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Erzaehl mir was vom Himmel und der Erde

Erzaehl mir was vom Himmel und der Erde

Titel: Erzaehl mir was vom Himmel und der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gudrun Mebs , Harald Lesch
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sehen jetzt alle ein bisschen silbrig aus.
    »Es ist so, dass der Mond die gleiche Kraft ausübt wie die Erde. Sie zieht an, der Mond aber auch. Das sieht so aus, als würden sie aufeinander knallen, aber, das kann ich dir versichern, Tim, sie treffen sich nie. Nie! Beide drehen sich umeinander!«
    Der Prof springt auf, setzt sich aber gleich wieder hin. Er ist zu laut geworden, er hat es selber gemerkt. Celias Daumen ist aus ihrem Mund geflutscht.
    »Also, keine Sorge, Freunde, der Mond fällt nicht auf die Erde.« Jetzt flüstert er wieder. »Aber wissen müsst ihr noch, dass der Mond keine schützende Atmosphäre um sich herum hat. Da hat er Pech gehabt. Er hat kein Wasser, er ist ein reiner Staubbrocken. Keinen Regen, keinen Wind. Ja, und deshalb sind die Fußstapfen der ersten Astronauten, die auf dem Mond gelandet sind und dort herumspaziert, die sind auch heute noch sichtbar, kein Regen hat sie weggewaschen, kein Wind weggeblasen! Und sehr wahrscheinlich wird man sie bis in alle Ewigkeit dort sehen können. Stellt euch das doch mal vor, ist das nicht unglaublich?« Der Prof zeigt mit beiden Armen hoch zum Mond und wird wieder laut vor lauter Begeisterung, das merke ich schon. Wie hat er das gestern so lustig genannt? Der Gaul geht mit ihm durch…

    »Fußabdrücke von Menschen auf dem Mond, festgeschrieben in den Mondstaub, praktisch für immer! Ist das nicht unglaublich, dass die Mondlandung gelungen ist? Das war 1969, für euch praktisch im Mittelalter, ich weiß, da ist es gelungen, dass drei Amerikaner von unserem Planeten mit einer Rakete zu einem anderen Himmelskörper geflogen sind und da auch gelandet sind, und zwei von ihnen sind auf dem Mond rumspaziert!!! Ein Triumph der Wissenschaft, der Forschung! Fantastisch!!!«
    Jetzt ist der Gaul mit dem Prof drauf aber zu laut galoppiert, ich hab’s geahnt. Celia ist aufgewacht und wimmert leise Jammerlaute in den Bauch ihrer Schwester. Die Jammerlaute werden immer lauter…
    »Ach du liebe Zeit«, seufzt der Prof und kratzt sich am Bart. »Lisa, verzeih… Gib sie mal her.« Und tatsächlich, sofort kuschelt sich Celia in seine Arme. »Celia, jetzt erzähle ich dir was, nur für dich, und deine Freunde und deine Schwester dürfen zuhören, ja?«
    Celia nickt und steckt den Daumen in den Mund. Ein gutes Zeichen…
    »Also, meine Kleine, die zwei Astronauten da oben auf dem Mond, die haben eine Fahne in den Boden gesteckt, eine amerikanische Fahne natürlich, denn sie waren ja Amerikaner. Und diese Fahne steckt da oben im Mond noch immer, ist das
nicht toll? Sie flattert nicht, weil es ja keinen Wind gibt auf dem Mond, deine Freunde wissen das schon. Und dann, Celia-Kind, haben die Astronauten auf dem Mond noch was Wichtiges gemacht. Deine Schwester weiß das bestimmt, da sind wir beide uns sicher, nicht wahr?«
    Celia nickt und schnauft und der Daumen flutscht wieder aus ihrem Mund.
    »Die haben Steine vom Mond geklaut und zurück auf die Erde gebracht!«, flüstert Lisa stolz. »Da wurden sie untersucht. «
    »Da siehst du’s mal, was du für eine kluge Schwester hast, Celia!«, lächelt der Prof und wiegt die schweigende Celia hin und her. »Und bei diesen Gesteinsproben, die konnten ja in ihrer engen Rakete keine Riesenbrocken mitschleppen, haben wir Forscher gesehen, dass bestimmte Substanzen darin fehlen, die wir hier auf unserer Erde in den Steinen haben. Substanzen, die die Felsbrocken aus dem Weltall mitgebracht haben. Also haben wir gewusst, dass der Mond kein Wasser haben kann, zum Beispiel. Da fehlte so ein Atom in den Steinen. Und daher wissen wir auch, dass es kein Leben auf dem Mond geben kann. Celia, hörst du mir noch zu?«
    Ach, Prof, das tut sie doch schon längst nicht mehr. Wir aber schon. Im Mondlicht eng auf der Bank zusammengerückt, der
Park mit seinen Bäumen ist jetzt längst rabenschwarz. Aber gruselig ist es überhaupt nicht. Der Mond passt ja auf die Erde auf und der Prof auf uns.
    »Aber wissen will ich trotzdem, warum der Mond manchmal hell ist und manchmal rot«, brummelt Tim. »Und warum er manchmal dick ist und manchmal dünn. Das weiß mein Papa nämlich auch nicht. Ich will’s ihm aber so gerne sagen. Dann krieg ich auch mal hundert Punkte!«
    »Kriegst du!«, zischelt Lucas und legt den Arm um seinen dicken Freund. »Erzähl ihm einfach, der Mond ist hell, weil die Sonne ihn angeknipst hat, wie so ’nen Lichtschalter, den knipst sie auch nicht mehr aus. Und wenn er rot ist, dann ist er eben noch näher an die Sonne

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