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Erwählte der Ewigkeit (German Edition)

Erwählte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Erwählte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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helfen.«
    Gott. Die von der Polizei arrangierte Hotelsuite schien ihr jetzt Lichtjahre her. Alles, was seit dieser Nacht passiert war, kam ihr vor wie ein anderes Leben. Und alles, was sie wollte, war, das alles jetzt endgültig hinter sich zu lassen und ihr altes Leben weiterzuleben. Dieses Leben, das einzige, das sie wollte.
    »Du hast mich noch nie angelogen, Tavia. Es wird mir das Herz brechen, wenn du mir jetzt etwas verheimlichst, nach all den Jahren … «
    »Nein.« Tavia ergriff die unruhigen Hände ihrer Tante und zog die alte Frau zu dem Stuhl neben sich an dem kleinen Tisch. »Ich würde dich nie anlügen, aber in letzter Zeit sind viele sehr seltsame Dinge geschehen. Schreckliche Dinge, Tante Sarah. Der Schütze von der Weihnachtsfeier des Senators – er ist aus dem Polizeigewahrsam ausgebrochen und hat Senator Clarence ermordet.«
    »Ich weiß«, murmelte die ältere Frau. »Es war in den Nachrichten. In ganz Neuengland läuft eine Großfahndung nach ihm.«
    Tavia schüttelte den Kopf über die Vergeblichkeit dieses Unterfangens. »Sie werden ihn nie kriegen. Sogar wenn die Polizei ihn findet und einsperrt, werden sie es nicht schaffen, ihn hinter Gittern zu halten. Er wird einfach wieder ausbrechen. Er ist gefährlicher, als man sich vorstellen kann.«
    Tante Sarah musterte sie mit gerunzelter Stirn. »Wo hast du diese Kleider her? Und wo ist deine Handtasche? Ich war so erleichtert, dich zu sehen, dass ich nicht einmal daran gedacht habe, zu fragen, warum du kein Geld hattest, um das Taxi zu bezahlen … «
    Tavia ging nicht darauf ein. »Man kann ihn nicht wie einen normalen Kriminellen behandeln. Und auch nicht wie einen normalen Menschen, weil er keiner ist. Er ist kein Mensch.«
    »Du wirkst ziemlich erregt, mein Liebes.« Tante Sarah streckte die Hand aus und legte ihr die Fingerspitzen an die Stirn, schnalzte missbilligend mit der Zunge und nahm eine von Tavias Händen zwischen ihre glatten, kühlen Handflächen. Ihre Haut fühlte sich an Tavias deutlich wärmeren Händen wie Wachs an. »Ist dir nicht gut? Wann hast du zuletzt deine Tabletten genommen?«
    »Verdammt, würdest du bitte mit diesem Geglucke aufhören und mir zuhören!«
    Die alte Frau verstummte abrupt und heftete ihren Blick auf Tavia. Vorsichtig und unsicher.
    »Kurz nachdem ich dich angerufen habe, ist dieser Mann in die Hotelsuite eingebrochen, Tante Sarah. Er hat einen Polizeibeamten getötet und zwei FBI -Agenten außer Gefecht gesetzt. Dann kam er in das Zimmer, in dem ich war, und hat mich entführt.«
    Jetzt wirkte Tante Sarah irgendwie wie versteinert. Sie wurde nicht hysterisch vor Sorge wie sonst immer, wenn es um Tavia ging. Ihre braunen Augen musterten sie unverwandt, und sie war ernst und nachdenklich. »Hat er dich angefasst? Hat er … dir etwas getan? Hat er dir wehgetan?«
    Die Antwort fiel Tavia schwer. Er hatte sie nicht körperlich verletzt, auch wenn ihr die Bedrohung sehr real erschienen war, als es passierte. »Er hat mich an einen anderen Ort gebracht … wo er früher mal gewohnt hat. Er hat mich gefesselt und immer wieder gefragt, wer ich bin. Und egal was ich ihm sagte, er schien mir nicht zu glauben.«
    Ein langes Schweigen senkte sich über den Raum, als ihre Tante sie beobachtete und die Bedeutung ihrer Worte in sich aufnahm. Dann fragte sie: »Was hast du ihm gesagt, Tavia?«
    Sie zuckte mit den Schultern und schüttelte langsam den Kopf. »Ich habe ihm gesagt, ich wäre niemand, ich wollte nur nach Hause. Dass ich eine schwere Krankheit habe und meine Medikamente im Hotel geblieben sind – «
    Tante Sarah atmete scharf ein. »Du hast sie seit zwei ganzen Tagen nicht genommen?« Sie stand auf. »Ich muss sofort Dr. Lewis anrufen. Er muss herkommen und dir eine Notfallbehandlung geben.«
    Tavia griff nach ihrer Hand und hielt sie fest. »Tante Sarah, mir ist heute etwas sehr Seltsames passiert. Ich kann mir einfach keinen Reim darauf machen … «
    Sie schob den langen Ärmel ihres Kapuzenoberteils hoch und entblößte ihren Unterarm. Die Hautmuster hatten jetzt wieder ihre normale Farbe angenommen, waren nur leicht dunkler als ihr eigener Hautton.
    »Was denn?«, fragte ihre Tante und spähte auf ihren nackten Arm. »Sag mir, was ich sehen soll. Hast du Schmerzen in den Narben? Dr. Lewis kann dir sicher etwas dagegen verschreiben – «
    »Das sind keine Narben«, murmelte Tavia. Sie fuhr mit dem Finger über die verschlungenen Schnörkel und Bögen und spürte nichts Ungewöhnliches. »Ich weiß

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