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Erwartung: Der Marco-Effekt Der fünfte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q (German Edition)

Erwartung: Der Marco-Effekt Der fünfte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q (German Edition)

Titel: Erwartung: Der Marco-Effekt Der fünfte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jussi Adler-Olsen
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andere in einer Art Krebsgang.
    Es waren Carl Mørck und sein Assistent.
    Angespannt beobachtete Marco das Szenario und schob dabei so unauffällig wie möglich den Fensterriegel auf. Der Typ vom Eingang war nur noch wenige Schritte von ihm entfernt, doch Marco blieb sitzen. Er wollte erst dann hinausspringen, wenn die beiden Polizeibeamten um die Ecke bogen – also jetzt.
    Er holte tief Luft, warf der Bibliothekarin einen bedauernden Blick zu, stieß das Fenster auf und war mit einem Satz draußen.

    ***
    »Das darf doch nicht wahr sein. Er ist aus dem Fenster geklettert? Gerade eben? Warum haben Sie ihn nicht aufgehalten?« Carl stürzte zum Fenster. Nichts als parkende Fahrzeuge.
    Lisbeth deutete auf einen jungen Mann, der stöhnend auf einem Stuhl saß. »Bent wollte ihm nachsetzen, aber als er auf die Fensterbank gesprungen ist, hat er sich den Fuß verrenkt.«
    Carl warf dem Typen einen mürrischen Blick zu. Null Kondition, diese jungen Leute.
    »Was hat der Junge gemacht?«, wollte Assad wissen.
    »Er saß dort am Computer und hat im Internet gesurft. Eine Seite hat er ausgedruckt, die liegt vielleicht noch da.«
    Carl ging zum Tisch hinüber, aber da lag nichts, auch nicht auf dem Fußboden.
    »Assad, schau doch mal in den Papierkorb dort drüben«, sagte er und ließ sich an dem Computer nieder. Wie viele kostbare Sekunden seines Lebens hatte er schon vor dem verdammten Google-Logo vergeudet und von der goldenen Zeit geträumt, als das Internet nichts weiter war als ein elektrischer Impuls in dem Gehirn eines Wirrkopfs.
    »Vielleicht hat er es nicht mehr geschafft, seine Suchchronik zu löschen. Lassen Sie uns mal nachschauen.« Lisbeth beugte sich vor, wobei ihre Brüste Carls Schulter streiften, und im nächsten Moment klackerten ihre lackierten Fingernägel auf der Tastatur.
    Carl atmete lautlos, aber dennoch tief ihr Parfüm ein. Es war nicht ganz so schwer wie Monas, aber fast.
    »Sie wissen es sicherlich, Sie müssen nur auf dieses kleine Dreieck hier klicken«, erklärte sie und lehnte sich noch weiter vor.
    In diesem Moment war Carl jedwede Polizeiarbeit völlig gleichgültig. Ob sie das mit Absicht macht?, dachte er, während er sich mit allen Sinnen auf seine Schulterpartie konzentrierte.
    »Da haben wir’s!«, rief sie. Im selben Moment ließ der himmlische Druck nach und entfernte sich schließlich ganz, zusammen mit ihrem Oberkörper.
    »Jetzt wissen wir, wofür er sich interessierte. Carl Mørck, vielleicht können Sie uns erklären, weshalb?«
    Carl, der dösig auf den Bildschirm geblickt hatte, war von einer Sekunde auf die andere hellwach.
    »Sonderbarer Junge«, ließ sich Assad von hinten vernehmen.
    Carl sah auf die eingegebenen Stichwörter und blätterte immer weiter im Suchverlauf zurück. Die Recherche des Jungenmachte einen durch und durch systematischen Eindruck – und sie drehte sich ausschließlich um seine Person.
    »Jetzt weiß er, wer du bist, Carl.«
    »Ja, und auch, wer du bist.«
    »Ich glaube, Carl, du solltest mal im Auge behalten, was in nächster Zeit in deiner Umgebung passiert.«
    »Du glaubst doch nicht, dass ich Angst vor einem Jungen habe?«
    »Er ist nicht bloß ein Junge, Carl, das siehst du doch. Er will etwas über dich in Erfahrung bringen. Vielleicht weiß er mehr, als gut ist.«
    »Wie meinst du das?«
    »Ich meine nur, dass der Kameltreiber manchmal vom Kamel getrieben wird.«
    Carl nickte. Was zum Teufel wollte der Junge mit all diesen Informationen?
    »Da, die letzte Suche«, sagte Lisbeth. »Er war bei Google Maps. Könnte ja sein, dass er sich da was ausgedruckt hat.«
    »Kann ich sehen, in welcher Gegend er gesucht hat?«
    An dieser Stelle lehnte Lisbeth sich wieder über ihn. »Sie brauchen nur dasselbe zu tun wie eben, Carl. Klicken Sie auf das Dreieck da oben rechts in der Suchleiste.«
    Na, das hätte sie ihm auch sagen können, ohne sich vor-zubeugen. Aber ihm sollte es recht sein. Er hatte nicht das Geringste gegen das wunderbar weiche Gefühl an seiner Schulter einzuwenden. Von ihm aus konnte sie ihm ruhig noch Hunderte kleiner Dreiecke auf dem Bildschirm zeigen.
    Er sah auf die Sucheingaben.
    Kregme, stand da.
    »Komischer Name, wie in Buttercremetorte«, kommentierte Assad.
    Lisbeth lachte auf, und Carl empfand ihr Lachen wie eine sanfte Berührung. Er blickte auf ihren Mund. Was zum Teufel ging da gerade vor?
    »Wohnst du etwa in Kregme, Carl? Das ist aber weit.«
    »Nein, in Allerød. Keine Ahnung, warum er den Ort gesucht hat. Vielleicht

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