Erwählte der Ewigkeit (German Edition)
in der Halle. Ein Blutstrom quoll ihm aus der durchgeschnittenen Kehle und tränkte den hellen Teppich. Mit schief gelegtem Kopf lauschte der Lakai in das unnatürlich stille Haus. Es waren keine anderen Sicherheitsleute zu sehen. Nirgends in dem großen Anwesen schlug jemand Alarm.
Er hatte heute Nacht noch weitere bewaffnete Männer im Dienst. Wer immer da ins Haus gekommen war, musste sie alle getötet haben.
Stammesvampir .
Seine Lakaien-Adern summten ihm diese Warnung zu. Schnell zog er sich wieder in sein Arbeitszimmer zurück und wirbelte herum, um die Tür zu schließen, bevor die Gefahr ihn erreichen konnte.
Aber es war zu spät.
Der Tod war schon bei ihm im Raum, manifestierte sich aus den Schatten hinter ihm. Der Lakai blinzelte und sah, dass die Dunkelheit nur eine Illusion gewesen war, die sich jetzt wieder verzog, und an ihrer Stelle stand der Feind seines Meisters. Der Krieger, von dem er gedacht hatte, dass die Polizei ihn getötet hatte.
Er war barfuß, Wasser tropfte aus seinem schneefeuchten Haar und dem durchweichten Pflegerkittel, der ihm am Körper klebte. Die Vorderseite war blutbespritzt, aber ob das Blut von den Schusswunden stammte, die er auf dem Polizeirevier abbekommen hatte, oder von den menschlichen Opfern, die er auf seinem Weg ins Haus getötet hatte, konnte der Lakai nicht sagen.
Der Stammeskrieger kam einen Schritt auf ihn zu. Von seinen Augen ging ein wilder bernsteinfarbener Lichtschein aus, seine Fänge waren riesige, tödliche Dolche, die einen in Stücke reißen konnten.
Aber der Lakai hatte keine Angst.
Er war entschlossen.
Dieser Vampir war gekommen, um ihm Informationen abzupressen, Informationen, die er nie bekommen würde, nicht einmal unter der schwersten Folter.
Er wusste, dass es das war, was ihn heute Nacht hier erwartete: Folter und Tod.
»Du wirst ihn nie besiegen«, stellte der Lakai fest.
Aber da war keine Unsicherheit in dem sengenden Blick, der sich auf ihn richtete, nur wilde Wut, die ihm ein höllisches Ende verhieß.
Seine Füße begannen sich wie von selbst zu bewegen, alte Instinkte drängten ihn, vor dieser Gefahr zu fliehen. Er wirbelte herum und sah, wie vor ihm ein plötzlicher Blutstrom in einem Bogen über Wand und Tür spritzte.
Sein Blut.
Sein höllisches Ende, und das war erst der Anfang.
Sie glühte förmlich.
Tavia bewegte sich unruhig in ihrem Bett, eingehüllt in den dicken Schleier, der den Schlaf vom Erwachen trennt. Die Bettdecke war ihr zu schwer, ihr Körper darunter zu heiß in Baumwollleibchen und Unterhose. Im Schlaf schob sie die Decke weg, aber die Hitze ließ nicht nach.
Sie war in ihr. Nicht die plötzlichen Wallungen, die ihr manchmal über Haut und Nervenenden fuhren, wenn sie ihre Medizin zu lange nicht eingenommen hatte, sondern eine andere Art von Hitze, langsam und fließend, die sich tief in ihr aufbaute.
Ihre Brüste prickelten, ein fast schmerzhaftes Gefühl, das über ihre Brustwarzen wanderte, und dann hinunter zu ihrem Bauch. Mit geschlossenen Augen, immer noch halb im Traum, bäumte sie sich der Lust entgegen, wollte, dass das Gefühl an einer Stelle verweilte, und doch hungrig, es am ganzen Körper zu spüren. Tief in ihr erwachten ihre Sinne, so wie ihr Körper zu seiner erotischen Forderung erwachte.
Die Hitze züngelte jetzt tiefer, spielte über ihre Hüftknochen und hinunter auf die zarte Haut ihres nackten Oberschenkels. Ihr Blut rauschte ihr durch die Adern, sie konnte es mit jedem Herzschlag spüren.
Erwartung köchelte, als die heiße, nasse Hitze das kleine lockige Nest zwischen ihren Beinen erreichte.
Ja. Das stumme Flehen hallte im schweren Dröhnen ihres Pulses wider. Jaaa …
Sie wusste, dass es nur ein Traum war. Mit ihrem halb wachen Verstand begriff sie, dass dieser Phantomliebhaber, der sie gerade berührte, nicht real sein konnte. Sie hatte noch nie mit einem Mann geschlafen. Hatte nie einen suchenden, hungrigen Mund auf ihrem Körper gespürt. Nicht einmal auf ihren Lippen. Sie konnte nicht. Ihre Realität war zu fragil, zu eingeengt von Angst und Scham.
Aber nicht jetzt.
Nicht, wenn ihr schwindlig war vor Erregung durch einen Traum, den sie nicht verlassen wollte.
Während der Schlaf und die Lust sie zum Bleiben verlockten, streckte sie die Hand aus und berührte den Teil von ihr, der vor Hitze zerfloss. Ihre Fingerspitzen waren seine Zunge, seidig und gnadenlos, küssten und streichelten sie an allen richtigen Stellen. Sie stellte sich breite Schultern zwischen ihren
Weitere Kostenlose Bücher