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Erwartung: Der Marco-Effekt Der fünfte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q (German Edition)

Erwartung: Der Marco-Effekt Der fünfte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q (German Edition)

Titel: Erwartung: Der Marco-Effekt Der fünfte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jussi Adler-Olsen
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ich dazu sagen?«
    »Sehen Sie sich das Foto an. Nichts, das Ihnen bekannt vorkommt?«
    Zola schüttelte den Kopf. Gleichzeitig versuchte er zu erkennen, womit die Hände des Arabers unter dem Tisch beschäftigt waren.
    »Und wie steht es damit?« Der Araber warf eine Plastiktüte vor ihn hin. »Sie können sie sich auch auf dem Foto anschauen, aber vielleicht begreift man es besser, wenn man es direkt vor sich hat.«
    Zola stockte einen Moment der Atem. Vor ihm lag diese seltsame Halskette. Hector hatte doch behauptet, dass Marco sie trage. Woher also hatten die beiden Männer sie? Hatten sie gelogen, als sie sagten, sie hätten Marco nicht in Gewahrsam? Oder hatten sie auf andere Weise Zugriff auf ihn?
    Zola lehnte sich zurück, versuchte, einen klaren Kopf zu bewahren. Bot sich da vielleicht ein Ausweg? Eine Möglichkeit, den Verdacht von ihnen abzuwälzen und auf Marco zu lenken?
    Er setzte eine abgeklärte Miene auf und schnipste mit denFingern. »Doch, ja, jetzt erinnere ich mich. Das ist doch die Halskette, mit der Marco immer herumlief.«
    Der Araber tippte mit dem Finger auf die Suchanzeige. »Da, sehen Sie. Es handelt sich um ebendiese Kette.«
    Zola nickte. »Ich weiß nur, dass Marco uns hasste. Er fand, wir würden uns als Sippschaft quasi auserwählt fühlen, was natürlich kompletter Blödsinn ist. Er wollte sich nie einfügen, war immer ruppig und rücksichtslos, ja, geradezu brutal. Was sagst du dazu?« Er sah seinen Bruder direkt an. »Ich meine, erinnere dich nur daran, wie er regelmäßig ausgerastet ist und mit irgendwelchen schweren Gegenständen nach uns geworfen hat.« Dann wandte er sich wieder dem dänischen Polizisten zu. »Es ist schrecklich, so etwas auszusprechen. Aber bei seinem Temperament würde ich es Marco durchaus zutrauen, jemanden umzubringen. Tja, und danach kam er wohl auf die Idee, uns die Sache anzuhängen.«
    Wieder wandte er sich an seinen Bruder. »Was meinst du? Hältst du das für denkbar?«
    Dieser antwortete, aber etwas zu unentschieden für Zolas Geschmack. War es möglich, dass sie nicht mehr mit seiner hundertprozentigen Loyalität rechnen konnten?
    »Doch, ja«, sagte sein Bruder. »Aber wenn dort oben im Wald ein Toter gelegen hat, gibt es dafür sicher mehrere Erklärungen. Jedenfalls ist es sonderbar, dass er jetzt nicht mehr dort liegt, also falls er jemals dort gelegen hat.«
    Zola nickte und richtete sein Wort wieder an den Dänen. »Müssten nicht Spuren von dem Täter zu finden sein, der die Leiche in die Grube gelegt hat? Ich persönlich könnte mir vorstellen, dass Marco sie wieder ausgegraben hat, um seine Tat zu vertuschen.«
    Wieder schaltete sich dieser Araber ein. »Carl Mørck hat den Jungen gesehen. Er ist nicht besonders groß. Ich bezweifle, dass er dazu in der Lage wäre.«
    »Na, er ist auf jeden Fall stärker, als er aussieht.«
    Wieder blickte Zola auf die Suchanzeige, innerlich auf der Suche nach einem plausiblen Ablenkungsmanöver.
    »Mir fällt da etwas ein«, sagte er zu seinem Bruder. »Marco hatte doch immer haufenweise Sachen in seinem Zimmer versteckt. Kannst du nicht mal den Pappkarton holen, in dem er alles aufbewahrte? Vielleicht ist da ja etwas drin, das den Herren weiterhilft.«
    Zögernd verließ sein Bruder den Raum.
    ›Komm schon, du Idiot, denk dir irgendwas aus‹, signalisierte der Blick, den Zola seinem Bruder hinterherschickte. Seinethalben konnte er mit allem oder auch nichts zurückkommen, darauf kam es nicht an. Es ging nur darum, Zeit zu schinden und die beiden Bullen in dem Glauben zu wiegen, er sei guten Willens und würde sein Bestes tun, um die Wahrheit ans Licht zu bringen.
    Einige Minuten später kam sein Bruder zurück und warf eine Socke auf den Tisch.
    »Vielleicht hilft das weiter. Hab ich in seinem Schrank gefunden.«
    Zola nickte: gut mitgedacht. Nach der letzten Strafmaßnahme hatten einige der Jungen geblutet. Der Strumpf hier gehörte vermutlich Samuel, den brauchte man bloß anzupiksen, schon blutete er wie ein abgestochenes Schwein. Aber egal, wer konnte schon einer Socke ansehen, wer sie als Letzter getragen hatte?

    ***
    »Was denkst du, Assad? Mir ist aufgefallen, wie interessiert du diesen ganzen goldenen und silbernen Plunder in dem Raum betrachtet hast.«
    »Ja, und den Kampferholztisch, die Perserteppiche, den Kristalllüster, den japanischen Sekretär und die Rolex, ganz zu schweigen von der hässlichen goldenen Halskette, die der Typ trug.«
    »Unsäglich protzig, das Ganze, ist mir auch

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