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Erwartung: Der Marco-Effekt Der fünfte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q (German Edition)

Erwartung: Der Marco-Effekt Der fünfte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q (German Edition)

Titel: Erwartung: Der Marco-Effekt Der fünfte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jussi Adler-Olsen
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Ritzenab. Nichts. Langsam drehte er sich um, um auch die Tresordecke zu inspizieren, und erst, als er fast rücklings dalag, sah er die schwarzen Buchstaben und Zahlen oben im Rahmen der Tresortür, mit Filzstift auf die rote Metallwand geschrieben.
    A4C4C6F67 stand da.
    »A4C4C6F67«, sagte er vier-, fünfmal laut vor sich hin, bis es saß. So einen Code schrieb man doch nicht zum Spaß irgendwohin, und schon gar nicht mit Filzstift.
    Marco zog seinen Kopf aus dem Schrank, nahm eine der Steuerakten aus der Kommodenschublade, schlug sie auf und suchte zum Vergleich nach handgeschriebenen Vieren und Siebenen. Das war nicht schwer, davon fanden sich überall reichlich. Und ganz richtig: Es waren unverkennbar dieselben schnörkeligen Vieren und Siebenen wie im Tresorrahmen. Wenn das in der Steuerakte also William Starks Handschrift war, dann stammten die Zahlen und Buchstaben im Geldschrank eindeutig auch von ihm.
    Marco setzte sich in einen Sessel und vergrub das Gesicht in den Händen. A4C4C6F67, was bedeutete das?
    Es war eine aufsteigende Zahlenreihe, genau wie die Buchstaben. Kein Hin- und Her-, Vor- und Zurückspringen. ACCF und 44 667, nur vermischt. Aber warum war zwischen dem letzten Sechser und Siebener kein Buchstabe? Weil die beiden letzten Ziffern für 67 standen? Oder weil es in Wirklichkeit F6 und F7 bedeutete? Worin bestand das System?
    Das Ganze erinnerte Marco an die Intelligenztests im Internet. Die Knobelaufgaben dort hatte er bislang immer mit Leichtigkeit geschafft. Aber das hier? Das konnte ein Code für alles Mögliche sein – mit unzähligen Kombinationsmöglichkeiten. Ein System zur Archivierung von irgendetwas. Es konnte was auch immer sein, alles und nichts, und das Problem war, dass es sich auch um eine unvollständige Reihe handeln konnte oder um eine Reihe, die man in beliebiger Abfolge oder einfach rückwärts lesen musste.
    Am wahrscheinlichsten schien Marco, dass es ein Computer-Passwort war oder ein Code für einen zweiten Tresor. Aber für welchen? Und ob die Buchstaben- und Zahlenreihe noch aktuell war?
    Er stand auf, ging zu einem betagten Hewlett-Packard-Computer in der Ecke und schaltete ihn ein. Brummend setzte der sich in Gang, aber es dauerte eine Ewigkeit, bis sich auf dem riesigen Monitor ein graugrünes Bild abzeichnete. Kein Passwort. Und auf der Festplatte nichts weiter als alte Kinderspiele. Also schaltete er die Kiste wieder aus.
    Da er oben im Haus keine anderen Computer fand und auch, um auf andere Gedanken zu kommen, stieg er noch einmal in den Keller hinunter.
    Er stand auf der untersten Stufe der Treppe und ließ seinen Blick zum zweiten Mal durch den Kellerraum gleiten, als er plötzlich Stimmen im Garten hörte.
    Marco erstarrte.
    Pico und Romeo! Kein Zweifel! Niemand außer den beiden brachte eine solch eigenwillige Mischung aus Englisch und Italienisch zustande.
    »Hier war jemand«, flüsterte Pico.
    Sie hatten also das Kellerfenster entdeckt!
    »Hey, schau mal hier, die Glasscherben. Wie ordentlich die an der Wand aufgeschichtet sind. Und da, die Kellertür, nur angelehnt. Und da drüben, die Verandatür, die steht ganz offen.«
    »Scheiße, Mann, du hast recht.«
    Ja, das war eindeutig Romeo. Wie oft war Marco mit den beiden in irgendwelche Häuser eingestiegen. Sie hatten eine strenge Aufgabenverteilung gehabt, mussten sich blind aufeinander verlassen können, kannten ihre jeweiligen Handgriffe in- und auswendig. Deswegen war Marco auch klar, was als Nächstes kommen würde.
    »Marco war hier!«
    Lautlos tastete sich Marco die Stufen hoch. Nichts wie rausaus dieser Falle, hämmerte es in seinem Kopf. So wie er Pico und Romeo kannte, würde einer von beiden innerhalb der nächsten Sekunden durch die Kellertür reinkommen, während sich der andere vor der Verandatür postierte. Und genauso sicher war, dass ein Dritter aus dem Clan vorne an der Straße wartete. Wahrscheinlich lehnte er an einer der Weiden und tat so, als genieße er die Aussicht über den See. Und sobald er auf der Straße irgendeine Gefahr ausmachte, würde der Ruf eines Vogels ertönen, lauter und durchdringender als in dieser Gegend üblich. In Windeseile wären Pico und Romeo dann verschwunden, denn die beiden waren schnell. Wohl die Einzigen des Clans, die in der Lage waren, Marco einzuholen.
    Er presste die Arme an den Körper, um sich zu beruhigen. Der einzige Fluchtweg, der ihm blieb, war die Haustür. Dort musste er raus – und dann losspurten.
    Rückwärts schlich er die letzten

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