloß nicht sicher, was ich da nachforschen soll. Es ist eine feststehende Tatsache, daß Ihre Freundin mit jemandem weggelaufen ist, und ich denke, Colin hat recht, wenn er vorschlägt, Sie sollten die Angelegenheit

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