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Erwählte der Ewigkeit (German Edition)

Erwählte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Erwählte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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einer Bevölkerung, die ihre eigene plötzliche, vollständige Vernichtung erlebte.
    Als sich aus allen Richtungen die Wellen hoben, wandte Jenna den Blick von der bevorstehenden Katastrophe ab. Sie suchte Claire neben sich, aber sie war fort.
    Jetzt stand jemand anders neben ihr auf der Klippe.
    Ein Ältester.
    Drei andere waren bei ihm, alle ebenso riesig wie er, die kahlen Köpfe und nackten Oberkörper mit außerirdischen Dermaglyphen bedeckt. Ihre Augen mit den schmalen Pupillen leuchteten im Dunkeln wie Katzenaugen, sie sahen gebannt zu, wie unter ihnen die Katastrophe ihren Gang nahm.
    Sie jubelten.
    Und sie hatten das Schreckliche, das sich dort unten abspielte, zu verantworten.
    Schlagartig traf Jenna die Erkenntnis: Hier, in diesem Augenblick, in dieser schrecklichen Landschaft, war sie nicht Jenna. Sie war einer von ihnen. Einer dieser außerirdischen Marodeure – derjenige, der seine DNA in ihren Menschenkörper eingepflanzt hatte und sie in etwas anderes verwandelte. Zu einem Schatten von ihm. Zu einem Gefäß, das seine Geschichte aufnehmen sollte, so verkrebst und hässlich, wie sie war.
    Dieser Augenblick war nicht nur ein Traum. Es war eine Erinnerung. Ein Ereignis aus der Vergangenheit, das sich in entsetzlicher Deutlichkeit vor ihr abspielte.
    Unten in der Stadt schrien und weinten Menschen. Sie versuchten zu fliehen, doch das Meer schwoll immer höher an und überflutete die Ufer. Es gab keinen Ausweg für sie. Keine Hoffnung auf Überleben.
    Einer der Ältesten neben ihr richtete seine gefühllosen bernsteinfarbenen Augen auf sie. Die Narren hätten sich ergeben sollen, als sie die Chance dazu hatten.
    Keine Stimme, sondern ein Gedanke, der tief in ihrem Kopf ertönte. Ein anderer sah in ihre Richtung, genauso ungerührt. Sie wird sich nie ergeben.
    Von einem Dritten: Und ihre Legion, die mit ihr geflohen ist?
    Wir bringen sie zur Strecke. Das war Jennas eigene Stimme, und doch nicht ihre eigene. Eine telepathische Projektion von Gedanken, von denen sie nicht einmal gewusst hatte, dass es ihre waren. Und sie waren es auch nicht.
    Es waren seine – des Wesens, dessen außerirdischen Körper sie jetzt in dieser Albtraumlandschaft bewohnte.
    Sie verstand die Worte nicht, die sie sagte, genauso wenig, wie sie den Grund erfasste, warum diese Kreaturen einer ganzen Stadt so etwas Abscheuliches angetan hatten. Aber die anderen, die mit ihr auf der Klippe standen, sahen sie jetzt an, als erwarteten sie Führung von ihr, als suchten sie Rat von ihrem außerirdischen Verwandten, den sie vor sich sahen.
    Wohin sie auch gegangen sind, wie lange es auch dauert, sagte die Stimme in ihrem Kopf, in der außerirdischen Sprache, die nicht ihre war. Wir bringen sie zur Strecke … jeden Einzelnen von ihnen, bis zum Letzten.

27
    Ein einzelnes Klopfen ertönte an der Tür des Raumes, in dem Lucan sich sein privates Büro eingerichtet hatte. Er sah auf und stieß einen Seufzer aus. »Herein.«
    Es war Tegan, immer noch in seinem Wintermantel und mit seinen Waffen, gerade aus Boston zurückgekehrt. »Wollte nicht stören.«
    Lucan zuckte mit den Schultern und schob die Laboranalysen beiseite, die Gideon ihm vorhin gegeben hatte. Er hatte das verdammte Zeug noch nicht einmal gelesen, die Papiere die letzte Stunde nur auf Autopilot durchgeblättert, froh um den Vorwand, sich vom Rest des Hauptquartiers abzusondern und mit seinen Gedanken zu ringen. Ernsten, beunruhigenden Gedanken, und Tegans ernster Miene nach würde sich das so schnell auch nicht ändern.
    »Hat alles geklappt?«
    »Hätte schlimmer laufen können.« Tegan hob eine lohfarbene Braue. »Chase und die Frau sind draußen bei den anderen.«
    »Er hat keinen Widerstand geleistet?« Lucan konnte es kaum glauben.
    »Oh, das hat er schon oder hätte es getan, wenn Renata ihn nicht mit einer Kostprobe von ihrer Gabe lahmgelegt hätte.«
    »Scheiße«, knurrte Lucan und fuhr sich über seine angespannten Kiefermuskeln. »Und die Frau?«
    Jetzt glitzerten Tegans kluge grüne Augen belustigt. »Tavia Fairchild ist alles, was Rowan uns gesagt hat – und noch mehr. Sie ist tatsächlich eine Stammesvampirin, und zwar Gen Eins. Absolut eindeutig. Hat die Glyphen und Fänge, um es zu beweisen.«
    »Ich weiß nicht, ob ich wirklich wissen will, was ihr gemacht habt, um das zu verifizieren.«
    Tegan stieß ein Schnauben aus und schüttelte den Kopf. Den Gen-Eins Krieger überraschte so schnell nichts, aber das Staunen in seiner tiefen Stimme war unverkennbar. »Mann,

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