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Erwählte der Ewigkeit (German Edition)

Erwählte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Erwählte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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um Gnade. Keine Stunde früher hatte derselbe Mann lautstark seine Unschuld beteuert und den Cops, die ihn verhaftet hatten, Stein und Bein geschworen, dass er keine Ahnung hatte, wie die Hunderte von Fotos, auf denen er mit nackten Kindern zugange war, auf seinem Computer gelandet waren. Chase konnte es kaum ertragen, dieselbe Luft wie der Pädophile zu atmen, geschweige denn ihn anzusehen. Aber es war der dritte Mann in der Arrestzelle, der bullige Schlägertyp, der vor zehn Minuten angekommen war, frisch verhaftet wegen häuslicher Gewalt, bei dessen Anblick Chase die Zähne zusammenbeißen musste wie ein Schraubstock. Weite Jeans, darüber ein Bierbauch wie der einer Schwangeren, über den sich ein altes graues Sweatshirt mit dem Schriftzug der Patriots spannte. Es war am Schultersaum zerrissen, das rot-weiß-blaue Logo auf der Vorderseite mit Spuren von Schmorbraten und Kartoffelbrei verschmiert. Der Beule auf dem zerschlagenen Nasenrücken und den blutigen Fingernagelspuren, die sich seine linke Gesichtshälfte hinunterzogen, nach zu urteilen, hatte sein weibliches Opfer ihm ordentlich Gegenwehr geleistet. Chases Nasenflügel weiteten sich, er spürte ein Kitzeln im Hals, als sein Blick auf die vier langen, blutigen Kratzer auf der Wange des Mannes einzoomte.
    »Das verdammte Miststück hat mir die Nase gebrochen«, sagte der Typ und lehnte sich gegen die weiß glasierte Ziegelwand der Zelle zurück. »Haste Töne? Ich geb ihr einen Klaps, weil sie mir mein Abendessen in den Schoß fallen lässt, sag ihr, sie soll gefälligst aufpassen, wohin sie geht. Und da holt sie aus und scheuert mir eine. Großer Fehler.« Er grunzte und verzog verächtlich den Mund. »Aber so blöd ist sie nicht, dass sie das noch mal versucht. Und die verdammten Bullen, Mann! Hätte wissen sollen, dass sie dem Miststück glauben und nicht mir. Genau wie beim letzten Mal. Ich soll schlucken, dass ein Richter mir mit einem Papier vor der Nase rumwedelt und sagt, ich soll mich von meiner eigenen Frau fernhalten? Darf mein eigenes Haus nicht mehr betreten? Eins geschissen! Und die Alte kann mich mal. Die hab ich schon öfters ins Krankenhaus gebracht. Wenn ich die das nächste Mal sehe, richte ich sie so zu, dass sie nie wieder die Cops auf mich hetzen kann.«
    Chase sagte nichts, hörte nur schweigend zu und versuchte, sich nicht zu intensiv auf die hellroten Blutrinnsale zu fixieren, die dem Schläger über Wange und Kiefer rannen. Der Anblick und Geruch von frischem Blut war genug, um das Raubtier in jedem Stammesvampir zu wecken, aber besonders in Chase.
    Mit auf die Brust gesenktem Kopf atmete er flach ein, und in der abgestandenen, muffigen Luft des Raumes und dem kupfrigen Geruch geronnener roter Zellen roch er noch etwas anderes, noch Beunruhigenderes, rau und wild, fast schon tollwütig.
    Sich selbst.
    Seine Mundwinkel zuckten, als er das erkannte, aber es war schwer, diese Ironie zu würdigen, wenn einem durch den Drang nach Nahrung das Zahnfleisch pulsierte. Von dem wilden Durst, der ihn schon länger begleitete, als er zugeben wollte, waren seine Sinne ständig überreizt. Er spürte jede Minute vergehen, sah jedes winzige Zucken seiner rastlosen Zellengenossen. Hörte jedes ängstliche Ein- und Ausatmen, jeden rhythmischen Herzschlag. Er hörte das Blut in den Adern der drei Männer rauschen, die mit ihm in der Zelle waren, nur auf Armeslänge von ihm entfernt.
    Bei dem Gedanken bekam er Speichelfluss. Hinter seiner Oberlippe bohrten sich die Spitzen seiner Fänge wie Zwillingsdolche in seine Zunge. Seine Sicht schärfte sich, seine Augen begannen bernsteingelb zu glühen, und seine Pupillen unter den geschlossenen Lidern zogen sich zu schmalen Schlitzen zusammen.
    Scheiße. Das war kein guter Ort für ihn, schon gar nicht in diesem Zustand.
    Schlechter Ort, schlechte Idee. Und er hatte so gut wie keine Chance, hier rauszukommen.
    Nicht dass er sich heute Morgen über so etwas Gedanken gemacht hatte, als er sich auf dem Rasen vor dem Ordenshauptquartier der Polizei gestellt hatte. Sein einziger Gedanke war gewesen, seine Freunde zu schützen. Ihnen Gelegenheit zu geben – sehr wahrscheinlich ihre einzige Chance – , der Entdeckung durch die menschlichen Behörden zu entgehen. Er hatte gehofft, dass sie das Hauptquartier räumen und zu einem sicheren Ort gelangen konnten.
    Und so hatte er keinen Widerstand geleistet, als die Cops ihm Handschellen angelegt und ihn auf die Wache gefahren hatten. Bei dem folgenden

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