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Erzähl mir von morgen

Erzähl mir von morgen

Titel: Erzähl mir von morgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Seidenberg
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sagte sie und nahm meine Hand. Sie zog mich hinter sich her, bis sie ihren Mann fand und ihn aus einem Gespräch mit einem älteren Mann riss.
    „Greta“, rief Frank und umarmte mich vorsichtig.
    Entschuldigend gab ich ihm das Geschenk.
    „Herzlichen Glückwunsch, Frank!“ sagte ich leise. „E-es ist nur eine K-k-kleinigkeit!“
    Freudestrahlend nahm er es entgegen.
    „Vielen Dank, Greta!“ sagte er und begann das Papier vorsichtig zu lösen. Zu meiner Überraschung freute er sich nicht nur über die Flasche Wein, sondern auch über Celias Bild sehr. Ich hatte gesehen, dass andere Geschenke auf dem Gabentisch noch säuberlich eingepackt waren und mir fiel ein Stein vom Herzen, weil er meines ausgepackt hatte. Ich fühlte mich regelrecht geehrt.
    Er stellte die Flasche und das Bild vorsichtig auf den Tisch und nahm mich erneut in den Arm.
    „Das wäre doch nicht nötig gewesen!“ sagte er sanft. Dann sah er sich um. „Wo ist denn meine kleine Celia?“ fragte er. „Ich muss mich doch auch bei ihr bedanken, dass sie mir so ein schönes Bild gemalt hat!“
    Ich sah mich um und entdeckte sie. Nate hatte sie noch immer auf dem Arm und sprach mit einer jungen Frau, die unwahrscheinlich hübsch war. Sie hatte ihr langes, braunes Haar zu einem einfachen, lockeren Zopf geflochten , der ihr über der sonnengebräunten Schulter lag. Ihr makelloser, schlanker Körper steckte in einem bunt gemusterten trägerlosen Kleid, das sicher teurer war als mein gesamter Kleiderschrank. Das Bild wurde abgerundet durch elegante Riemchensandalen, in denen ich sicher keine zehn Minuten hätte verbringen können.
    Frank hatte sie nun auch entdeckt, doch sein Mund verzog sich mürrisch.
    Dann wandte er sich an seine Frau.
    „Ich dachte, er würde wenigstens heute keine seiner „Freundinnen“ mitbringen!“ sagte er. „Es ist immerhin ein Familienfest und ich hätte ihn gern mit jemand anderen gesehen!“ Er zwinkerte mir vertrauensvoll zu.
    Charlotte lächelte mich entschuldigend an.
    „Michelle ist eine alte Freundin. Sie ist mit Nate zur Schule gegangen und arbeitet nun als Model. Sie treffen sich, wenn es ihr Terminplan erlaubt und sie in der Stadt ist!“
     
    Ich seufzte leise. Es war ja klar gewesen, dass Nate sich mit Models abgab. Ich wusste, dass ich keinen Anspruch auf ihn hatte, doch es versetzte mir einen Stich zu sehen, dass er bereits jemand neues gefunden hatte.
    Doch ich musste mich damit abfinden. Immerhin hatte ich Christopher, der an meiner Seite war. Ich lächelte ihn an und er erwiderte mein Lächeln mit einer Intensität, die mir die Röte auf die Wangen trieb.
    Ich hatte in den letzten Tagen gemerkt, dass er sich nur langsam heranwagte, immer darauf bedacht, nicht allzu forsch vorzugehen und ich mochte das an ihm.
     
    Nachdem auch er Frank gratuliert hatte, nahm er meine Hand und schlenderte mit mir über den Rasen.
    In einiger Entfernung konnte ich Celia sehen, die von Chloe und Rachel, Anns Kindern, gehütet wurde. Ihr gefiel es sichtlich und ich konnte mich entspannt in den Schatten setzen. Christopher hatte uns etwas zu trinken besorgt, als George, Nates größerer Bruder vorbeikam, und mir seine Verlobte Rebecca vorstellte.
    Sie setzten sich zu uns und wir plauderten ein Weilchen, bis das große Buffet eröffnet wurde.
     
    Ich holte Celia aus der Sandkiste, die noch aus der Kinderzeit von Charlottes und Franks Kindern stammte und nun den Enkelkindern gute Dienste erwies und setzte mich mit ihr, damit auch sie etwas essen konnte. Doch sie war viel zu aufgeregt, als dass sie ruhig auf meinem Schoß sitzen konnte.
    Als Rachel und Chloe sowie ihre Cousine Sophia und ihre Cousins Kay und Jonathan kamen, um zu fragen, ob sie mit Celia spielen durften, konnte ich nicht nein sagen.
    Ich lächelte, als ich meiner Kleinen hinterhersah, wie sie an den Händchen gehalten wurde und zwischen Rachel und Chloe zum Sandkasten wackelte.
    „Sie werden so schnell erwachsen “, sagte Johanna, Nates Schwägerin, plötzlich neben mir. Sie setzte sich mit einem erleichterten Seufzen neben mich und streckte die Beine aus.
    „Es scheint heute wirklich der heißeste Tag des Jahres zu werden, was?“ sagte sie mit ihrem starken Südstaatenakzent.
     
    Ich kannte Johanna noch von früher. Sie war die Frau von Nates ältestem Bruder Caleb und gemeinsam mit den Kindern angereist. Kay und sein Bruder Jonathan waren in den letzten Jahren, da ich sie nicht gesehen hatte, sehr groß geworden. Damals war Jonathan noch ein Baby

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