Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Erwählte der Ewigkeit (German Edition)

Erwählte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Erwählte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
Vom Netzwerk:
schnell und so heftig auf sie, dass sie nur noch aufkeuchen konnte, als er die Zähne in ihre Halsschlagader schlug und einen tiefen Zug aus der pulsierenden Wunde nahm.
    Nach einigen gierigen Zügen wirbelte er herum und kostete ihre Freundin an seiner anderen Seite. Mit ihr war er sogar noch grober, krallte die Finger in ihre Arme, als sie wimmernd versuchte, sich ihm zu entwinden. Er hätte sie mit einer leichten Trance beruhigen können, so wie es die meisten Angehörigen seiner Spezies mit ihren Blutwirten machten. Aber wo wäre da der Spaß geblieben?
    Dragos nährte sich offen von beiden Frauen, und dabei sah er Arno Pike an, der beim Anblick von so viel frischem Blut damit kämpfte, seine wilde Seite unter Kontrolle zu behalten. Seine Augen glühten bernsteingelb, die Pupillen hatten sich zu schmalen, vertikalen Schlitzen verengt. Und obwohl er die Lippen fest zusammenpresste, wusste Dragos, dass Pikes Fänge sich vollständig ausgefahren hatten.
    Dragos lachte. Er streckte die Hand aus, packte den Agenten mit der Faust am Revers seines klassischen schwarzen Anzugs und zog ihn näher zu sich heran. »Warum verleugnen Sie sich? Wovor haben Sie Angst – vor dem Orden?« Er schüttelte den Kopf. »Das ist es, worauf wir hingearbeitet haben. Diese Freiheit, das Geburtsrecht des ganzen Stammes.«
    Pike atmete heftig aus. Dabei fletschte er die Lippen und bleckte seine Zähne und Fänge mit einem ausgehungerten Knurren, als der Duft von frischem Blut über der Sitzbank aufstieg. Mit seinen bernsteingelben Augen nahm er die Blondine ins Visier, die von Drogen und dem Blutverlust benommen zwischen ihnen in der Nische zusammengesackt war und nicht mehr erfasste, was mit ihr passierte.
    »Nehmen Sie sie«, sagte Dragos zu seinem Leutnant. »Sie gehört Ihnen.«
    Mit einem Fauchen zerrte Pike die junge Frau auf den Tisch, riss ihr das Kleid vorne auf und stürzte sich auf sie wie ein Tier, trank ihr Blut in einem öffentlichen Spektakel, das die Blicke jedes einzelnen Stammesvampirs im Club auf sich zog.
    Dragos sah mit voyeuristischem Vergnügen zu. Nicht nur die ungezügelte, rasende Gier seines Leutnants gefiel ihm, sondern auch das gebannte Interesse der übrigen Männer, die sich jetzt im unablässigen Pulsieren der Bühnenscheinwerfer langsam mit schimmernden Fängen und glühenden Augen aus allen Richtungen näherten.
    Wie gut es sich anfühlte, dieses Ge fühl von Entspannung, die reine Macht des Raubtiers. Es war schon viel zu lange her, seit er sich so frei in der Öffentlichkeit hatte bewegen können, ohne dass ihm der Orden im Nacken saß und ihm einen Strich durch die Rechnung machte. Jetzt war er nicht länger vor Lucan Thorne und seinen Kriegern auf der Flucht. Der Schlag, den er ihnen heute versetzt hatte, war ein klares Signal dafür gewesen. Jetzt waren sie an der Reihe, in den Untergrund zu gehen. Sich zu fragen, wo er als Nächstes zuschlagen würde, und wie hart.
    Jetzt hatte er das Sagen. Dieser Augenblick gehörte ihm und alles, was in ihm geschehen würde.
    Und er war noch nicht zufrieden.
    Er flüsterte der Rothaarigen einen Befehl ins Ohr. Sie stieg auf den Tisch und zog sich aus wie angewiesen, wiegte sich im Rhythmus der wummernden Bässe aus dem Soundsystem des Clubs und verschmierte dabei mit schlanken Fingern die dünnen Blutrinnsale aus der offenen Bisswunde an ihrem Hals.
    Immer mehr Vampire näherten sich, Haifische sammelten sich um die Beute. Nur wenige Sekunden vergingen, und der erste Vampir brach aus der Menge hervor und sprang zu ihr auf den Tisch hinauf.
    Als er die Zähne in ihren Hals schlug, nickte Dragos ihm beifällig zu. »Trink«, sagte er, dann stand er auf und wandte sich an die Menge. »Nehmt so viel, wie ihr wollt, alle von euch! Heute Nacht gibt es hier kein Gesetz. Keiner wird uns davon abhalten, zu sein, was wir wirklich sind.«
    Mit einem zustimmenden Brüllen sprang ein weiterer Mann auf den Tisch und schlug die Zähne in ein Handgelenk der Rothaarigen. Dann ein weiterer, er schloss seinen Mund um ihr anderes Handgelenk.
    In einer abgelegenen Ecke des Clubs ertönte ein schriller Frauenschrei und verstummte abrupt, als ein weiterer Vampir sich in den Schatten an ihr gütlich tat. Immer mehr Menschen schrien auf, als immer mehr Vampire sich ausgehungert auf ihre Beute stürzten.
    Dragos beobachtete alles mit der Befriedigung eines Barbarenkönigs in seiner Arena. Der kupfrige Duft von frischem Menschenblut stieg überall auf und verwandelte den Club in eine Orgie

Weitere Kostenlose Bücher