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Erwählte der Ewigkeit (German Edition)

Erwählte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Erwählte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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kann von Glück sagen, dass er noch am Leben ist«, antwortete die Frau. »Mit all den Kugeln, die er abbekommen hat, sollten seine Vitalfunktionen eigentlich komplett versagen, statt diese Spitzenwerte zu zeigen.« Der Stimme nach war sie mittleren Alters und müde. Sie ließ eine Blase ihres Pfefferminzkaugummis, den sie beim Reden geräuschvoll kaute, zerplatzen. »Das Labor hat schon wieder seine Laborwerte verpfuscht, also machen sie jetzt alles noch mal, schon zum dritten Mal. Das sind vielleicht Stümper heute Abend, man fasst es nicht. Bis die endlich zu Potte kommen, muss ich ihm hier den nächsten Beutel Null negativ ranhängen, bevor die nächste Schicht kommt.«
    Das war es also.
    Er war weder tot noch in der Hölle, sondern in einem Krankenhaus der Menschen. Und da eine kalte Stahlhandschelle sein rechtes Handgelenk an das Gestell seines Krankenhausbettes fesselte, schätzte Chase, dass er technisch gesehen immer noch im Bezirksgefängnis war.
    Er musste hier schleunigst raus.
    Sein unmittelbarer Instinkt war, aufzuspringen und abzuhauen, bevor seine seltsamen Laborwerte und sein ungewöhnliches Blut Fragen aufwarfen, deren Antwort kein Mensch wissen wollte. Und wenn schon nicht deswegen, dann wegen der Tatsache, dass Dragos sich einen neuen Lakaien erschaffen hatte. Bei der Erinnerung an den seelenlosen Blick von Senator Clarence brandete Wut unter dem dichten Nebel seiner Verletzungen auf. Sie brannte noch heißer, als er an Tavia Fairchild dachte, eine unschuldige Frau, die nicht ahnte, in welcher Gefahr sie schwebte.
    Chase musste etwas tun. Aber er hatte nicht die Kraft aufzustehen. Er schaffte es nicht einmal, seine schweren Lider zu heben.
    Er brauchte Blut.
    Nicht in der abgepackten Version, von der Schwester Pfefferminz redete, sondern frische rote Zellen aus einer offenen menschlichen Ader. Seit er verletzt worden war, hatten die Bluttransfusionen offenbar seine Organfunktionen aufrechterhalten, aber um wirklich zu heilen und seine Stammeskräfte wiederzugewinnen, musste er Nahrung zu sich nehmen.
    Eine Menge Nahrung.
    Und zwar bald.
    Neben ihm am Bett ordnete der Pfleger einige der Schläuche und Haltegurte an Chases freiem Arm. »Hast du von dem anderen Typen gehört, den sie heute Abend aus dem Arrest reingebracht haben – den dieser Knabe hier als Abrissbirne benutzt hat? Der ist wirklich übel zugerichtet.«
    Die Frau stieß ein verächtliches Schnauben aus. »Von dem habe ich allerdings gehört. Durchtrennte Wirbelsäule, Querschnittslähmung vom Hals abwärts. Höhere Gerechtigkeit, wenn du mich fragst.«
    »Wieso?«
    Wieder Kaugummischnalzen und eine Pfefferminzwolke, als sie sich vorbeugte, um eine von Chases Wunden in seiner Brust zu inspizieren. »Bevor ich hierherkam, hatte ich oft die Mitternachtsschicht im städtischen Krankenhaus. Der hat seine Frau mehr als einmal in der Notaufnahme eingeliefert. Zuerst vermöbelt und dann in einem Anfall von schlechtem Gewissen hingebracht, um sie wieder zusammenflicken zu lassen. Und immer irgendeine hirnrissige Entschuldigung parat, ›beim Putzen gegen die Wand gerannt und sich den Kopf aufgeschlagen‹. Denk nicht, dass ich eine einzige Träne vergieße, wenn ein Typ wie der den Rest seines Lebens flach auf seinem Arsch verbringt, Säuglingsnahrung isst und in eine Tüte pisst.«
    »Was du nicht sagst.« Der Pfleger stieß ein leises Kichern aus. »Heißt nicht umsonst, seinem Karma entkommt man nicht.«
    »Und ich meinen Kippen nicht, ich hatte jetzt über zwei Stunden keine mehr«, sagte sie und kaute noch heftiger auf ihrem Kaugummi herum. »Kannst du hier oben fertig machen, solange ich unten schnell eine paffe?«
    »Klar, bin sowieso fast fertig. Fehlt nur noch der Schlaftrunk für Mr … « Eine Pause, als er den Namen nachsah. »Für Mr Chase hier. Damit er nach seinem Selbstmordversuch durch Bleivergiftung bei der Gegenüberstellung schöne Träume hat.«
    Mit einem heftigen Schnalzen, das in Chases Kopf hallte wie ein Donnerschlag, zog Schwester Pfefferminz ihre Latexhandschuhe ab. »Du bist ein Schatz, Mike. Vergiss auch nicht, die Lichter auszumachen, wenn du hier fertig bist, okay?«
    »Na sicher. Los, hau schon ab. Ich hab hier alles im Griff.«
    Chase lauschte dem leisen Quietschen ihrer Schwesternschuhe, als sie den Raum verließ. Die Tür fiel mit einem leisen Klicken ins Schloss. Seine Sinne begannen zu dröhnen angesichts des Impulses zu handeln, diese Chance zu ergreifen und Nahrung zu sich zu nehmen.
    Er öffnete die

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