Erzaehl mir was vom Himmel und der Erde
spannender. Da hat nämlich ein riesiger, und damit meine ich ein ungeheuer riesiger Felsbrocken,
wir Forscher nennen ihn den Impaktor, aus dem Universum kommend die Erde gestreift. Ist zum Glück nicht voll draufgedonnert, hat sie eben nur gestreift. Und dabei hat er Erdbrocken hochgeschleudert, zurück ins Weltall, viele natürlich…«
»Und die haben sich natürlich zusammengetan, immer mehr und immer mehr, und so ist der Mond entstanden, vermutlich wäre das logisch«, erklärt Lisa ernsthaft. Aber dann quietscht sie plötzlich begeistert, fast wie ihr Schwesterchen, und zeigt nach oben: »Da ist er ja!«
Wir alle schauen hoch. Wirklich, da oben im dunklen Himmel hängt der Mond! Kugelrund und weiß und mit Kratzern drauf! Wunderschön! Und wir hören nur noch mit einem Ohr zu, wie der Prof erklärt, dass der Impaktor von der Erde zerrieben worden sei und somit Teile von ihm ins Erdinnere gedrungen seien. Seine Energie würde auch heute noch im Erdkern stecken und deshalb sei er auch so heiß und es brodele da noch immer und das sei gut so für uns zum Leben. Wir bestaunen den Mond! Den sehen wir ja oft, aber heute ganz anders.
Warum ist er eigentlich so fleckig?
»Der muss was abgekriegt haben, auf die Nase«, brummelt Tim. »Wenn Lucas mich boxt, hab ich auch ’ne fleckige Backe.«
»Glaub ich dir sofort, Tim«, grinst der Prof. »Dem Mond ist
es ergangen wie dir und auch heute noch hat er das Pech. Bloß boxt da nicht unser Lucas, sondern…«
Lucas unterbricht sofort und sein Zahnspangengrinsen schimmert jetzt im Mondlicht: »Wie groß müsste ich denn sein, um zack bumm den Mond zu boxen?«
»Ha!«, ruft der Prof und lacht. »380 000 Kilometer lang müsstest du sein, um da draufzuboxen. Da kann ich ja nur kichern.«
Lucas kichert auch. »War ja auch bloß ’ne Frage.«
»Aber eine wichtige!« Lisa schreibt die Zahl schnell in ihr Heft. Ob sie die morgen noch lesen kann?
»Aber meine Frage an euch ist jetzt: Wer hat den Mond geboxt und boxt ihn noch?«, fragt der Prof und zeigt nach oben. »Unser Lucas kann’s ja nicht gewesen sein.«
Felsbrocken waren es, das ist doch klar. Die donnern da drauf auf den Mond, der kriegt Löcher und aus den Löchern quillt was raus wie bei den Vulkanen. Nämlich Lava. Das erstarrt und sieht von uns aus gesehen wie schwarze Flecken auf dem Mond aus. Und wer hat das jetzt gewusst? Die kluge Lisa? Nein, ich!!!
Warum, weiß ich eigentlich auch nicht so genau. Vielleicht, weil ich im Dunkeln besser denken kann und mich erinnern, an meine liebe Uroma zum Beispiel oder an das, was unser Prof uns schon erzählt hat. Der Prof springt auf und ruft begeistert:
»Ida kriegt zweihundert Punkte. Genauso war’s und ist es hin und wieder noch. Felsbrockeneinschläge auf den Mond, zack bumm, Krater drin, Magma fließt raus, erstarrt, wir sehen das als Flecken. Ida, ich danke dir!«
Und wer wird jetzt knallrot und ist froh, dass mein Prof das nicht sehen kann im Dunkeln? Ich natürlich.
Jetzt rennt er wieder auf und ab, voll in Fahrt. Wenn er jetzt nicht aufpasst, tritt er uns auf die Füße und auch auf Celia im Sandkasten. Die hockt da als dunkles Häufchen und schnauft vor sich hin. Ist sie etwa endlich eingeschlafen?
Aber der Prof passt auf und erzählt: »Ich habe euch ja schon gesagt, dass viele andere Planeten auch Monde haben, aber der Mond unserer Erde ist einer der größten Monde im Sonnensystem. So ein Riesenmond steht uns eigentlich gar nicht zu, aber wie gut, dass wir ihn haben. Seien wir froh! Er hält nämlich durch seine Umrundung der Erde unsere Erdachse stabil, also im Gleichgewicht. Denn ohne ihn käme unsere Erde tatsächlich ins Trudeln, die würde nämlich grässlich wackeln, und was das bedeuten würde, Freunde, ich kann nur sagen: Katastrophe!«
Warum denn? Ich glaube, wir sind jetzt alle ein bisschen erschrocken. Er merkt es nicht, kann’s ja auch nicht sehen.
»Weil es zum Beispiel in Afrika viel zu kalt werden würde und bei uns in Europa viel zu heiß, und warum wohl?«
Lisa ist hellwach im Gegensatz zu ihrem Schwesterchen: »Weil, wenn die Erde in Afrika zu weit wegwackelt von der Sonne, dann erfriert ja alles. Und wenn die Erde in Europa zu nahe an die Sonne heranwackelt, verbrennt ja alles. Ist doch logisch!«
»So ist es, Lisa«, sagt der Prof und quetscht sich wieder zwischen uns auf die Bank. Zum Glück neben mich…
»Der Mond entfernt sich jedes Jahr von der Erde weg, um vier Zentimeter, müsst ihr wissen. Das haben Astronomen
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