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Erwählte der Ewigkeit (German Edition)

Erwählte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Erwählte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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Clarence in die Hände zu bekommen. »Als er Sie sah, sagte er, es sei schon zu spät, Sie gehörten schon diesem Dragos. Was hat er damit gemeint? Warum dachte er, dass Sie diesen Mann kennen oder wissen, wo er zu finden ist?«
    In seinem schmalen, kantigen Kiefer zuckte eine Sehne. »Ich habe nicht die leiseste Ahnung, Tavia. Politiker machen sich eine Menge Feinde – einige sind harmlose Spinner, andere gefährliche Soziopathen, die Aufmerksamkeit suchen und denken, dass Gewalt und Terror die besten Methoden sind, um sie zu bekommen. Wer weiß, welche Sünden dieser Wahnsinnige mir anlastet, für die er mich bestrafen will. Ich weiß nur, dass er in mein Haus kam, um einen Mord zu begehen, und als er scheiterte, beschlossen er und seine extremistischen Kumpane, ein Regierungsgebäude in die Luft zu jagen und dabei Unschuldige zu ermorden. Die einzige wirkliche Gefahr, in der wir uns heute Abend befanden, ging eindeutig von ihm aus.«
    Tavia quittierte diese nüchternen Fakten mit einem grimmigen Nicken. Er hatte recht, und sie wusste nicht, warum sie sich so getrieben fühlte, genauer zu analysieren und zu untersuchen, was sie im Gegenüberstellungsraum der Polizeistation gehört hatte. Sie wusste nicht, warum ihr dieser Mann und seine bizarren Worte nicht mehr aus dem Sinn gingen.
    Und seine Augen …
    Sie konnte immer noch ihre stahlblaue Farbe vor sich sehen, die Intensität, mit der er sie angestarrt hatte – und er war eindeutig bei Verstand.
    Immer noch konnte sie die eigentümliche Hitze spüren, die aus diesen stürmischen Augen auszustrahlen schien, in dem Augenblick, als ihre Blicke sich trafen, nur Sekunden, bevor die Elektroden des Elektroschockgeräts ihn getroffen hatten und der Kugelhagel begann.
    Sie war so tief in Gedanken, dass sie ein wenig zusammenzuckte, als sich der Senator leicht mit der Handfläche aufs Knie schlug. »Ach, verdammt. Wusste ich doch, dass ich was vergessen hatte.«
    »Was denn?«, fragte sie und drehte sich zu ihm um, als der Geländewagen vom Highway abfuhr und auf die Landstraße einbog, die zu ihrem Haus führte.
    Er sah sie mit dem kleinlauten Ausdruck an, den er für die Gelegenheiten reserviert hatte, wenn er sie darum bitten wollte, das ganze Wochenende durchzuarbeiten oder in letzter Minute ein Geschenk für die Gastgeberin einer wichtigen gesellschaftlichen Veranstaltung zu finden, die er beeindrucken musste. »Morgen früh ist das Wohltätigkeitsfrühstück für das Kinderkrankenhaus.«
    Tavia nickte. »Um acht am Copley Place. Ich habe Ihre Sachen von der Reinigung zu Ihnen nach Hause liefern lassen und Ihre Rede an Ihren Palmtop und Ihren Computer zu Hause gemailt, bevor ich heute Abend das Büro verlassen habe und zur Polizei gefahren bin.«
    Sie hatte wie üblich alles für ihn vorbereitet, aber er wirkte nicht ganz zufrieden und druckste ein wenig herum. »Ich wollte noch einige Änderungen in der Rede machen. Tatsächlich habe ich gehofft, Sie könnten mir dabei helfen, sie noch mal völlig zu überarbeiten. Bei allem, was in letzter Zeit los war, hatte ich keine Gelegenheit, es Ihnen zu sagen. Tut mir leid, Tavia. Ich weiß, Sie werden wahrscheinlich erschöpft sein, aber könnten Sie mir heute Abend trotzdem noch eine Stunde erübrigen? Wir können bei mir zu Hause arbeiten, schließlich sind wir schon auf halbem Weg nach Marblehead – «
    »Das geht nicht«, antwortete sie, und die Worte sprudelten aus ihr heraus, noch bevor ihr bewusst wurde, dass sie sie sagen würde. Sie hatte noch nie eine Aufgabe zurückgewiesen, die er ihr aufgetragen hatte, aber irgendetwas an heute Abend – etwas an Bobby Clarence selbst – hatte ihre Instinkte seltsam wachsam gemacht.
    Sie schüttelte den Kopf, sogar als sein Gesichtsausdruck von Überraschung zu Enttäuschung und dann zu kühler Missbilligung wechselte. »Ich wünschte, ich könnte Ihnen helfen, aber meine Tante ist krank. Ich habe ihre Medizin dabei.« Sie griff in ihre Handtasche und zog ein Tablettenfläschchen voll weißer Pillen heraus. »Ich fürchte, wenn ich jetzt nicht zu Hause bin und sichergehe, dass sie sie auch wirklich einnimmt und anschließend etwas zu Abend isst … «
    »Natürlich. Das verstehe ich«, antwortete der Senator. Er wusste über ihre privaten Lebensumstände Bescheid – dass ihre Tante Sarah sie alleine aufgezogen hatte, praktisch von Anfang an. Sie war die einzige Familie, die Tavia je gekannt hatte, und es stimmte, dass Tavia jederzeit alles stehen und liegen lassen würde,

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