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Erzaehl mir ein Geheimnis

Erzaehl mir ein Geheimnis

Titel: Erzaehl mir ein Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Cupala
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wartete.
    »Vielleicht ist Dylan ja auch da.«
    Dylan, Delaneys berühmt-berüchtigter älterer Bruder, der das Chop Suey managte. Zu den Veranstaltungen und so ließ er uns immer rein, solange wir nicht auffielen und nicht versuchten, uns Drinks zu besorgen. Aber das brauchten wir sowieso nicht, Delaney brachte immer ihre eigenen mit. Ich hatte Dylan vorher schon mal gesehen, war sogar schon mal bei ihm zu Hause, wirklich kennengelernt hatte ich ihn aber nie.
    »Du hast Essence nicht eingeladen, oder?«
    »Nein, natürlich nicht!«
    Bis vor einem Jahr noch waren es immer nur Essence und ich gewesen, die zusammen unterwegs waren. Oder sagen wir lieber, die zusammen rumhingen, bei Nachos, Salsa und König der Löwen . Vor einem Jahr noch hätte ich mit Essence locker jederzeit über alle Wahrheiten der Welt reden können. Heute konnte ich Delaney nicht mal auf Amsterdam ansprechen. Sie raste durch das Gewirr von Straßen und tratschte dabei mit Chloe, bis wir Capitol Hill erreichten. Es war total seltsam, mit Chloe unterwegs zu sein. Sie hatte ihre Geschichte mit Delaney, ich hatte meine. Ich rutschte nervös auf meinem Sitz hin und her und zupfte an meinem BH herum, der mir plötzlich viel zu eng vorkam.
    »Kamran hat mir von Amsterdam erzählt«, sagte ich ruhig.
    »Hatte ich dir das nicht gesagt?« Delaney schnaubte. »Mein Dad hat das mit der Party in der Blockhütte rausgekriegt und den Trip nach Amsterdam einfach abgeblasen. Es hat mich total angekotzt, den ganzen Sommer über musste ich arbeiten. Es hätte so viel mehr Spaß gemacht, wenn du auch hier gewesen wärst.«
    Chloe nickte, einerseits tröstete mich das, andererseits ärgerte es mich aber auch total. Ein kleines bisschen von der Anspannung in meinem Körper löste sich. Ich wollte ihr glauben. Und ich habe ihr auch geglaubt. Ich wollte nur, dass alles wieder so wird wie vorher.
    Draußen vor dem Klub warteten die Jungs schon. Delaneys Partykumpel Milo war gleichzeitig Klassenclown und Klassenkiffer, und jeder mochte ihn wegen eines von beidem.
    Und dann sah ich Kamran. Das zerzauste, dunkle Haar und diese olivgrünen Augen … aber irgendwie kam er mir anders vor, als ob diese Nacht, vor drei Monaten, nie passiert wäre. Seine Klamotten waren ganz seltsam, schwarz und zerknittert, als hätte er sie sich von jemandem geliehen. Als ich ihn sah, zitterte ich so sehr, dass ich nicht mal fähig war, ihm in die Augen zu sehen. Hatte er mich so sehr vermisst wie ich ihn? Hatte er genauso viel über das nachgedacht, was in jener Nacht in der Blockhütte geschehen war, wie ich?
    Dann sah ich sein wundervolles Lächeln und fragte mich, ob all meine Sorgen vielleicht überflüssig waren. Er legte einen Arm um mich und drückte mich fest an sich.
    »Bist du okay?«, fragte er leise an meinem Ohr.
    »Ich bin so froh, dich zu sehen.« Ich drückte ihn fest an mich, und da war er wieder, dieser Duft nach Granatäpfeln, der mir sofort zu Kopf stieg.
    »Es tut mir leid, dass wir nicht mehr Zeit zum Reden gehabt haben. Ich hab so viel gearbeitet.« Und dann kam das Klopfen. Wie bei einem Kumpel. Klopf, klopf, klopf auf den Rücken, dann ließ er mich los.
    Delaney drängelte uns den Weg in den völlig überfüllten Klub frei. Ob mit oder ohne Dylan, sie wäre so oder so reingekommen. Sie flirtete dermaßen mit dem Türsteher, um ihn auf Augenkontakt zu halten, dass wir uns alle vorbeidrücken konnten. Als Kamran an ihr vorbeiging, schlug Delaney ihm leicht auf die Schulter. »Du siehst scharf aus, Junge!«
    Kamran gab ihr einen sanften Schubs und ließ mich als Letzte folgen. Eine Wand aus Rauch und Bässen schlug mir entgegen. Delaney zündete sich eine Zigarette an und stieß gemächlich eine Rauchwolke aus. Chloe tat es ihr gleich, selbst sie sah geheimnisvoll aus im Halbdunkel des Klubs.
    Kamran blieb ständig hinter mir, ganz nah, aber nicht zu nah. Zwischen uns war eine Lücke entstanden, eine Lücke wie aus Raum und Zeit. Mir war völlig unklar, wie sie zu überqueren sein könnte.
    »Miranda?«, sagte er. Er nannte mich nie Mandy oder Rand, immer nur Miranda. »Es tut gut, dich zu sehen. Hübsch bist du.«
    Hatte er mir wirklich so viel zu sagen wie ich ihm? »Du hast gesagt, dass wir reden müssen?«
    Sein Gesicht verfinsterte sich. »Ja schon, aber nicht jetzt. Hier ist es doch zu laut zum Reden.« Er schlang seine Arme um mich. Ich zuckte und verspürte einen Druck in der Brust, dann wich ich einen Schritt zurück.
    »Okay, aber wir haben uns seitdem doch

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