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Erzähl mir von morgen

Erzähl mir von morgen

Titel: Erzähl mir von morgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Seidenberg
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„nach Hause“ sprach.
    So konnte ich mir für ganz kurze Zeit vorstellen, dass es irgendwann wirklich mal ein gemeinsames „zu Hause“ geben würde.
     
    Schweigend saßen wir nebeneinander, während Celia auf dem Rücksitz leise vor sich hin redete. Sie schien ihrem kleinen Stoffelefanten zu erzählen, was wir an diesem Tag erlebt hatten. Ich hoffte, sie hatte Spaß gehabt und würde sie vielleicht noch lange an die vielen Tiere erinnern, die wir heute gesehen hatten.
    Dass sie dieser Ausflug sehr erschöpft hatte, bemerkten wir, als wir bei meiner Wohnung ankamen und sie friedlich in ihrem Kindersitz schlummerte.
    Christopher parkte sein Auto und wir stiegen aus. Vorsichtig hob ich Celia aus dem Auto und nahm sie auf den Arm, um sie nicht zu wecken. Wir stiegen leise die Treppe zu meiner Wohnung hinauf. Wortlos brachte ich sie ins Schlafzimmer und legte sie, nachdem ich ihr schnell ihre kleinen Schuhe ausgezogen hatte, in ihr Bett.
    Ich deckte sie sanft zu, gab ihr noch einen Kuss auf die weiche Babywange und gemeinsam verließen wir leise das Zimmer. Die Tür ließ ich angelehnt, damit ich sie hören konnte, wenn sie nach mir rief.
     
    Im Wohnzimmer blieb ich erschrocken stehen, als ich Christophers ernstes Gesicht sah.
    „Und nun möchte ich wissen, was du hast, Greta!“ sagte er mit seiner tiefen Stimme.
    Ich versuchte ihn anzulächeln, doch die Schmerzen, die nun wieder in meiner Stirn pochten, ließen mich kurzzeitig schwanken.
    Er war sofort bei mir und setzte sich mit mir aufs Sofa.
    „Greta?“ fragte er sanft und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht.
     
    „E-es ist n-nichts!“ murmelte ich leise. „Nur K-Kopfschmerzen!“
     
    „Den ganzen Tag schon, was?“ Er wartete nicht auf meine Antwort, sondern stand auf und zwang mich sanft, mich auf das Sofa zu legen, indem er meine Beine hochlegte.
    Ich folgte nur widerwillig seiner Anweisung. Immerhin war er mein Gast und sollte sich nicht um mich kümmern müssen.
    „Bleib liegen!“ befahl er mir leise und verschwand kurz im Schlafzimmer.
    Ich konnte mich nicht gegen die Müdigkeit und die Schmerzen meines eigenen Körpers wehren und schloss erschöpft die Augen.
    Es wurde nur langsam, sehr, sehr langsam etwas besser.
    Ich hörte, wie Christopher zurückkam und wollte mich aufsetzen, doch er nahm neben mir auf der Sofakante Platz und drückte mich zurück.
    Er legte mir einen kalten Lappen auf die Stirn und strich liebevoll über meine Wange.
     
    „Es t-tut mir Leid, dass du…“, begann ich leise, doch er unterbrach mich schnell.
    „Mach dir um mich keine Gedanken, Greta! Du solltest dich ausruhen!“ Er nahm meine Hand in seine und allein seine Anwesenheit ließ mich die Kopfschmerzen vergessen. Es fühlte sich herrlich an, jemanden an meiner Seite zu haben.
    „Schlaf ein wenig!“ sagte er dicht an meinem Ohr und berührte meine Lippen ganz zärtlich mit seinen.
    Kaum hatte ich ihn gespürt, war er schon wieder fort.
    Ich wollte nicht, dass er ging und hielt seine Hand fest.
    Er rutschte von der Sofakante und blieb auf dem Boden sitzen.
    „Keine Angst, Kleine!“ sagte er leise und strich mit seinen Fingern über meine Hand, die noch immer in seiner ruhte. „Ich werde bei dir bleiben!“
    Ich lächelte, als er das sagte, entspannte mich langsam und driftete in einen wunderschönen Traum hinab.
     
     
    Als ich erwachte, war es dunkel im Zimmer. Ich wusste zunächst nicht, warum ich auf dem Sofa geschlafen hatte, bis ich den feuchten Lappen auf meiner Stirn bemerkte.
    Unruhig setzte ich mich auf und schaltete das Licht an.
    Ich war allein im Zimmer.
    Meine Migräne war zu einem permanenten pochenden Kopfschmerz geworden. Fast, als hätte ich Muskelkater nach dieser Migräneattacke.
    Traurig bemerkte ich, dass Christopher gegangen war.
    Ich stand auf, wollte den Rest der Nacht nicht auf meiner Couch verbringen, und entdeckte den kleinen Zettel, der auf meinem Esstisch zwischen den Firmenunterlagen und meinen Entwürfen lag.
    „Ich hoffe, du hattest eine angenehme Nacht und fühlst dich nun besser. Ich werde dich morgen anrufen. In Liebe, Christopher!“ stand dort in akkurater männlicher Handschrift.
     
    Ich nahm den Zettel auf und las ihn mir erneut durch.
     
    In Liebe? Es war ungewöhnlich, so etwas zu schreiben, doch mein Herz machte einen kleinen Satz. Er mochte mich, da war ich mir nun sicher. Wenn er mich nach dieser Vorstellung am heutigen Abend noch anrufen wollte, dann mochte er mich wirklich und ich hatte ihn auch sehr

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