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Erzählungen

Erzählungen

Titel: Erzählungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Verne
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Ehre.
    Die innere Einrichtung der Yacht ist folgende:
    Im Hintertheile befindet sich ein Salon, nach dem man mittelst einer geraden Treppe gelangt, welche zwischen einem Dienerzimmer und einem anderen unentbehrlichen Cabinet hinuntergeführt ist. Von diesem in Jaccarauda gehaltenen Salon, dessen Divans alle in Lagerstätten verwandelt werden können, kommt man nach einem Schlafzimmer mit zwei Betten, Toilette, Schränken und einem Tische aus lichtem Eichenholz. Hierauf folgt nach vorn zu die Maschine und der Kesselraum, welche den breitesten Theil des Mittelschiffes einnehmen. Der Vordertheil enthält den Speisesaal, zugänglich durch eine etwas gewundene Treppe, welche zwischen der Kapitänscajüte und der Vorrathskammer hinabführt, und mit der Küche in bequemer Verbindung steht. Ganz nach vorn, neben der Küche, liegt das Volkslogis mit sechs Lagerstätten für Matrosen. Alles in Allem bietet unsere Dampfyacht einen herrlichen Anblick mit ihren hohen, geneigten Masten, dem schwarzen Rumpfe, über den sich an der Wasserlinie und unter dem Barkholz weiße Streifen hinziehen, mit ihren Lichtpforten in kupfernen Rahmen, mit ihren Treppenkappen aus Teakeiche und den eleganten Linien, welche sie vom Heck bis zum Vordersteven zieren.
III.
    Das ist der »Saint Michel«. Seinen Eigenthümer, Julius Verne, kennt wohl so ziemlich Jedermann. Mir, seinem Bruder, kommt es nicht zu, hier sein Lob anzustimmen, doch muß ich bemerken, daß dieser scheinbar unermüdliche Arbeiter doch auch gelegentlich einmal erschlafft. Da wird ihm die Ruhe zur Nothwendigkeit, und er findet sie nirgends so erquickend, als in seiner Yacht auf dem ruhelosen Meere.
    Viele glauben, er arbeite an Bord des Schiffes. Weit gefehlt! Er ruht hier nur aus und erholt sich während einiger Monate. Im Uebrigen bleibt er wach ein verläßlicher Gefährte, dem die Seekrankheit unbekannt ist, aber auch ein Virtuos im Schlafen, das Wetter kann sein, wie es will, stets aber ein heiterer und liebenswürdiger Gesellschafter. Doch, ich will einhalten, ich verirre mich auf ein Gebiet, welches mir zu betreten versagt ist. Man könnte mich der Parteilichkeit zeihen.
    Abgesehen von zahlreichen Ausflügen im Kanal und längs der Küsten der Bretagne, hat der »Saint Michel« schon zwei größere Reisen gemacht. Von Nantes aus trug er im Jahre 1878 Raoul Duval, Julius Hetzel
jun
., meinen Bruder und mich bis nach dem westlichen Mittelmeere. Er besuchte Vigo, Lissabon, Cadix, Tanger, Gibraltar, Malaga, Tetuan, Oran und Algier, und hielt sich ausgezeichnet auch während der wenigen Tage stürmischen Wetters, die uns nicht erspart blieben.
     

    Der »Saint Michel«. (S. 355.)
     
    Es ist allzuschwer, den Reiz in Worten wiederzugeben, den man empfindet, auf solche Weise die Küsten Spaniens, Marokkos und Algiers zu besuchen. Dasselbe gilt auch von der zweiten Reise, welche die Gestade Englands und Schottlands und Edinburgh zum Ziel hatte. Vielleicht veröffentlicht mein Bruder noch einmal die, »Denkwürdigkeiten des ›Saint Michel‹«, was meiner Meinung nach ungemein zur Entwicklung des Yachtsports in Frankreich beitragen würde.
     

    Durchschnitt des »Saint Michel.«
     
    Dieses Jahr lag es anfangs in unserer Absicht, über Christiania, Kopenhagen und Stockholm nach Petersburg zu gehen. Verschiedene Erwägungen führten jedoch eine Abänderung dieses Reiseplanes herbei. Wir hatten sogar schon darauf verzichtet, der Ostsee überhaupt einen Besuch abzustatten, und wenn wir dennoch dahin gelangten, so war das die Folge ganz unerwarteter Umstände, wie man aus diesem Berichte erkennen wird.
    Befehligt wird der »Saint Michel« von Kapitän Ollive, gebürtig von der kleinen Insel Trentemoult, einem reizenden, mitten in der Loire unterhalb Nantes gelegenen Fleckchen Erde, welche, wie das zugehörige Städtchen Batz, noch die Sitten der Vorältern bewahrt hat. Erfahren in der Küstenfahrt, die er fünfundzwanzig Jahre lang betrieben, ist unser Kapitän ein kluger Mann und guter Seefahrer, dem man sich ruhig anvertrauen kann.
    Wenn ich nun noch hinzufüge, daß die sämmtliche aus der Bretagne stammende Besatzung aus einem Maschinisten, zwei Heizern, einem Obersteuermanne, dem Sohne des Kapitäns, drei Matrosen, einem Schiffsjungen und einem Koch besteht, und endlich als die an Bord befindlichen vier Passagiere, Julius Verne, den Advocaten Robert Godefroy aus Amiens, meinen ältesten Sohn und mich selbst, nenne, so ist der geneigte Leser vollständig mit dem »Saint Michel«

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