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Erwählte der Ewigkeit (German Edition)

Erwählte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Erwählte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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nicht so leicht zu erschüttern, aber diesen Blick konnte sie kaum ertragen – nicht einmal hier, sicher verborgen im abgedunkelten Beobachtungsraum hinter sechs Millimeter dickem Sicherheitsglas und umgeben von einem halben Dutzend bewaffneter Polizeibeamten.
    »Das ist er«, stieß sie hervor und zeigte auf Position vier, und obwohl es eigentlich unmöglich war, hätte sie schwören können, dass sein Mundwinkel sich zur Andeutung eines Lächelns kräuselte. »Das ist er, Detective Avery. Das ist der Mann, den ich auf der Weihnachtsfeier gesehen habe.«
    Avery tätschelte ihr leicht die Schulter, als die Cops im anderen Raum die Männer jetzt aufforderten, einzeln hervorzutreten. »Ich weiß, ich habe gesagt, dass das eine reine Formalität ist, aber wir müssen sichergehen, dass Sie sich ganz sicher sind, Tavia – «
    »Ich bin mir absolut sicher«, antwortete sie knapp, als das Blut in ihren Adern wie eine innere Alarmsirene zu summen begann. Sie sah zurück in den anderen Raum, gerade als Nummer vier seine zwei Schritte nach vorne trat. »Wir können die Gegenüberstellung beenden. Dieser Mann ist der Schütze. Ich würde sein Gesicht überall erkennen.«
    »Na gut, in Ordnung, Tavia.« Er lachte leise. »Was habe ich Ihnen gesagt? Wir sind im Handumdrehen fertig. Das haben Sie hervorragend gemacht.«
    Sie tat das Lob als unnötig ab und schüttelte milde den Kopf. »Kann ich Ihnen sonst noch behilflich sein, Detective?«
    »Äh, nein. Wir brauchen nur noch ein paar Minuten, um hier alles fertig zu machen, und dann können Sie gehen. Wenn Sie möchten, bringe ich Sie gern nach Hause – «
    »Vielen Dank, aber das ist nicht nötig.« Als sie das sagte, sah sie plötzlich wieder dem Mann in die Augen, der auf Senator Clarences Weihnachtsfeier beinahe jemanden getötet hätte. Wenn er wirklich auch der Kopf hinter dem Bombenanschlag heute Morgen gewesen war, hatte er auch den Tod von mehreren unschuldigen Menschen zu verantworten. Tavia hielt dem durchdringenden Blick stand und hoffte, dass er durch das Glas das ganze Ausmaß ihrer Verachtung sehen konnte. Nach einem langen Augenblick wandte sie sich abrupt von dem Sichtfenster ab. »Wenn das alles ist, Detective, der Senator hat morgen früh einen wichtigen öffentlichen Auftritt, und ich habe heute Abend noch eine Menge Logistik und andere Arbeit zu erledigen.«
    »Tavia Fairchild.«
    Als sie das tiefe Knurren hörte, ihren Namen so unerwartet aus dem Mund eines Fremden, blieb sie auf der Stelle wie angewurzelt stehen. Sie brauchte sich nicht zu fragen, wer gesprochen hatte. Seine tiefe Stimme fuhr ihr mit derselben kalten Zielsicherheit durch den Körper wie die Kugeln, die er neulich auf die Menge der Partygäste abgefeuert hatte.
    Trotzdem sah Tavia sich schockiert zu dem Detective und den anderen Agenten und Beamten um. »Dieser Raum … Sie hatten doch eben gesagt – «
    Avery murmelte hektisch eine Entschuldigung und griff nach einem Wandtelefon neben dem Sichtfenster. Während er in den Hörer sprach, redete der Mann auf Position vier weiter mit ihr und sah sie unverwandt an, als wäre da nichts zwischen ihr und seinem tödlichen Blick.
    Er trat einen Schritt vor. »Ihr Boss ist in Gefahr, Tavia. Und auch Sie könnten es sein.«
    »Verdammt, kriegt den Bastard sofort unter Kontrolle«, rief einer der Bundesagenten dem Detective am Telefon zu.
    Die Beamten im Gegenüberstellungsraum traten hektisch in Aktion. »Nummer vier, schweigen Sie und treten Sie wieder in die Reihe!«
    Er ignorierte den Befehl. Trat noch einen weiteren Schritt vor, sogar als der zweite Cop sich ihm von der anderen Raumseite her näherte. »Ich muss ihn finden, Tavia. Er muss wissen, dass Dragos ihn töten wird – oder noch schlimmer. Vielleicht ist es schon zu spät.«
    Stumm schüttelte sie den Kopf. Was er sagte, ergab keinen Sinn. Senator Clarence war gesund und munter; sie hatte ihn am Vormittag im Büro gesehen, bevor er zu einem langen Tag voller Besprechungen und Geschäftstermine in die Innenstadt aufgebrochen war.
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden«, murmelte sie, obwohl er sie doch eigentlich gar nicht hören konnte. Er sollte sie auch nicht sehen können und tat es trotzdem. »Ich kenne niemanden namens Dragos.«
    Jetzt näherten sich ihm die Cops von beiden Seiten, packten ihn je an einem gefesselten Arm und versuchten, ihn zur Wand zurückzuzerren. Er schüttelte sie mühelos ab, seine ganze Aufmerksamkeit völlig auf Tavia gerichtet. »Hören Sie mir zu. Er war

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