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Erwählte der Ewigkeit (German Edition)

Erwählte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Erwählte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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besiegen. Schließlich hatte er nichts mehr zu verlieren.
    Aber war er schon so tief gesunken, dafür auch das Leben dieser Frau aufs Spiel zu setzen? Die Antwort auf diese Frage wollte er lieber gar nicht wissen.
    Am anderen Ende des Arbeitszimmers stöhnte Tavia leise und nahm den Kopf in die Hände. »Oh Gott … es wird schlimmer. Ich brauche jetzt wirklich meine Medizin. Ich muss hier raus … « Dann sah sie zu ihm hinüber, und das echte Leiden in ihren Augen war nicht mehr zu übersehen. »Bitte«, sagte sie. »Könnten Sie mich bitte … einfach gehen lassen?«
    Chase starrte sie an, versuchte, ihr Spiel zu durchschauen. Aber er konnte keine Kriegslist entdecken, nur echtes Unwohlsein, Angst und Verwirrung. Er wusste, das Richtige wäre, zu tun, worum sie ihn bat, und sie freizulassen.
    Und ein besserer Mann als er hätte das auch getan.

13
    Tavia erwachte schreiend im Dunkeln.
    Ihre Haut fühlte sich wund an, brannte abwechselnd wie Feuer und wurde dann wieder eiskalt. Sie schlug um sich und bäumte sich auf – und bemerkte, dass sie in einem riesigen Bett flach auf dem Rücken lag, an Handgelenken und Knöcheln mit den dicken geflochtenen Vorhangkordeln aus dem Arbeitszimmer gefesselt. Sie erinnerte sich vage daran, dass er sie ins Schlafzimmer zurückgebracht hatte, nachdem sie Essen und Trinken verweigert hatte, zu elend, um etwas bei sich zu behalten. Sie hatte versucht, ihrem Entführer klarzumachen, dass sie keinen Fluchtversuch mehr wagen würde – dass sie dazu gar nicht mehr fähig war, seit ihr Körper immer heftiger zu rebellieren begann.
    Sie hatte ihn angefleht, sie gehen zu lassen, an seine Gnade appelliert. Er hatte keine gezeigt.
    Tavia versuchte, gegen die Fesseln anzukämpfen, die sie jetzt auf der Matratze hielten, aber sie hatte keine Kraft. Ihre Glieder waren schwer, ihr Kopf drehte sich, ihr Magen war in Aufruhr.
    Oh Gott … was passierte da nur mit ihr?
    Sie fühlte sich so elend wie nie zuvor in ihrem Leben. Alles tat ihr weh, und sie zitterte heftig am ganzen Körper, ein Beben, das aus ihrem tiefsten Inneren zu kommen schien. Ihre Sinne schienen im Krieg miteinander zu liegen, fielen von einem Extrem ins andere, waren abwechselnd erschöpft und schwach und dann wieder übernatürlich scharf. In den Schläfen und seitlich am Hals spürte sie ihren Puls hämmern. Ihr Herz raste, so schnell und heftig, dass es fast explodierte.
    Mit zugekniffenen Augen machte sie einen weiteren vergeblichen Versuch, ihre Hände aus der Kordel zu ziehen, die sie ans Kopfende fesselte. Sie zerrte und riss und stöhnte scharf auf, als sich die zarte Haut an ihren Handgelenken wund rieb.
    »Ruhig.« Warme, starke Finger schlossen sich um ihre Handgelenke. Ihr Entführer, Chase. Sie hatte ihn nicht einmal hereinkommen hören, aber da stand er vor ihr, in Schatten gehüllt. Seine Berührung war fest, aber sanft, seine Stimme ein raues Flüstern, und sein Atem strich ihr über die Stirn. »Ganz ruhig, Tavia. Alles ist gut.«
    In seinen Augen, die ihre suchten, glühten bernsteinfarbene Funken. Sie wollte nicht, dass diese tiefe Stimme sie tröstete und beruhigte, genauso wenig wie sie wollte, dass seine riesige Handfläche das Brennen der Fesseln an ihren Gelenken linderte.
    Und doch fand sie etwas Trost in seinen leise gemurmelten Worten, und als er mit den Daumen leicht ihre Handgelenke streichelte, beruhigte sich ihr hektischer Puls. Gegen ihren Willen wurde sie ruhig, ihre Sinne reagierten auf ihn wie die Gezeiten auf den Mond.
    »Lassen Sie mich gehen«, sagte sie und wollte noch immer nicht wahrhaben, was sie spürte. Sie hatte gerade keine Kontrolle über ihren Körper, aber ihr Verstand war ihr nicht völlig entglitten. Zumindest noch nicht.
    Wenigstens war sie jetzt angezogen. Bevor er sie ins Schlafzimmer zurückgebracht hatte, das offenbar ihr Gefängnis geworden war, hatte Chase ihr eine Einkaufstüte von einem Kleidergeschäft in Back Bay gegeben und ihr erlaubt, sich im Badezimmer zu waschen und anzuziehen, den Hotelbademantel gegen einen schwarzen Trainingsanzug einzutauschen. Er hatte ihr auch einen BH und Slip gekauft, und sie wollte lieber nicht wissen, wie genau er sie im Schlaf beobachtet hatte, um ihre Größe so perfekt schätzen zu können.
    Aber trotz seiner Beteuerungen war sie nicht in Ordnung. Sie spürte, wie sich etwas in ihr löste, wie ein Teil von ihr abbrach und aus ihrer Reichweite glitt. Sie kämpfte gegen das Gefühl von Hilflosigkeit an, Panik stieg in ihr auf, und

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