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Erwählte der Ewigkeit (German Edition)

Erwählte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Erwählte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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und machte einen heftigen Satz zurück. Sie warf den Kopf herum, ihr Haar fiel ihr wie ein dichter Vorhang über das Gesicht … doch Chase erhaschte noch einen Blick auf helle, bernsteingelb glühende Augen.
    Ach du Scheiße. Chase gefror das Blut in den Adern. Das kann nicht sein.
    Er konnte sie nur anstarren, als sie mit einem wilden Fauchen die Lippen bleckte. Sie holte abgehackt Atem, dann zischte sie wild durch die Zähne und ihre langen, spitzen, glänzenden Fänge.
    Er hatte ja vermutet, dass sie mehr war, als sie zu sein schien, aber es jetzt bestätigt zu sehen, überrumpelte ihn völlig.
    Auch wenn es eigentlich unmöglich war – Tavia Fairchild war eine Stammesvampirin. Kein Wunder, dass die Fesseln sie nicht hatten aufhalten können. Für Angehörige seiner Spezies waren sie in etwa so wirkungsvoll wie Bindfäden. Und diese Frau war definitiv eine.
    Niedergeduckt und kochend vor Wut starrte sie ihn an, mit einem Glühen, das in seiner Raserei gleichzeitig erschreckend und verblüffend war. Ihre Pupillen waren zu dünnen Schlitzen zusammengezogen, und ihre Iriskreise waren feurige Kohlen. Sie knurrte ihn mit leicht schief gelegtem Kopf an, eine tödliche weibliche Bestie, die ihre Beute musterte.
    Das war die einzige Warnung, die sie ihm gab, bevor sie ihn ansprang und zu Boden riss.
    Chase krachte mit dem Rücken auf den Boden, der harte Aufprall presste ihm die Luft aus den Lungen, und Tavias Furienschrei hallte in seinem Schädel wider. Sobald sie auf dem Holzboden aufschlugen, begann sie zu kämpfen. Schnell und stark schlug sie die Klauen in ihn, kreischte und knurrte, während er versuchte, ihren wilden Angriff abzuwehren.
    Der Reißverschluss ihres Kapuzenoberteils war gerade so weit geöffnet, dass er einen Blick auf das Dermaglyphen muster erhaschen konnte, das sich ihren Brustkorb und ihren Hals hinaufzog. Jetzt hatte er keinen Zweifel mehr, dass es wirklich Dermaglyphen waren: Es war das Hautmuster des Stammes und pulsierte farbig in dunklem Lila, Weinrot und Schwarz. Sie war außer sich vor Wut und hatte Schmerzen vor Hunger, so viel sagten ihm ihre Glyphen auf einen Blick.
    Wie konnte es sein, dass sie bis jetzt nicht aktiv gewesen waren?
    Was zur Hölle hatte man mit ihr gemacht, um ihre wahre Natur zu unterdrücken?
    Chase blieb keine Zeit, sich darüber Gedanken zu machen. Tavia riss den Arm zurück, um ihm einen Faustschlag ins Gesicht zu verpassen. Er wich ihm aus, nur wegen seiner Erfahrung und Ausbildung war er schneller als sie. Sie war unerfahren und außer Kontrolle, eine wilde Naturgewalt, die offensichtlich zum ersten Mal entfesselt wurde. Sie war die wilde, geballte Kraft des Stammes in einem schlanken, weiblichen Körper.
    Und verdammt, Chase hatte in seinem ganzen Leben noch nie etwas Schärferes gesehen.
    Sie kämpfte weiter gegen ihn, grunzte, als er jedem ihrer Schläge auswich, und dann brüllte und fauchte sie, als er sie schließlich an den Handgelenken zu fassen bekam und ihre Arme hochdrückte. Ihr Puls an ihrem schlanken Hals schlug heftig, und er spürte ihn auch an ihren Handgelenken, wo er gegen seine Fingerspitzen hämmerte. Und dasselbe kräftige Pulsieren konnte er auch an den Innenseiten ihrer Schenkel spüren, die sich wie Eisenbänder um seine Hüften schlossen und ihn mit verblüffender Kraft unter sie auf den Boden drückten.
    Sie keuchte heftig, und ihre gelb glühenden Augen und gebleckten Fänge sagten ihm, dass sie vom Kampf noch nicht erschöpft war.
    Noch lange nicht.
    »Tavia, hör mir zu.« Ihre Muskeln zuckten, eine Warnung, dass sie gleich wieder angreifen würde. Chase stieß einen Fluch aus und biss die Zähne zusammen vor Anstrengung, ihre angespannten Arme festzuhalten. »Tavia, Herrgott noch mal, du musst dich beruhi–«
    Sie brüllte auf angesichts dieses Versuchs, vernünftig mit ihr zu reden, versuchte aber nicht, aus seinem Griff auszubrechen.
    Nein, sie biss ihn.
    Chase stieß einen wortlosen Schrei aus, als sie ihre Fänge tief in sein linkes Handgelenk schlug. Es war nicht der Schmerz des Bisses, der ihn erschütterte, sondern die plötzliche, alarmierende Erkenntnis, dass sein Blut in ihren Mund schoss.
    Er versuchte, ihren Namen zu sagen, sie zu warnen, damit aufzuhören, aber ihm gelang nur ein ersticktes Stöhnen. Die Lust und der Schmerz ihres Bisses schossen wie ein Stromschlag in jede Zelle seines Körpers.
    Gott, wie gut sich das anfühlte.
    Zu gut, besonders, wo er nicht einmal wusste, wie sein Blut auf sie wirken würde. Sie

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