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Erzaehl mir was vom Himmel und der Erde

Erzaehl mir was vom Himmel und der Erde

Titel: Erzaehl mir was vom Himmel und der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gudrun Mebs , Harald Lesch
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ausgerechnet. Er kriegt nämlich Energie von der Erde.
Die Erde dreht sich immer langsamer, ich sage euch gleich, warum, und die überschüssige Energie kriegt der Mond. Davon wird er schneller und kann Stück für Stück ein wenig von der Erde wegrücken. Man kann ausrechnen, dass in vielen Milliarden Jahren unsere Erde ins Wackeln kommen wird, weil eben unser Mond sich entfernt. Er kann sie also nicht mehr stabil halten, und das heißt dann leider…«
    »Dann kann hier nichts mehr leben auf der Erde«, flüstert Tim am Ende der Bank und hält seinen Rucksack fest umklammert. »Und meinen Papa gibt’s dann auch nicht mehr.«
    »Mensch, Tim«, flüstert Lisa ihm zu, ausgerechnet Lisa! »Bis dahin ist es doch noch urlange hin. Und vielleicht kommt der Mond ja auch vorher schon wieder zurück, könnte doch sein, oder?«
    »Ach, meine Lieben! Nun macht euch doch mal darum keine Sorgen.« Der Prof breitet seine Arme weit aus und versucht uns alle zu umarmen. Geht aber nicht, wir sind zu viele, seine Arme reichen bloß für Lisa und mich…
    »Dass der Mond zurückkommen könnte, ist höchst unwahrscheinlich. Aber so viele Millionen Jahre können wir uns auch gar nicht vorstellen, ich jedenfalls nicht. Und ihr könnt sicher sein, dass ihr und dann eure Kinder und eure Enkel und Urenkel und Ururenkel und so weiter und so fort eben Milliarden
Jahre auf unserem Planeten leben dürft. Seid ihr jetzt beruhigt?«
    Doch, das sind wir. Wenn er das sagt und uns dabei so festhält, dann ist das doch sowieso wie ein Versprechen.
    »Aber ich mache mir jetzt Sorgen, und zwar um unsere Celia!« Er beugt sich vor und seine Arme sind wieder bei ihm, nicht mehr um Lisa und mich. »Ich kann den Zwerg nämlich nicht mehr sehen! Ihr vielleicht?«
    Neee, tatsächlich, wir auch nicht! Grad war sie doch noch im Sandkasten.
    »Windelzwerg, komm her, sofort!«, schreit Lisa in die Dunkelheit.
    Der Mond leuchtet zwar, aber eine Celia beleuchtet er nicht.
    »Alle Mann suchen!«, ruft der Prof aufgeregt und da… kriegt er eine Ladung Sand auf den haarlosen Kopf gestreut und wir anderen kriegen auch was ab. So was! Da ist doch dieser Zwerg einfach hinter uns auf die Bank geklettert, keiner hat’s gemerkt, verstreut händchenweise Sand und quietscht fröhlich: »Ich bin Sandmännchen! Sandmännchen streut Sand in Äuglein! Dann gehen Kinder ins Traumland!«
    »Ich würde mir wünschen, da wärst du schon!«, schreit Lisa, aber dann muss sie doch lachen, wie wir alle. Wir putzen Sand von Kopf und Armen und der Prof lacht am lautesten und sehr erleichtert. Und wer zieht jetzt Sandmännchen Celia
auf seinen Schoß und hält sie fest? Lisa, tatsächlich Lisa. Celia kuschelt sich sofort an ihre Schwester, Daumen im Mund. Und Sandmännchen hat wohl auch Sand in ihre Äuglein gestreut, die klappen nämlich zu. Ab jetzt wird geflüstert, ist doch klar.
    Lucas flüstert zischelnd als Erster los: »Wir müssen uns keine Sorgen machen, weil der Mond immer weiter abhaut, weiß ich jetzt. Aber kann er auch noch was anderes machen, außer da oben rumzuhängen?«
    »Kann er!«, flüstert der Prof zurück. »Ich wollte euch doch noch erzählen, warum die Erde sich immer langsamer dreht. Schuld daran ist der Mond, er beeinflusst nämlich Ebbe und Flut. Das heißt, das Wasser im Meer schwappt in einem bestimmten Rhythmus weg und schwappt dann wieder zurück. Wegschwappen heißt Ebbe, zurück an Land schwappen heißt Flut. Prima beobachten kann man das an der Nordsee bei uns. Da verschwindet alle sechs Stunden das Wasser vom Strand und kommt dann wieder. Und wie kommt das? Der Mond zieht mit seiner Schwerkraft an der Erde, dadurch ist die Erde langsamer in ihrer Drehung geworden, das Wasser schwappt weg.«
    »Und dann zieht die Erde wieder am Mond, dreht sich schneller und das Wasser schwabbelt wieder zurück«, murmelt Tim am Ende der Bank. Er muss nicht flüstern, er brummelt ja meistens sowieso.

    »Aber wissen will ich doch, warum der Mond eigentlich nicht auf die Erde fällt. Weil, der sieht doch immer so aus, also, wenn er dick ist, dass er gleich runterplatschen könnte.«
    »Kann er doch nicht, Tim!«, flüstert Lisa und ruckelt Celia auf ihrem Schoß zurecht. »Denk doch mal nach! Das hängt doch ganz bestimmt mit der Gravitation zusammen, stimmt’s, Prof?«
    »Stimmt, Lisa!«, wispert der Prof. »Soll ich dir den Zwerg mal abnehmen, wird sie dir zu schwer?«
    Aber Lisa schüttelt den Kopf. Das ist neu… wahrscheinlich
liegt’s am sanften Mondlicht, wir

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