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Erwarte mich in Paris (German Edition)

Erwarte mich in Paris (German Edition)

Titel: Erwarte mich in Paris (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.A. Urban
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nie gesehen.“  
    „Das freut mich. Es ist immer wieder erfrischend, Kontakt zu Menschen zu pflegen, die noch zu solcher Ekstase fähig sind.“  
    Wir erhoben uns. Die meisten Gäste hatten den Saal schon verlassen, so dass mir die Gruppe von Fotografen im Foyer sofort auffiel. Sie drehten sich fast gleichzeitig um, als sie uns bemerkten. Als ich stockte, flüsterte Alain: „It’s showtime. Lächle einfach, Nikola.“  
    Schon stürmten die Fotografen auf uns zu. Blitzlicht zuckte auf, und wir wurden mit Fragen bombardiert. Alain blieb stehen und signalisierte damit, dass er mit einem Interview einverstanden war und antworten würde.  
    „Was hat Sie bewogen, nach so langer Zeit das Moulin Rouge wieder zu besuchen?“ – „Wer ist der junge Mann an Ihrer Seite?“ – „Gedenken Sie, sich jetzt öfter in der Öffentlichkeit zu zeigen?“  
    Innerhalb von Sekunden schwirrte mir von den vielen Fragen der Kopf. Doch Alain lächelte nur kühl.  
    „Mein Begleiter und ich haben hier einen netten Abend verbracht und uns die Show angesehen. Er ist fremd und ich zeige ihm gern die Pariser Attraktionen. Wir gedenken das in nächster Zeit öfter zu tun.“  
    „Und wer ist Ihr Begleiter?“ Gleich mehrere Reporter stellten diese Frage.  
    „Bei dem jungen Mann handelt es sich um Nikola Sherkow. Ich arbeite seit Neuestem mit ihm an verschiedenen Projekten.“  
    Ich zuckte zusammen, als Alain meinen Nachnamen in einer verkürzten Form wiedergab.  
    „Es gibt das Gerücht, dass Sie auch zusammen leben.“  
    „Ja, da haben Sie recht. Nikola leistet mir derzeit Gesellschaft.“  
    „Ist er Ihre neue Muse?“  
    „Muse? Nein! Was ist das überhaupt? Er ist eher mein … mein Haustier.“  
    Es folgte einen Moment Stille.  
    „Monsieur Sherkow, was halten Sie von dieser Aussage, dass Sie ein Haustier sind?“  
    Ich spürte alle Augen und Kameras auf mich gerichtet.  
    „Ich bin für Ihn das, was er sich wünscht“, sagte ich, ohne mir über die Bedeutung der Worte, in diesem Moment im Klaren zu sein.  
    Wieder umfing uns Stille, so als müsse dieser Satz erst einmal verdaut werden.  
    „Sie haben einen ungewöhnlichen Akzent, Monsieur Sherkow. Wo kommen Sie her?“  
    Alain hob die Hand. „Das beantworten wir beim nächsten Mal.“ Er setzte seine getönte Brille auf und zeigte damit das Ende des Interviews an. Er griff nach meinem Oberarm und führte mich durch die Menschenmenge. Fragen verfolgten uns, während ich an seiner Seite einher stolperte.  
    „Steig ein!“ Alain öffnete die Tür eines wartenden Taxis und stieß mich fast hinein. „Fahren Sie los! Sofort!“, sagte er mit ruhiger Stimme. Dann sah er abwesend aus dem Fenster.  
    Erst nach einigen Minuten begann er zu reden. „Das hast du gut gemacht. Nur etwas gelassener darfst du noch werden.“  
    „Ich bin also Ihr Haustier?“ Meine Stimme klang scharf.  
    „Du hast es doch bestätigt … Und was ist an einem Haustier auch so schlimm? Man umgibt sich gern mit ihm, füttert es, sorgt für es, vertraut ihm.“  
    Kurz verschlug es mir die Sprache. So sah er mich also.  
    „Und mein Name? Warum haben Sie meinen Namen so verunstaltet?“  
    „Darüber hatten wir schon geredet, Nikola. Die Presse hat ihn gefressen. Find’ dich damit ab!“  
    Wir waren vor seinem Haus angekommen. Ich öffnete die Wagentür und stürzte auf die Straße. „Ich brauche frische Luft!“  
    Einige Male lief ich auf dem Fußweg auf und ab. Allmählich legte sich meine Empörung. Zurück blieb nur eine dumpfe Enttäuschung. Am Tor blieb ich stehen und wartete. Eigensinnig drehte ich den Kopf weg, als Alain herankam.  
    „S – E – U – L - Fünf – acht – eins – neun“, sagte er und blieb neben mir stehen, ohne Anstalten zu machen, die Tür zu öffnen. Als er die Buchstaben- und Zahlenfolge wiederholte, sah ich ihn genervt an.  
    „Was ist das? Die Telefonnummer eines Anwaltes?“  
    „Nein, der Code, der diese Tür öffnet. Gib ihn ein. Ich möchte dir beweisen, dass ich dir vertraue. Was ich den Reportern sagte ist ohne Belangen. Wichtig ist, was ich weiß und was hier los ist.“ Er klopfte auf seinen Brustkorb, auf die Stelle, unter der sein Herz saß. „Nur eine handvoll Menschen kennt diesen Code. Ich möchte, dass du das weißt.“  
    „Soll ich jetzt dankbar sein?“, fragte ich trotzig.  
    „Nein. Aber ich hatte dich davor gewarnt, was dich erwartet.“  
    Er trat an das Ziffernblatt unter der halb

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