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Erwarte mich in Paris (German Edition)

Erwarte mich in Paris (German Edition)

Titel: Erwarte mich in Paris (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.A. Urban
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meinem Ohr.  
    Er hatte mir auf meine letzte Frage nicht geantwortet. Wollte er mich hinhalten und quälen oder hatte sich Piero nach so vielen Monaten wirklich noch immer nicht gemeldet? Ich würde dieser Frage noch auf den Grund gehen. Doch zuerst musste ich Alain eine schlechte Nachricht überbringen.  
     

Amüsier mich!
     
    Alain runzelte leicht die Stirn, als ich ihm von meinem Gespräch mit Tom erzählte.  
    „Gut, ich werde mit ihm reden. Wir werden dieses Thema schneller beseitigen, als ihm lieb sein wird.“ Ein leises Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Aber du, Nikola, machst dich jetzt bitte bereit zum Ausgehen. Lass dir von Tom nicht den Abend verderben.“  
    „Und Sie? Kommen Sie nicht mit?“, fragte ich verwundert, da er keine Anstalten machte, sich aus dem Sessel zu erheben. Gelassen saß er in seinem seidenen Morgenmantel da und nippte an seinem Cognac.  
    In dem Moment läutete die Klingel.  
    „Nein, du amüsierst dich heute ohne mich. Ein junger Mann sollte unter seinesgleichen feiern. Könntest du bitte öffnen, Nikola? Ich denke, das ist deine Begleitung.“  
    „Meine Begleitung? Ich habe niemanden eingeladen.“ Mit einem verärgerten Seitenblick ging ich zur Sprechanlage. „Ich habe nichts dagegen, wenn Sie meine Kleidung auswählen oder mir Dinge zeigen, von denen ich nichts verstehe. Aber meine Freunde, mit denen ich feiere, suche ich mir immer noch selbst …“ Ich verstummte, als mein Blick auf den Bildschirm fiel, der den Bereich vor dem Tor zeigte. Ein junger Mann stand vor der Tür. Zuerst fiel mir das hellbraune, lange Haar auf, welches zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden war.  
    „Das kann doch nicht sein“, flüsterte ich. Schnell drückte ich den Türöffner und stürmte die Treppen hinunter. Ich hatte keine Zeit, untätig im Fahrstuhl zu stehen, während Piero dort unten stand. Ich stürzte fast, als mein Körper schneller als meine Beine zum Tor eilte.  
    Ich erstarrte, als ich ihn in der Toreinfahrt stehen sah. Er war größer, als ich ihn in Erinnerung hatte.  
    „Piero“, rief ich und ein erleichtertes Lachen bahnte sich einen Weg aus meiner Brust.  
    Meinen Irrtum erkannte ich erst, als der Mann aus dem Schatten der Toreinfahrt in den Innenhof trat. Blaue Augen sahen mich an, statt der erwarteten Goldbraunen. Sofort zog sich mein Herz, das gerade noch vor Freude fast geplatzt wäre, zu einem harten schmerzenden Klumpen zusammen.  
    Ein amüsierter Zug umspielte die Lippen des Fremden. „Entschuldige, dass ich dich enttäuschen muss. Mein Name ist Gaspard. Du hast jemand anderen erwartet?“  
    „Nicht erwartet, nur erhofft.“ Die Niedergeschlagenheit drückte auf meine Stimme, so dass sie rau und tonlos klang.  
    „Das tut mir leid. Vielleicht kann ich dich aufmuntern? Wie ich sehe, musst du dich noch anziehen?“ Sein Blick glitt über meinen Oberkörper. Ich hatte mir in der ganzen Eile nichts übergezogen.  
    „Ich weiß nicht, warum du hier bist, aber du wirst heute Abend garantiert nicht mehr gebraucht.“ Unmissverständlich zeigte ich auf die Tür, durch die er gerade eingetreten war.  
    „Nein“, er schüttelte den Kopf. „So schnell lass ich mich nicht wegschicken. Monsieur Serafon hat mich herbestellt, und ich gehe erst, wenn ich diese Aufforderung aus seinem Mund höre. Persönlich!“  
    „Wie du willst.“ Ich drehte mich um und ging, ohne ihn weiter zu beachten, die Treppe wieder hinauf. Seine Schritte zeigten, dass er mir, wie befürchtet, folgte.  
    „Alain, ein gewisser Gaspard ist da. Ich geh derweil auf mein Zimmer und leg mich hin. Ich bin müde.“  
    „Du bleibst hier!“ Alains schneidender Ton ließ mich erstarren. „Ich möchte, dass du heute ausgehst, Spaß hast, was erlebst. Lass dir das Pariser Nachleben von jemandem zeigen, der sich damit auskennt. Ich möchte keine Widerworte hören! Zieh dich um. SOFORT!“  
    Ein Blick in sein verärgertes Gesicht ließ jeden Widerstand in mir erlahmen.  
    „Warum er?“ Ich zeigte auf den jungen Mann, der unser Gespräch interessiert verfolgte.  
    „Du hast ihn dir ausgesucht. Weißt du nicht mehr? Der Tänzer im Moulin Rouge.“  
    „Man kann Zuneigung nicht kaufen, das hast du selbst gesagt.“  
    Alain schüttelte den Kopf. „Du sollst dich nur amüsieren. Nichts weiter. Deinen Kopf frei bekommen. Du hast in letzter Zeit zu viel gearbeitet. Sieh es als Geschenk. Er kann dir Dinge geben, die ich dir nicht bieten kann. Bitte! Nimm mein

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