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Erwählte der Ewigkeit (German Edition)

Erwählte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Erwählte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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mal eine Ladung!«, befahl er. »Setzt ihn außer Gefecht, verdammt, oder ich tue es selbst, und zwar endgültig!«
    Ein weiterer Stromstoß traf ihn. Dieses Mal bohrten sich die Elektroden in seinen Rücken, und wieder bekam er fünfzigtausend Volt. Die doppelte Ladung wirkte, Chase ließ seine Beute los. Sobald Clarence frei war, wurden er und Tavia von mehreren Cops und Bundespolizisten eilig aus dem Zimmer geführt.
    Chase schwang den linken Arm herum und riss die Elektroden ab, die in seiner rechten Schulter steckten. Während der Strom der zweiten Dosis immer noch durch sein zentrales Nervensystem schoss, packte er den Metallrahmen des Sichtfensters und machte einen unbeholfenen Satz auf das Fensterbrett.
    Der Bundesagent eröffnete das Feuer, ebenso einer der uniformierten Beamten neben ihm im Zeugenraum.
    Kugeln schlugen in Chases Brust und Oberkörper ein. Der Kugelhagel riss ihn nach hinten, er stolperte und sah hinunter auf die Blutflecken, die sich auf seinem ganzen Oberkörper ausbreiteten.
    Nicht gut. Überhaupt nicht gut, aber er war ein Stammesvampir, er würde es überleben.
    Und da war immer noch eine Chance, Dragos’ Lakaien in die Finger zu bekommen, bevor ihn die Cops aus dem Gebäude brachten …
    Während der Bundesagent seine leere Waffe nachlud, pirschte sich einer der verbliebenen Cops im fast leeren Gegenüberstellungsraum nach vorne, seine Dienstpistole auf Chase gerichtet. »Stehen bleiben!« Der Cop war jung, seine Stimme ein wenig unsicher, aber seine Hand zitterte nicht. »Keine Bewegung, Arschloch.«
    Aus Chase strömte Blut wie Wasser aus einem Sieb. Es sammelte sich in einer Pfütze um seine Füße und in den Glasscherben, die den Boden übersäten. Er trat einen Schritt zurück, konzentrierte sich und rief seine übernatürliche Geschwindigkeit und Wendigkeit ab, die ihn zu dem machte, was er war. Aber dieses Mal funktionierte es nicht.
    Sein Körper war von der Blutgier geschwächt, die ihm seit langen Monaten im Nacken saß. Und er verlor Blut. Zu viel, zu schnell.
    Aber immer noch konnte er Dragos’ Lakai irgendwo im Gebäude riechen. Er wusste, der Geistsklave war immer noch in seiner Reichweite, und ein Teil von ihm – der letzte Rest seiner angeschlagenen Ritterlichkeit – sträubte sich gegen den Gedanken, dass eine wehrlose Frau mit einem von Dragos’ seelenlosen Dienern zusammen war.
    Er würde den Lakaien töten, bevor er zuließ, dass Tavia Fairchild einer solchen Gefahr ausgesetzt wurde.
    Chase fuhr herum, und während ihm schon schwarz vor Augen wurde, suchte er die Tür nach draußen auf den Korridor. Er machte einen langsamen Schritt, schleifte mühsam die Füße über den Boden.
    »Scheiße«, murmelte einer der nervösen Cops.
    Hinter ihm das scharfe Klicken einer Waffe, und wieder ertönte die dienstlich-nüchterne Stimme des FBI -Agenten. »Noch einen Schritt, und du bist tot, Arschloch.«
    Chase hätte nicht stehen bleiben können, selbst wenn man ihn an einen Armeepanzer gekettet hätte.
    Er ging einen weiteren Schritt.
    Er spürte nur den ersten Schuss. Die anderen durchsiebten seinen Körper, bis der Boden unter ihm nachgab. Er roch Schießpulver und menschliches Adrenalin in der Luft.
    Und als seine Beine unter ihm nachgaben und sein Körper schwer auf dem Boden des Gegenüberstellungsraumes aufschlug, roch er den dunklen Geruch seines eigenen Blutes, das sich in alle Richtungen auf dem dreckigen weißen Linoleum ausbreitete.
    Der Stammesvampir ließ sich Zeit auf dem kurzen Weg von seiner am Bordstein geparkten chauffierten Limousine zu dem Privatclub, der versteckt am Ende einer schmalen Sackgasse in Chinatown lag. Weder nahm er Bodyguards mit noch sah er sich wachsam in den dunklen, winterlichen Straßen und den tiefen Schatten der Gebäude um, die zu allen Seiten um ihn herum aufragten.
    Nicht heute Nacht.
    Heute Nacht schlenderte er ohne eine einzige Vorsichtsmaßnahme mitten in das Ordensterritorium im Herzen von Boston. Statt Bodyguards hatte er sich amüsantere Gesellschaft mitgebracht. Die beiden appetitlichen Menschenfrauen hatten Mühe, mit ihm Schritt zu halten, ihre hohen Absätze klapperten hastig über den eisverkrusteten Asphalt. Ihre Namen kannte er nicht und wollte sie auch nicht wissen, sie waren nur Spielzeuge für ihn. Er hatte die Rothaarige mit den langen Beinen und die Blondine mit dem frischen Gesicht, beide noch minderjährig, vor einigen Minuten in der Warteschlange des LaNotte , der derzeit angesagtesten Partyadresse der

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