Erzaehl mir was vom Himmel und der Erde
gerutscht. Denke ich mal. Wenn du nämlich nahe an so ein Grillfeuer kommst, wo Würstchen brutzeln, dann kriegste auch rote Backen, kapiert?«
»Und dick und dann wieder dünn wird er, weil er wandert, Tim!«, unterbricht Lisa eifrig. »Das hat der Prof doch erzählt, er ist ein Wanderer am Himmel, rund um unsere Erde herum. Ist doch logisch. Wir sehen ihn mal dick als Vollmond, so nennt man das nämlich, Tim, und dann als Halbmond. Weil, dann ist er weitergewandert und wir können immer nur den Teil des Mondes sehen, der von der Sonne beleuchtet ist. Drum sehen wir manchmal nur den halben Mond oder manchmal nur so
’ne Sichel …Ja so muss das sein! Kannst du jetzt deinem Papa erzählen.«
»Wenn das mal stimmt«, murmelt Tim und schaut zum Prof. Ich auch. Aber der hat gar nicht zugehört! Der ist dabei, Celias Daumen wieder in den Mund zu schieben…
»Stimmt’s, Prof?« Tim murmelt nicht mehr, er wird sogar richtig laut und ist sogar aufgestanden. »Weil, meinem Papa erzähl ich nichts Falsches, dann wird er nämlich sauer! Dann darf ich vielleicht gar nicht mehr herkommen!«
»Ich würde dich vermissen, Tim!«, sagt der Prof und seufzt. Celia will einfach nicht mehr einschlafen auf seinen Armen. »Deine Freunde haben im Großen und Ganzen recht, dein Papa wird zufrieden sein. Der Mond dreht sich um die Erde, die Erde dreht sich um die Sonne. Da oben im Universum dreht sich sowieso alles! Es dreht sich alles ein bisschen, weil alle Körper alle anderen spüren. Man kann aber nur was spüren, wenn eine Kraft da ist. Und diese Kraft, ihr kennt sie schon alle, es ist die Schwerkraft, die hält nicht nur alles fest, sondern sie bringt die Körper auch zum Drehen. Selbst wenn sie weit entfernt aneinander vorbeifliegen. Und so sehen wir hier auf der Erde die Sterne und Planeten immer auch aus einem anderen Blickwinkel. Ist das nicht schön?«
Er hat also doch zugehört.
»Aber jetzt, meine Lieben, hopphopp, nach Hause, höchste Zeit. Alle Mann in mein Auto, ich bringe euch heim.«
Schön!!! Da werden unsere Eltern aber froh sein und wir auch. Hoffentlich darf ich neben ihm sitzen …
Und so marschieren wir durch den nachtdunklen Park, der Prof mit Celia auf den Armen vorneweg, wir im Gänsemarsch eng hinterher, wir dürfen ja nicht verloren gehen, auch wenn der Mond uns leuchtet. Wir stolpern aber trotzdem oft, weil wir immer wieder zum Mond hochgucken. Ob man sehen kann, wie er grad ein winziges Stückchen abhauen will? Ob er vielleicht gerade von einem Felsbrocken aus dem Weltall eins auf die Nase kriegt?
Dann hat er wieder ein Loch und Magma quillt raus und erstarrt, weil doch das Weltall so kalt ist, und schwupp, hat er schon wieder einen neuen Fleck?
Nein, sehen wir natürlich nicht. Nur den tollen, runden Mond am Abendhimmel, von dem wir jetzt wissen, wie wichtig er für unsere Erde ist. Ob er das wohl weiß? Er hängt da oben und leuchtet uns, so, als würde er auf uns aufpassen. Und wir alle, der Prof sieht’s ja nicht, der schleppt ja Celia, winken heimlich wie Kindergartenzwerge dem Mond ein »Tschüss« zu.
»Morgen treffen wir uns auf dem Fußballplatz«, schnauft der Prof und schiebt Celia auf seine andere Schulter.
»Prima, zum Kicken!«, zischelt Lucas begeistert.
»Neee, zum Zuhören«, schnauft der Prof. »Da sind wir ungestört um die Mittagszeit, gekickt wird da nämlich später.«
Celia, blitzwach, schlingt ihre Arme um seinen Hals und verlangt: »Singen!«
Ja, singen wäre jetzt gar nicht schlecht… Ein Lied für den Mond. Sofort fängt der Prof an und wir alle singen mit, und singend klettern wir in sein Auto.
»Wer hat die schönsten Schäfchen, die hat der goldne Mond, der hinter unsren Bäumen am Himmel droben wohnt.«
Und singend fahren wir los, Celia auf dem Schoß von Tim, der hält sie ganz fest und brummelt bloß dazwischen: »Der hat keine Schäfchen, der hat Krater!« Und singend kommen wir zu Hause an.
Und ich hab neben meinem Prof ausnahmsweise vorne sitzen dürfen …
4. Der vierte Treff, heute auf dem Fußballplatz
Der Prof erzählt uns was von den Planeten
Heute wird sich der Prof aber wundern! Wir haben uns nämlich was ausgedacht! Lisa, natürlich Lisa, ist auf die Idee gekommen, aber ich muss sagen, die Idee ist toll! Den ganzen Nachmittag haben wir dran herumgebastelt. Lisa hat diktiert, wir haben ausgeschnitten und geschrieben und Bändchen geklebt, gestritten und auch gekichert. Wir sind nämlich die Planeten, die uns der Prof erklären will! Lisa
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