Erzähl mir von morgen
wollte.
Ich musste mich umziehen, was erneut Zeit in Anspruch nahm, da ich mich nicht zwischen der weißen Leinenhose mit einem dunkelblauen Shirt und dem karierten Rock und der Leinentunika entscheiden konnte.
Celia, die derweil im Wohnzimmer spielte, trug ein leichtes Sommerkleid.
Es gerade elf Uhr und bereits jetzt unerträglich heiß.
Es sollte der heißeste Tag des Jahres werden.
Mit einigen Lockenwicklern in den Haaren öffnete ich die Tür.
Christopher sah mich etwas erstaunt, dann belustigt an.
„Hallo, meine Schöne“, begrüßte er mich und küsste mich sanft.
Celia sah kurz auf, widmete sich dann weiterhin ihren Spielsachen.
„Ich bin sofort fertig!“ rief ich, als ich bereits wieder auf dem Weg ins Badezimmer war.
Ich hörte ein „Lass dir Zeit!“ und widmete mich wieder meinen Haaren, die an diesem Morgen einfach nicht in Form gebracht werden wollten.
Ich hörte Christopher leise mit Celia reden und lächelte meinem Spiegelbild glücklich zu. Was ich niemals erwartet hatte, war nun eingetreten und obwohl ich etwas Angst hatte, dass ich einfach aus diesem Traum erwachen würde, wusste ich, dass ich Chris vertrauen konnte.
Er gestand mir nicht leichtfertig seine Liebe, denn er war verlässlich. Im Gegensatz zu manch anderem männlichem Exemplar.
Ich wickelte meine Locken aus den Wicklern und steckte sie mit einigen Haarnadeln hoch. Aufgrund der Hitze, die am heutigen Tag herrschte, brauchte ich eine sommerlich-leichte Frisur. Ich legte noch etwas Rouge auf, tuschte mir die Wimpern und zog den Lippenstift nach, bevor ich mich mit einem letzten prüfenden Blick in den Spiegel meinen beiden Liebsten im Wohnzimmer zuwandte.
Ich entdeckte Chris auf dem Sofa sitzend. Er sah Celia zu, wie sie das Buch mit der kleinen Henne durchblätterte und dabei leise vor sich hin brabbelte, als würde sie ihm die Geschichte erzählen, die ich ihr abends manchmal vorlas.
Es war ihr Lieblingsbuch und auch ich konnte mich nicht gegen das kindlich gestaltete Buch über das Leben einer kleinen Henne auf einem Bauernhof wehren.
Ein Lächeln huschte über mein Gesicht, als ich sie so friedlich beieinander sitzen sah.
Als Christopher mich sah, konnte er das gierige Glitzern in seinen Augen kaum verbergen.
„Du siehst wundervoll aus!“ sagte er und erhob sich.
Sie murrte enttäuscht auf, als ihr nicht weiter die Aufmerksamkeit geschenkt wurde, die sie sich wünschte.
„D-danke!“ murmelte ich und strich mir unsicher eine Haarsträhne hinter das Ohr. „V-vielleicht sollten wir fahren!“
Er nickte und sah dann auf die kleine Tasche, die ich gepackt hatte.
„Die muss mit“, bestätigte ich und sah mich im Zimmer um, damit wir nichts vergaßen, was wir benötigten.
Mein Blick fiel auf den Esstisch, auf dem immer noch meine Notizen verstreut lagen. Ich erinnerte mich, den Zettel mit meinen Gedanken oben auf den Stapel gelegt zu haben, doch er war nicht mehr dort.
Etwas verwirrt sah ich mich um, doch als mich Christopher, der abwartend in der Tür stand, ansah, riss ich mich los und kam ihm nach. Er trug die Tasche sowie Celias Kindersitz nach unten. Ich schnappte mir Celia und gemeinsam verließen wir die Wohnung.
Hatte ich angenommen, dass bereits oben im Haus Hitze herrschte, so liefen wir, als wir aus der Tür auf den Gehweg traten, regelrecht gegen eine Wand.
Sofort lief mir der Schweiß herab und ich wünschte mir eine kühle Klimaanlage, die die Sommerhitze in angenehme Kälte verwandelte.
Christopher platzierte den Kindersitz im Auto und stellte die Tasche in den Kofferraum.
„Im Auto wird es kühler“, sagte er, als er mich ansah. Vorsichtig setzte ich Celia in ihren Sitz und schnallte sie an, ehe wir gemeinsam losfuhren.
Viele andere Städter hatten das schöne Wetter an diesem Wochenende genutzt und wollten zum Strand fahren. Der Stau auf der gegenüberliegenden Fahrbahn war endlos.
„Haben wir ein Glück, dass wir nicht zum Strand wollen!“ sagte ich gedankenlos.
Chris grinste mich an.
„Das werden wir nachholen!“ sagte er und ließ seine rechte Hand zu meiner linken gleiten, ehe er meine Finger sanft umschloss.
Die Wunden waren bereits verheilt, doch die blassen, rötlichen Narben waren noch immer zu sehen. Sein Daumen strich zärtlich über die Unebenheiten.
Ich lächelte ihn, aufgrund der liebevollen Geste, an und lehnte mich gegen die Nackenstütze. Es fühlte sich so gut an, neben ihm zu sitzen, einfach so zu tun, als würden wir
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