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Erwachende Leidenschaft

Erwachende Leidenschaft

Titel: Erwachende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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fallenlassen.«
    »Warum soll es eine feststehende Tatsache sein?«
    »Victoria hat eine Nachricht hinterlassen«, erklärte Sir Richards.
    Sie schüttelte den Kopf. »Jeder kann eine Nachricht schreiben.«
    »Ja, aber …«
    »Ich hatte so auf Ihre Hilfe gehofft, Sir Richards«, unterbrach sie ihn enttäuscht. »Sie waren meine letzte Chance. Victoria steckt vielleicht in Schwierigkeiten, und nur Sie und ich wollen ihr helfen. Wenn irgend jemand die Wahrheit ans Licht bringen kann, dann Sie! Sie sind doch so intelligent und klug!«
    Sir Richards plusterte sich auf wie ein Gockel. Colin schüttelte fast unmerklich den Kopf. Ein Kompliment – und schon verwandelte sich der Mann in einen Pfau.
    »Würden Sie Ruhe geben, wenn ich eine Eintragung über die Eheschließung finde?«
    »Sie werden keine finden.«
    »Aber wenn …«
    »Dann lasse ich die Sache ruhen.«
    Sir Richards nickte. »Also gut«, willigte er ein. »Ich beginne mit ihrer Familie. Morgen schicke ich jemanden, der mit ihrem Bruder sprechen soll. Auf die eine oder andere Art werde ich schon rausfinden, was geschehen ist.«
    Sie strahlte ihn an. »Oh, vielen, vielen Dank«, flüsterte sie. »Aber ich muß Sie warnen. Ich habe Victorias Bruder ein Kärtchen geschickt, aber er verweigert mir einen Besuch. Wissen Sie, Colin war ziemlich grob zu ihm, und offenbar hat er es uns noch nicht verziehen.«
    »Er wird mir keinen Besuch verweigern«, verkündete Sir Richards mit einem knappen, harten Nicken.
    Colin hatte genug von dieser seiner Meinung nach albernen Sache gehört. Es gefiel ihm nicht, daß der Leiter von Englands Sicherheitsabteilung sich dazu herabließ, in Familienangelegenheiten herumzuschnüffeln.
    Er wollte gerade das Thema wechseln, als Sir Richards’ nächste Bemerkung seine Aufmerksamkeit einfing. »Prinzessin Alesandra, nach all dem Entgegenkommen, das Sie bewiesen haben, ist das das wenigste, was ich für Sie tun kann. Machen Sie sich keine Sorgen, meine Liebe. Ich bringe Ihnen die Informationen, bevor Sie England verlassen.«
    Colin beugte sich vor. »Nicht so schnell, Richards«, sagte er mit harter Stimme. »Wo und wie genau hat Alesandra Entgegenkommen bewiesen?«
    Der Direktor sah ihn überrascht an. »Hat sie Ihnen denn nicht erklärt …?«
    »Ich dachte nicht, daß es nötig wäre«, sagte Alesandra schnell und stand hastig auf. »Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen wollen … Ich lasse Sie beide mit Ihrer Besprechung allein.«
    »Alesandra, setz dich wieder.«
    Colins Tonfall ließ keinen Widerspruch zu. Sie seufzte leise und gehorchte. Allerdings weigerte sie sich, ihn anzusehen, und senkte statt dessen ihren Blick in ihren Schoß. Sie wäre lieber davongerannt, als ihre Entscheidung zu diskutieren, aber schließlich wäre das feige und unverantwortlich gewesen. Außerdem hatte Colin es verdient, davon zu erfahren.
    Würde und Haltung, redete sie sich gut zu. Colin würde niemals erfahren, wie unglücklich sie darüber war, und das war doch immerhin schon eine Art Sieg, oder etwa nicht?
    »Erklär mir doch bitte, warum Richards sich so über deine Mitarbeit freut.«
    »Ich habe beschlossen, in die Heimat meines Vaters zurückzukehren«, erklärte sie in kaum hörbarem Flüstern. »Ich werde den General heiraten. Dein Vater hat seine Einwilligung gegeben.«
    Colin sagte eine lange Weile überhaupt nichts. Er starrte Alesandra nur an.
    »Und all das ist entschieden worden, als ich krank war?«
    »Ja.«
    »Sieh mich an!« befahl er.
    Sie war nahe daran, in Tränen auszubrechen. Tief Atem holend hob sie den Kopf.
    Colin war nicht blind. Er sah, wie sie die Hände rang und sich bemühte, nicht zu weinen.
    »Sie ist nicht dazu gezwungen worden«, warf Sir Richards ein.
    »Zum Teufel damit!«
    »Es war meine eigene Entscheidung«, bestätigte Alesandra.
    Colin schüttelte den Kopf. »Richards, es ist nichts entschieden worden, haben Sie verstanden? Alesandra steht noch unter dem Schock des Vorfalls letzter Woche. Ihr Wachmann ist verwundet worden, und sie fühlt sich verantwortlich.«
    »Ich bin verantwortlich!« schrie sie.
    »Nein«, erwiderte er eindringlich. »Du hattest Angst!«
    »Spielt es denn eine Rolle, welche Gründe ich habe?«
    »Teufel ja, eine große«, fauchte er. Er wandte sich wieder an den Kommandeur. »Alesandra hat offenbar vergessen, was sie mir letzte Woche versprochen hat.«
    »Colin …«
    »Sei still.«
    Ungläubig riß sie die Augen auf. »Sei still? Das ist meine Zukunft, über die wir hier reden, nicht

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