Erwählte der Ewigkeit (German Edition)
Beinen vor, glatte Haut und harte Muskeln, die sich an ihrem nackten Körper rieben.
Lass dich fallen. Die tiefe Stimme sprach in ihrem Kopf, sein Gemurmel war so verführerisch, dass sie seinen heißen Atem an ihrer erhitzten Haut spüren konnte. Ich will dich sehen, schmecken, alles von dir. Ich will, dass du meinen Namen schreist, wenn du kommst.
Aber sie kannte seinen Namen nicht, sagte ihr Verstand, der sich in ihrem Traumgespinst verfing. Sie schob diese Störung durch ihr Bewusstsein beiseite und sank tiefer in ihre Fantasie. Sie hatte keine Wahl, als sich ihr zu ergeben, weil sich die Lust jetzt immer stärker meldete. Ihre Haut prickelte, jeder Zentimeter von ihr stand in Flammen … sie war kurz davor, zu kommen. Sie wand sich auf dem Bett, viel länger würde sie es nicht mehr aushalten können.
Und dann war seine Stimme an ihrem Ohr. Sein Mund war feucht und warm an ihrem Hals, seine Stimme eine tiefe Vibration, die sie bis in ihre Knochen spürte. Ich will dich schmecken, Tavia …
»Ja«, flüsterte sie in ihr dunkles Schlafzimmer. »Oh Gott, ja.«
Sie spürte, wie er seinen Mund an ihrem Hals öffnete, seine Zunge und Zähne sich gegen die zarte Haut drückten, und dann biss er zu. Sie schrie auf von dem heftigen Schmerz, Schock und Lust explodierten sofort, und ihr Orgasmus überflutete sie wie eine Welle.
Jetzt ertrank sie in ihrem Traum, trieb hilflos dahin, als ihr Phantomliebhaber sich aufrichtete, um sie anzusehen.
Das war er .
Der Mann aus dem Polizeirevier. Der Schütze von der Weihnachtsparty des Senators. Der stahläugige, tödliche Mann, dessen Gesicht sie verfolgte, seit sie ihn zum ersten Mal gesehen hatte.
In ihrem Traum über ihr aufgerichtet war sein Blick nicht weniger grausam, immer noch unverwandt und gnadenlos. Seine Lippen waren geöffnet, und sein breiter, sinnlicher Mund, der ihr eben solche Lust bereitet hatte, war dunkel und blutverschmiert.
Mit ihrem Blut.
Die Erkenntnis, die sie durchzuckte, war wie eine Messerklinge auf ihrer Haut.
Da lächelte er, schön und schrecklich, und entblößte die weißen Spitzen rasiermesserscharfer Fänge …
»Nein!« Schlagartig war Tavia hellwach, ihre Kehle wund von ihrem entsetzten Schrei. Sie setzte sich auf, keuchend und erschüttert, während ihr Körper immer noch von ihrem Orgasmus pulsierte.
Ein Klopfen ertönte an der Schlafzimmertür, und Tavia zog sich hastig die Decke über.
»Tavia, alles in Ordnung?«, rief ihre Tante durch die geschlossene Tür. »Stimmt was nicht?«
»Nein, alles okay, Tante Sarah. Mir fehlt nichts.«
Ihre Tante zögerte, aber nur kurz. »Ich habe dich im Schlaf schreien hören. Hattest du wieder einen Albtraum?«
Nein, etwas Schlimmeres, dachte sie. Ihre Albträume hatten nie so angenehm angefangen, um dann so schrecklich zu enden.
»Es war nichts, wirklich.« Irgendwie schaffte sie es, die Panik aus ihrer Stimme zu verbannen. »Ich bin okay. Bitte mach dir keine Sorgen, geh wieder ins Bett.«
»Bist du sicher? Kann ich dir nicht irgendwas bringen?«
»Nein danke.« Tavia schloss in ihrem dunklen Zimmer die Augen und versuchte, den verstörenden Traum zu vergessen, der ihr immer noch so deutlich vor Augen stand, immer noch auf ihrer Haut und im hämmernden Rhythmus ihres Pulses lebendig war. »Gute Nacht, Tante Sarah. Bis morgen früh.«
Wieder Schweigen, als ihre besorgte Tante und Pflegerin draußen vor ihrem Zimmer wartete. Dann endlich sagte sie: »Na gut. Wenn du’s sagst. Gute Nacht, mein Schatz.«
Tavia saß da und lauschte auf die sich entfernenden Schritte ihrer Tante und dann auf das leise Knarren ihrer Schlafzimmertür am anderen Ende der Diele.
Sie schwang die Füße auf den Boden und ging über den Teppich zu den kalten Fliesen ihres Badezimmers hinüber. Im Spiegel des Badezimmerschränkchens war ihr Gesicht blass und erschrocken. Sie schob die Glastür auf und nahm eine der riesigen Pillenflaschen mit dem Medikament heraus, das Dr. Lewis ihr gegen die Angstattacken verschrieben hatte, die sie schon fast ihr ganzes Leben lang plagten.
Tavia schüttelte eine der großen weißen Kapseln heraus, warf sie sich in den Mund und spülte sie mit einem schnellen Schluck aus dem Wasserhahn hinunter. Doch lieber zwei , dachte sie, doppelt hält besser. Sie hatte nie einen besseren Grund gehabt, die Höchstdosis zu nehmen. Sie schluckte eine zweite Pille und noch einen Schluck Wasser und ging dann zum Bett zurück.
In zwanzig Minuten würde sie hoffentlich im chemischen Tiefschlaf
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