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Erwählte der Ewigkeit (German Edition)

Erwählte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Erwählte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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von Sex, Gewalt und ungezügeltem Wahnsinn.
    Dragos genoss die wilde, grausame Energie, die um ihn herum im Raum vibrierte. Das war Macht. Das war die Freiheit, endlich.
    Und diesen Augenblick – diesen perfekten, schrecklichen Augenblick – konnte ihm nicht einmal der Orden nehmen.
    Sollten die Krieger nur hören, was er hier getan hatte, sollten sie kochen vor Wut, dass sie nicht da gewesen waren, dass sie ihn nicht aufgehalten hatten. Sollten sie nur wütend die Agentur auseinandernehmen, um seine geheimen Verbündeten aufzuspüren. Was ihn anging, konnten sie die ganze Organisation zerschlagen. Seine Operation würde von jeder Ablenkung durch den Orden nur profitieren. Und schon bald würde es egal sein, was der Orden tat. Er würde ihn genauso beherrschen wie alle anderen Lebewesen auf dieser unbedeutenden, ahnungslosen Welt.
    In wildem Triumph warf Dragos den Kopf zurück und brüllte auf wie das Ungeheuer, das er war.

5
    »Glauben Sie, man hat ihn getötet?«
    »Hmm?«, grunzte Senator Clarence neben Tavia auf dem Rücksitz der schnellen schwarzen FBI -Limousine. Die meiste Zeit auf der Fahrt aus der Innenstadt hatte er nichts gesagt, nur darauf bestanden, dass er und die FBI -Leute persönlich dafür sorgten, dass sie sicher nach Hause kam. Jetzt sah er zu ihr hinüber, seine Miene war seltsam ausdruckslos in Anbetracht dessen, was eben auf dem Revier passiert war.
    Vielleicht war es der Schock. Sie konnte das alles weiß Gott ja selbst noch nicht glauben. »Dieser Kugelhagel, als wir aus diesem Raum gebracht wurden … ich habe mich nur gefragt, ob die Polizei den Mann erschossen hat. Was denken Sie?«
    »Würde mich nicht überraschen.« Der Senator zuckte nachlässig mit den Schultern. »Und es wäre mir auch egal. Sie sollten sich da keine Gedanken machen, Tavia. In unserer Welt ist kein Platz für Leute wie ihn. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich dem Bastard höchstpersönlich den Schädel voll Blei gepumpt.«
    Die eiskalte Bemerkung beunruhigte sie. Sie kannte Bobby Clarence seit fast drei Jahren, zuerst als Praktikantin, als er noch stellvertretender Bezirksstaatsanwalt gewesen war, dann als seine Assistentin, seit er beschlossen hatte, für einen Sitz im Senat zu kandidieren. Sie wusste, dass er in Fragen der nationalen Sicherheit und der Terrorbekämpfung eine sehr konservative Position vertrat; darauf hatte er seine ganze Kampagne aufgebaut. Aber noch nie hatte sie ihn so kaltblütig über das Leben oder den mutmaßlichen Tod eines anderen Menschen reden hören.
    Tavia wandte sich ab und beobachtete, wie die verschneite Landschaft an dem dunkel getönten Fenster vorbeizog, als der Wagen in nördlicher Richtung über den Highway raste und die Innenstadt meilenweit hinter sich ließ. »Wer ist Dragos?«
    Weil der Senator so still war, dachte sie zuerst, er hätte sie nicht gehört. Aber als sie wieder zu ihm hinübersah, starrte er sie direkt an. Direkt durch sie hindurch. Ein seltsames Prickeln stieg ihr den Nacken hoch und war gleich wieder verschwunden, als das gut aussehende Gesicht ihres Chefs sich entspannte und nur noch milde Verwirrung zeigte. »Ich weiß nicht, wovon Sie reden, Tavia. Sollte ich den Namen kennen?«
    »Er schien zu denken, dass Sie ihn kennen – der Mann auf dem Revier.« Sie suchte im Gesicht des Senators nach einem Zeichen des Wiedererkennens, fand aber keines. »Bevor Sie in den Raum kamen, sagte er mir, Ihnen drohe Gefahr von jemandem namens Dragos. Er sagte, wir beide könnten in Gefahr sein. Er wollte Sie warnen – «
    Senator Clarence machte die Augen schmal. »Das alles hat er Ihnen gesagt? Sie haben mit dem Mann geredet? Wann?«
    »Ich habe nicht mit ihm geredet. Nicht direkt.« Sie versuchte immer noch, alles zu verarbeiten, was heute Nacht geschehen war. »Er hat mich durch das Fenster im Gegenüberstellungsraum gesehen, fing an zu reden und sagte eine Menge seltsame Dinge.«
    Der Senator schüttelte langsam den Kopf. »Paranoides, verrücktes Zeug, so wie es sich anhört, Tavia.«
    »Ja, nur dass er nicht verrückt auf mich wirkte. Er wirkte beunruhigt und aggressiv, aber nicht verrückt.« Sie starrte ihren Chef an und sah, wie er sich müßig das Handgelenk rieb – das ihm der Mann zermalmt hatte, nachdem er sich von seinen Handschellen befreit hatte und aus einem angeblich völlig sicheren Zeugenraum ausgebrochen war, bevor ein halbes Dutzend Polizisten und FBI -Agenten die Situation unter Kontrolle bringen konnten. Und das alles, um Senator

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