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Erwählte der Ewigkeit (German Edition)

Erwählte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Erwählte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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dickem Filz und ein langer Strickschal, um Hals und Kopf zu schützen – seine fast reinen Stammesgene waren hier definitiv ein Problem für ihn. Als Stammesvampir der Zweiten Generation konnte er sich höchstens eine knappe halbe Stunde in der Sonne aufhalten, bevor seine UV -empfindliche Haut zu braten begann.
    Aber einige Risiken hatte er durchaus eingeplant.
    Einige Dinge, dachte er, waren ein paar Schmerzen schon wert.
    Er hatte schon seinen Teil durchgemacht, dank des Ordens. Dass sein Lakaien-Senator so bald getötet worden war, nachdem Dragos ihn erschaffen hatte, war gelinde gesagt unbequem gewesen. Es wurmte ihn immer noch, dass er den Mann verloren hatte, bevor er sein volles Potenzial hatte nutzen können. Aber andererseits konnten Dragos’ Pläne die Jahre, bis Bobby Clarences politischer Aufstieg seinen natürlichen, manchen zufolge sogar unvermeidlichen Höhepunkt im Weißen Haus gefunden hatte, nicht mehr abwarten.
    Dragos hatte natürlich vorgehabt, ihm mit allen nötigen Mitteln den Weg zu ebnen.
    Aber egal. Bobby Clarence würde bald schon Staub sein, und Dragos hatte bessere Alternativen zur Verfügung. Vorausgesetzt, diese Alternativen spielten ihm in die Hände, wie er erwartete.
    »Genaue Uhrzeit?«, fragte Dragos seinen Lakaien-Chauffeur, nicht zum ersten Mal.
    »Zehn Minuten vor zwei, Meister.«
    Dragos auf dem Rücksitz zischte einen Fluch gegen die dunkel getönte Scheibe. »Er verspätet sich. Der Gottesdienst fängt gleich an. Noch keine Geheimdiensteskorte zu sehen? Oder überhaupt irgendwelche Fahrzeuge der Bundesregierung?«
    »Nein, Meister. Soll ich um die Kathedrale herumfahren und nachsehen?«
    Dragos tat den Vorschlag mit einem knappen Winken ab. »Vergiss es. Wahrscheinlich ist er schon drin. Ich muss da jetzt rein, bevor es noch später wird. Fahre zur Rückseite der Kirche, weg von dem Trubel und den neugierigen Blicken. Ich nehme den Hintereingang.«
    »Natürlich, Meister.«
    Der Lakai lenkte die Limousine um die Ecke der riesigen Kathedrale und fuhr um sie herum. Wie Dragos gehofft hatte, war dort eine unauffällige kleine Nische mit dem Hintereingang für den Pfarrer und das Personal. Das hüfthohe Eisengitter stand auf, und sonst war da nichts, nur ein paar kleinere Müllcontainer und ein geparkter Wagen standen auf dem schlecht geteerten Asphalt. Zwei rote Türen boten Zugang zum Gebäude.
    »Da drüben.« Dragos zeigte auf die hintere Tür, wo der nachmittägliche Schatten eines spitzen Dachvorsprungs ihm Schutz vor der hellen Nachmittagssonne gewährte. Der Lakai fuhr ihn direkt bis vor die Tür. Laute Orgelmusik ertönte im Gebäude, ein geheiligter Ort, der nicht ahnte, dass er gleich ein Schauplatz von Dragos’ unheiligem Krieg sein würde. Er stieg aus dem Wagen. »Warte hier am Bordstein, bis ich dich rufe. Das dürfte nicht lange dauern.«
    Der Lakai nickte gehorsam. »Jawohl, Meister.«
    Tavia rannte ins Haus und ließ Tante Sarah draußen am Straßenrand das Taxi bezahlen, da ihr eigenes Geld – wie ihre Medizin – vor zwei Nächten in ihrer Handtasche im Hotel geblieben war. Sie brach fast zusammen vor Erleichterung, als die Vertrautheit ihres Zuhauses sie begrüßte. Tante Sarahs gemütliche Möbel mit ihren Spitzendeckchen und Nippes auf jeder Oberfläche, die Dinge, derentwegen Tavia sich seit Jahren nach einer eigenen Wohnung sehnte, mit ihren eigenen Sachen und nach ihrem eigenen Geschmack eingerichtet, fühlten sich jetzt so behaglich und willkommen an wie eine flauschige warme Decke.
    Das Haus fühlte sich normal an.
    Es fühlte sich solide und real an, nachdem sie vor einer kurzen Weile noch geglaubt hatte, in einem grauenvollen Traum gefangen zu sein, der einfach kein Ende nehmen wollte.
    Als sie sich an den Küchentisch setzte, wehte hinter ihr ein kalter Windstoß über den Boden, als Tante Sarah wieder ins Haus kam. »Wo bist du die ganze Zeit gewesen, Tavia? Weißt du nicht, dass ich Todesängste um dich ausgestanden habe?«
    Tavia drehte sich auf dem Stuhl zu der alten Frau um und war einfach nur froh um die Besorgnis in ihren großen, verzweifelten braunen Augen.
    »Die Polizei war gestern hier«, informierte sie Tavia in fragendem Ton, die Fäuste in die Hüften gestemmt. »Man hat mir gesagt, wenn ich von dir höre, muss ich sie sofort anrufen. Und ich hatte gedacht, du wärst bei ihnen. Das hast du mir doch gesagt? Zuletzt am Telefon hast du mir gesagt, du wärst in einem Hotel in der Innenstadt, um der Polizei bei ihren Ermittlungen zu

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