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Erwählte der Ewigkeit (German Edition)

Erwählte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Erwählte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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Krallen in ihn. Wenn er je nachgelassen hatte, er war sich da nicht mehr sicher. Dieser kalte, kontinuierliche Schmerz war mittlerweile ein Teil von ihm geworden. Wie lange würde es dauern, bis er ihn völlig beherrschte?
    So kurz davor, wie er heute gewesen war, Tavia in den Hals zu beißen, beschleunigte sich sein Absturz in die Blutgier.
    Allein schon beim Gedanken daran, wie unglaublich es sich angefühlt hatte, in ihr zu sein, schoss ihm sein Blut durch die Adern wie Lava und zwischen die Beine. Und das, wo er vorhin abgebrochen hatte, um sich daran zu hindern, die Fänge in ihren Hals zu schlagen, als er seinen Orgasmus nahen fühlte.
    Der Drang, sich jetzt mit der Hand Erleichterung zu verschaffen und sie aus seinem Körper herauszubekommen, überwältigte ihn. Mit dem Crimson-Röhrchen in der Faust stützte er sich auf dem schwarzen Waschtisch aus Granit ab, nahm seinen Schwanz in die andere Hand und onanierte heftig ins Waschbecken. Er kam mit einem kehligen Schrei; es war weniger Lust als Erleichterung.
    Jetzt ließ seine Anspannung ein wenig nach, aber der größere Hunger war immer noch da. Und jetzt, wo er eine kleine Kostprobe von Tavia Fairchild gehabt hatte, wusste er, dass er sich in ihrer Nähe nicht mehr unter Kontrolle haben würde.
    Früher – vor einer gefühlten Million von Jahren – war er ganz von Selbstbeherrschung und Ehre bestimmt gewesen. Er hatte sich an hohe Maßstäbe und Ideale gehalten und auf alles, was nicht perfekt war, verächtlich herabgesehen. Wie sein Vater und Bruder vor ihm war er ein unbestechlicher Hüter der Stammesgesetze gewesen, gnadenlos zu denen, die sich selbst oder ihre egoistischen Bedürfnisse nicht unter Kontrolle hatten.
    In Wahrheit war er ein selbstgerechtes Arschloch gewesen und hatte gedacht, dass er über den dumpfen Pöbel erhaben war, Stammesvampire wie Menschen.
    Was für ein schlechter Witz.
    Irgendwie war er zu dem geworden, was er immer am meisten verachtet hatte. Und noch schlimmer, er hatte eine unschuldige, verängstigte junge Frau in seine Probleme hineingezogen. Wahrscheinlich war sie gerade dabei, der Polizei alles zu erzählen. Vielleicht auch den Nachrichtensendern. Nur eine weitere Panne, die auf sein Konto ging und schnell beseitigt werden musste. Er hätte sie nicht weglaufen lassen sollen. Es gab noch zu viele offene Fragen. Zu viele Dinge, die sie wissen musste, um zu verstehen, was sie wirklich war.
    Eine Stammesvampirin.
    Und nicht nur das, sondern eine mit Gen-Eins- Dermaglyphen und der unerklärlichen Fähigkeit, im hellen Tageslicht herumzulaufen.
    Ich. Werd. Verrückt.
    Der Gedanke hatte noch nichts von seiner Wirkung auf ihn verloren. Etwas wie sie war noch nie da gewesen. Und es war beunruhigend, sich die einzige Möglichkeit vorzustellen, wie das möglich war.
    Dragos hatte sie gemacht.
    Der Bastard musste sie in einem seiner Labors erschaffen haben, hatte mit genetischen Experimenten Gott gespielt – was der Stamm seit langer Zeit als schlimmste Blasphemie betrachtete. Babys waren heilig, nicht die Wissenschaft. Jeder wusste das. Jeder einzelne Angehörige des Stammes teilte diese schlichte Überzeugung.
    Bis auf Dragos.
    Seine geheimen Zuchtlabore hatten eine Armee von Gen-Eins-Killern hervorgebracht, warum also nicht auch das?
    Aber was für Absichten hatte er mit ihr? Inzwischen war ihm klar geworden, dass Tavia sich für einen normalsterblichen Menschen gehalten hatte. Ihre wahre Natur und deren physische Manifestationen waren irgendwie unterdrückt worden. Durch Tabletten? War ihre angebliche »Krankheit« in Wirklichkeit ihr Körper, der versuchte, seine Stammesnatur zu leugnen?
    »Himmel!«, zischte er und säuberte rasch sich und das Waschbecken.
    Er musste unverzüglich den Orden informieren.
    Das Problem dabei war, dass er nicht einmal wusste, wo die anderen waren und wie er sie erreichen konnte. Er hatte sich bei Lucan und den Kriegern zur unerwünschten Person gemacht, wahrscheinlich für immer.
    Aber er kannte jemanden, der ihm vielleicht helfen würde. Jemand, der vielleicht auch Tavia Fairchild unter seinen Schutz stellen würde. Er selbst war dafür weiß Gott denkbar ungeeignet.
    Was bedeutete, dass er von seinem ehemaligen Agenturkollegen Mathias Rowan einen großen Gefallen einfordern musste – wahrscheinlich zum letzten Mal.

17
    Sie konnte nicht schlafen.
    Nach einer langen, heißen Dusche zog Tavia sich wieder ihre eigenen Kleider an, dann legte sie sich aufs Bett und starrte in einem Zustand stiller

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