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Erwachende Leidenschaft

Erwachende Leidenschaft

Titel: Erwachende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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und möglicherweise war das der Grund, warum der Vater seinen Sohn verlassen hat. Morgans Mutter starb, als er vier oder fünf Jahre alt war.«
    »Eine schwierige Kindheit«, bemerkte Colin.
    Der Kommandeur nickte zustimmend. »So ist er zu dem Mann geworden, der er heute ist. Er hat früh gelernt, gerissen zu sein.«
    »Sie wissen mehr über seinen Hintergrund als ich«, sagte Colin. »Ich könnte höchstens Oberflächliches hinzufügen. Bisher habe ich ihn in verschiedenen Funktionen gesehen. Er ist nicht unbeliebt.«
    Der Kommandeur nahm einen tiefen Schluck aus seinem Glas. »Sie haben mir immer noch nicht Ihre Meinung über ihn gesagt«, erinnerte er Colin.
    »Ich will nicht ausweichen«, antwortete Colin. »Aber ich kenne ihn einfach nicht gut genug, um mir ein Urteil über ihn bilden zu können. Er scheint mir recht in Ordnung zu sein. Nathan mag ihn allerdings nicht besonders, wie ich ihn einmal habe sagen hören.«
    Der Kommandeur lächelte »Ihr Partner mag niemanden besonders.«
    »Das stimmt allerdings.«
    »Hat er Morgan gegenüber einen bestimmten Grund?«
    »Nein. Er nannte ihn nur einen dieser hübschen Jungen. Morgan ist ein gutaussehender Mann, so scheinen die Frauen es jedenfalls zu empfinden.«
    »Nathan mag ihn nicht, weil er gut aussieht?«
    Colin lachte auf. Sir Richards hörte sich so ungläubig an. »Mein Partner mag keine Charmeure. Er meint, bei denen wüßte man nie, was sie wirklich denken.«
    Sir Richards speicherte diese Information kommentarlos. »Morgan hat fast so viele Beziehungen und Kontakte wie Sie, und er würde der Abteilung gewaltige Dienste leisten können. Dennoch bin ich entschlossen, es langsam anzugehen. Ich weiß immer noch nicht, wie er in einer Krisensituation reagieren würde. Ich habe ihn hierher eingeladen, damit Sie mit ihm reden, Colin. Es gibt da noch eine delikate Sache, die Sie vielleicht für uns erledigen könnten. Wenn Sie sich dazu entschließen, die Aufgabe zu übernehmen, dann würde ich gerne Morgan mit einbeziehen. Er könnte einiges von Ihnen lernen.«
    »Ich bin ausgestiegen, erinnern Sie sich?«
    Der Kommandeur lächelte. »Ich auch«, sagte er genüßlich. »Ich versuche seit gut vier Jahren, die Zügel aus der Hand zu geben. Ich werde langsam zu alt für diese Art Geschäft.«
    »Sie setzen sich nie zur Ruhe.«
    »Und Sie auch nicht«, bemerkte Richards. »Jedenfalls nicht, solange Sie Ihre Gesellschaft nicht ohne Ihr zusätzliches Einkommen über Wasser halten können. Sagen Sie mir eins, mein Sohn: Hat Ihr Partner jemals gefragt, wodurch die Finanzen aufgestockt werden? Soviel ich weiß, wollten Sie ihm ja nicht sagen, daß sie uns wieder geholfen haben.«
    Colin verschränkte die Arme in seinem Nacken. »Er merkt nichts«, sagte er. »Nathan war in letzter Zeit damit beschäftigt, das zweite Büro zu eröffnen. Seine Frau Sara steht kurz vor der Niederkunft ihres ersten Kindes. Ich kann mir nicht vorstellen, daß Nathan Zeit für irgend etwas anderes hat.«
    »Und wenn er doch etwas merkt?«
    »Dann sage ich ihm die Wahrheit.«
    »Wir könnten Nathan auch noch einmal einsetzen«, sagte der Kommandeur.
    »Das kommt nicht in Frage. Er hat jetzt eine Familie.«
    Sir Richards stimmte widerwillig zu. Dann sprach er wieder die Aufgabe an, die Colin für ihn übernehmen sollte. »Dieser Auftrag«, begann er. »Er ist nicht gefährlicher als der letzte, aber … Ah, guten Abend, Prinzessin Alesandra. Es ist mir ein Vergnügen, Sie wiederzusehen.«
    Sie stand im Türrahmen, und Colin fragte sich, wieviel sie wohl gehört hatte.
    Sie lächelte den Kommandeur an. »Das gleiche zurück«, antwortete sie mit einem sanften Flüstern. »Ich hoffe, ich habe nicht gestört. Die Tür war nur angelehnt, aber wenn Sie in einer wichtigen Besprechung sind, komme ich später wieder.«
    Sir Richards stand hastig auf und ging zu ihr hinüber. Er nahm ihre Hand und verbeugte sich tief. »Sie haben nicht gestört«, versicherte er ihr. »Kommen Sie und setzen Sie sich. Ich wollte ohnehin noch mit Ihnen reden.«
    Er nahm ihren Ellenbogen und schob sie auf einen Stuhl zu. Sie setzte sich und glättete ihre Röcke, während sie darauf wartete, daß auch er wieder Platz nahm.
    »Ich habe von dem unglücklichen Vorfall vor der Oper gehört«, begann der Kommandeur mit einem Stirnrunzeln. Er setzte sich, nickte Colin kurz zu und wandte sich dann wieder ihr zu. »Haben Sie sich von dem Schock erholt?«
    »Es gab nichts, von dem ich mich erholen mußte, Sir. Meine Wache ist

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