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Erwartung: Der Marco-Effekt Der fünfte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q (German Edition)

Erwartung: Der Marco-Effekt Der fünfte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q (German Edition)

Titel: Erwartung: Der Marco-Effekt Der fünfte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jussi Adler-Olsen
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auf. Der falsche Mann hinter dem falschen Tisch – falscher ging’s nicht.
    »Überleg du dir mal lieber, mit wem du hier sprichst, Carl! Aber okay, für dieses Mal sehe ich darüber hinweg. Deshalb weiter im Text. Ich hatte mir gedacht, dass es an der Zeit ist, einige Umbesetzungen im Sonderdezernat Q vorzunehmen. Natürlich bleibst du weiterhin Leiter des Dezernats, das versteht sich von selbst, aber in den letzten beiden Jahren hat es doch häufiger Überlappungen mit unserer Arbeit gegeben, die Marcus und ich als störend empfunden haben.«
    Carl kam mit einem Ruck auf dem Stuhl nach vorn.
    Was, bitte schön, war denn das jetzt?
    Seine Hände zitterten noch immer vor Wut, als Carl Assads verzierte Tasse mit dem schleimigen, nach nassem Heu stinkenden Tee in Empfang nahm. Hilflos starrte er auf das Gebräu. Das sah giftig aus, aber gegen den Geruch war das Aussehen noch harmlos.
    »Ganz ruhig, Carl«, sagte Assad. »Wir machen einfach weiter wie bisher. Wir werden nicht in den zweiten Stock umziehen, und ich werde nicht für Bjørn arbeiten, dafür werde ich sorgen.«
    Carl hob den Kopf. »Ach ja? Und du glaubst allen Ernstes, das steht in deiner Macht? Warum solltest du die haben, wenn ich so frei sein darf? War das Teil der Absprache, als du sein Haus gehütet hast?«
    Kurz wich Assad seinem Blick aus. Wie ein Verbrecher, der im letzten Moment bereut, beinahe gestanden zu haben. Oder wie ein Junge, der seine Verliebtheit nicht eingestehen will.
    »Ich weiß nicht, was ›wenn ich so frei sein darf‹ bedeutet, aber ich werde dafür sorgen, Carl. Lars Bjørn wird auf mich hören.« Er versuchte, der Situation mit einem schüchternen Lächeln zu entkommen, obwohl ihm klar sein musste, dass die Frage noch offen war.
    Dann brach sich ein verschmitztes Lächeln in Assads Gesicht Bahn. Zeit für eine Kamelgeschichte, Carl kannte seine Pappenheimer.
    »Hauptsache, du erinnerst dich an die Geschichte vom Kamel, das glaubte, es sei ein Strauß, das aber Sand in die Augen bekam, als es vor Schrecken den Kopf hineinsteckte.«
    Carl schüttelte den Kopf. Die Sahara war längst nicht groß genug für all die Kamele und Dromedare, mit denen Assad ihn im Lauf der Zeit genervt hatte.
    »Was zum Teufel willst du damit sagen, Assad?«
    »Na, ganz einfach: Solange man sich nur an das hält, was man ist und tun muss, Carl, riskiert man nicht, Sand in die Augen zu bekommen.«
    »Danke für die Warnung. Aber die Sache ist die, dass ich kein Kamel bin, vergiss das nicht, Assad. Und im Übrigen kenne ich die intellektuelle Kapazität dieser Tiere nicht. Aber ich kann dir sagen, dass es für mich so aussieht, als wärst du derjenige, der den Kopf in den Sand steckt. Findest du nicht, dass es an der Zeit ist, mir zu erzählen, wieso dich Bjørn quasi aus dem Nichts heraus und trotz deiner angeblich fehlenden Vorkenntnisse hier unten platziert hat? Und wieso du sogleich Fähigkeiten an den Tag gelegt hast, die man normalerweise durch jahrelange Erfahrung erwirbt? Wenn ich darauf eine Antwort haben will, muss ich dann dich oder Bjørn fragen?«
    Assad runzelte die Stirn. Carl bemerkte, wie er in den Tiefen seiner Hosentaschen die Fäuste ballte.
    »Was ist denn hier los?« Das war Roses Schneidbrennerstimme. »Hier drinnen knistert’s ja wie in einer Starkstromzentrale.«
    Carl blickte sie unwillig an. »Dieses Arschloch von Lars Bjørn hat verfügt, dass Assad ab jetzt für ihn arbeitet und dass wir beide in den zweiten Stock hochziehen. Und nun behauptet Assad, dass er Bjørn das ausreden kann. Woraufhin ich ihn gefragt habe, wieso er glaubt, die Macht dazu zu haben.«
    Rose nickte. »Und was hast du geantwortet, Assad?«
    Die Beulen in Assads Hosentaschen glätteten sich. Die dunklen Augen funkelten wieder. Immerhin war er aus dem Kreuzverhör raus. Scheiße auch.
    »Bjørn und ich haben eine gemeinsame Vergangenheit, weshalb er mir einen Gefallen schuldet. Wir kennen uns von einem Auftrag im Nahen Osten. Mehr kann ich euch nicht erzählen. Ich bin an Händen und Füßen gebunden.«
    »Kannst du nicht oder willst du nicht, Assad?«
    »Ja«, sagte er nur.
    Eine Viertelstunde später klingelte Carls Telefon, und Lis teilte ihm mit, Assad sitze nun oben bei Lars Bjørn, und wenn es dem ehrenwerten Herrn Vizepolizeikommissar Mørck nicht zu viel sei, möge er sich der Gesellschaft bitte anschließen und auch Rose mitbringen.
    »Das mit Assad und Bjørn gefällt mir nicht, Carl«, bemerkte Rose auf der Treppe. »Was für ein Gefühl hast

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