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Erziehen ohne Frust und Traenen

Erziehen ohne Frust und Traenen

Titel: Erziehen ohne Frust und Traenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Pantley
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Lachen.
    Werden Sie nicht wütend. Ihr Kind hat in ganz unschuldiger Manier ein Wort wiederholt, das es aufgeschnappt hat, und kann Ihre Wut nicht nachvollziehen. »Warum darf Papa das im Auto sagen, aber ich nicht?«
    Reagieren Sie nicht schockiert oder beleidigt. Diese sehr interessante Reaktion könnte Ihr Kind zu weiteren Äußerungen verleiten. Sie können davon ausgehen, dass Ihr Kind gar nicht überreißt, was es sagt – es handelt sich vielmehr um das ganz normale kindliche Erforschen der Sprache. Man sollte das Kind behutsam korrigieren.
    Aber du sagst doch auch manchmal »Sch …«
    Jenn, Mutter einer kleinen Tochter
    Abby und ich hatten gestern eine interessante Diskussion über Schimpfwörter, die ungefähr so ablief:
    Abby: ›Mami, warum darf man nicht ›Sch …‹ sagen?‹
    Mutter: ›Weil das ein unschönes Wort ist.‹
    Abby: ›Verletzt es die Gefühle anderer?‹
    Mutter: ›Ja, das kann passieren.‹
    Abby: ›Aber du sagst manchmal ›Sch …‹‹
    Mutter (schluckt): ›Nun, na ja, ja, das kommt vor. Aber ich sage es nur, wenn ich wirklich wütend bin oder mir weh getan habe, wie neulich, als ich mir den Finger verbrannt habe.‹
    Abby (nachdenklich): ›Mami, darf ich auch ›Sch …‹ sagen, wenn ich mir den Finger verbrenne?‹
    Im Moment interessiert sich Abby sehr für Sprache – ich konnte ihr für ihre Fragen wirklich nicht böse sein.
Hänseln und Beschimpfen
    »Meine Kinder hänseln sich ständig gegenseitig. Auch in ihrem Freundeskreis ist das ein gängiges Verhalten, und nicht selten geben sie sich gegenseitig Schimpfnamen. Ich finde das so schlimm, aber weiß mir keinen Rat, wie ich es unterbinden kann.«
    Siehe auch: Spielverhalten; Streit, zwischen Geschwistern
Das sollten Sie wissen
    Wenn sich Kinder hänseln, ist das für sie ein ganz normaler Weg, mit sozialen Interaktionen zu experimentieren und herauszufinden, wie Beziehungen funktionieren. Manchmal ist es auch ein fehlgeleiteter Versuch, Macht über ein anderes Kind zu erlangen oder es emotional zu verletzen. Hänseln kann aber auch ein Ausdruck von Nervosität, Schüchternheit oder Verwirrung sein. Kinder müssen lernen, dass ihre Worte Macht ausüben und man diese Macht angemessen einsetzen muss; das braucht wie alles, was Kinder lernen müssen, Zeit.
So helfen Sie Ihrem Kind
    Halten Sie sich erst einmal zurück. Wenn das gehänselte Kind unter den Sticheleien nicht zu leiden scheint und auch keine unangemessenen, unflätigen Ausdrücke im Spiel sind, ist es in Ordnung, das Verhalten als harmlose Kinderei abzutun. Mischen Sie sich dann nicht ein. Aber hören Sie aufmerksam zu, um zu sehen, ob die Kinder allein mit der Situation klarkommen oder man irgendwann doch einschreiten sollte.
    Erklären Sie. Erklären Sie, was Hänseln bedeutet und warum es nicht in Ordnung ist. Ganz gleich, welche Worte Ihr Kind benutzt hat, sollten Sie ihm klarmachen, dass Hänseln kein angemessenes Verhalten ist und dass das hänselnde Kind unhöflich ist, auch wenn das gar nicht seine Absicht ist.
    Lenken Sie um. Unterbrechen Sie die Hänselei und wechseln Sie das Thema. Lenken Sie die Aufmerksamkeit der Kinder auf eine Gruppenaktivität, die den Zusammenhalt fördert, zum Beispiel das Spiel mit Steckklötzchen oder Bauklötzen oder ein Brettspiel.
    Stellen Sie eine neue Familienregel auf. Formulieren Sie sie so: »Wir hänseln oder ärgern niemanden.« Hängen Sie die Regel zusammen mit drei, vier anderen wichtigen Familienregeln an einer Pinnwand in der Küche oder an einem anderen zentralen Ort auf. (Siehe auch das Kapitel »Familienregeln: Grundlagen für Einigkeit«).
    Zeigen Sie Schutzmaßnahmen auf. Zeigen Sie dem Kind verschiedene Verhaltensweisen auf, wie es dem Hänsler den Wind aus den Segeln nehmen kann. Schlagen Sie beispielsweise vor, über die dummen Kommentare zu lachen, den Hänsler zu ignorieren oder dem Hänsler unter vier Augen sagen, dass er die Sticheleien lassen soll. Lassen Sie Ihr Kind wissen, dass es sich jederzeit an Sie wenden kann, wenn es mit der Situation allein nicht mehr zurechtkommt, und dass Sie wirklich hinter ihm stehen und es verteidigen und schützen werden.
So vermeiden Sie unnötige Tränen
    Auch Erwachsene sollten nicht hänseln. Achten Sie darauf, dass in Ihrer Familie auch die Erwachsenen nicht die Kinder aufziehen. Manchmal finden Erwachsene das lustig und meinen, auch Kinder finden das witzig. Und selbst wenn das Kind mitlacht, kann es sich in seinen Gefühlen verletzt fühlen.
    Unterstellen Sie

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