Erziehen ohne Frust und Traenen
Fantasie unterscheiden können. Hauptsächlich aber lügen sie deshalb, weil ihnen die Bedeutung der Wahrheit noch nicht in vollem Umfang bewusst ist. Einem Kind beizubringen, wie wichtig es ist, die Wahrheit zu sagen, erfordert viel Zeit, Konsequenz, Geduld und Methodik.
So helfen Sie Ihrem Kind
Die Wahrheit sagen muss zu einem wichtigen Familienwert werden. Durch Ihre Worte und Ihr Handeln lernt Ihr Kind, welche Werte Ihnen wichtig sind. Überlegen Sie, welche Werte Ihnen besonders wichtig sind – etwa Wahrheit und Aufrichtigkeit – und sprechen Sie in Ihrer Familie von Zeit zu Zeit darüber. Wenn dieser Wert beispielsweise in Büchern, in einem Film oder aber im »echten Leben« ein Thema ist, kann man darüber reden.
Konzentrieren Sie sich auf die Lösung. Wenn Ihr Kind einen Fehler macht und schließlich doch mit der Wahrheit herausrückt, sollten Sie es nicht bestrafen oder es demütigen, auch wenn das schwer fällt. Stattdessen können Sie es in die Lösungsfindung einbeziehen. »Wie auch immer es passiert ist – die Lampe ist zerbrochen. Was können wir jetzt tun?«
Halten Sie Ihre Erwartungen realistisch. Manchmal lügen Kinder, weil sie fürchten, den Erwartungen der Erwachsenen nicht gerecht zu werden. Sie finden es dann einfacher zu flunkern, als die Erwartungen der Eltern zu enttäuschen. Prüfen Sie kritisch, wie Sieauf Fehler oder Unzulänglichkeiten Ihres Kindes reagieren, und lassen Sie auch Raum für Unvollkommenheiten!
Verantwortung für eigene Fehler übernehmen. Wenn Sie sehen, dass Ihr Kind einen Fehler macht, bringen Sie ihm bei zu sagen: »Ich habe etwas falsch gemacht. Es tut mir leid.« Damit haben selbst viele Erwachsene noch Probleme – also kann man damit gar nicht früh genug beginnen. Menschen, die zu ihren Fehlern stehen können, werden sich weniger in Lügen flüchten müssen.
So vermeiden Sie unnötige Tränen
Stellen Sie keine Fangfragen. Wenn Ihr Kind einen schokoverschmierten Mund hat oder das Bonbonpapier auf dem Tisch liegt, müssen Sie nicht noch fragen: »Hast du das Bonbon stibitzt, das in der Küche lag?« Machen Sie stattdessen eine schlichte Feststellung wie: »Es sieht aus, als hättest du das Bonbon gegessen, ohne zu fragen. Das nächste Mal sprich bitte erst mit mir, bevor du dir etwas nimmst.«
Unterstellen Sie Ihrem Kind keine Lüge. Wenn Sie den Verdacht haben, Ihr Kind könnte geflunkert haben, aber Sie sich nicht hundertprozentig sicher sind, dürfen Sie es nicht der Lüge bezichtigen. Drücken Sie aber Ihre Sorge aus: »Das hört sich für mich aber nicht wie die Wahrheit an.«
Unterstellen Sie Ihrem Kind keine Bosheit. Ihr Kind mag vielleicht Angst haben, etwas zuzugeben, weil es eine Bestrafung fürchtet oder Sie nicht enttäuschen möchte. Aber Ihr Kind lügt sicher nicht, um Sie zu betrügen.
Raufen und wildes Spiel
»Meine Kinder lieben es, zu raufen, zu schreien und sich zu jagen. Sie sind laut und ungestüm und ich habe für ihr Spiel weder viel Geduld noch Verständnis. Normalerweise endet es so, dass ich dem Ganzen durch Schimpfen ein Ende bereite.«
Siehe auch: Streit, zwischen Geschwistern; Schreien, brüllen, kreischen
Das sollten Sie wissen
Kinder besitzen viel Energie – und das ist gut so. Wir müssen ihnen nur helfen, das richtige Ventil für diese Energie zu finden.
So helfen Sie Ihrem Kind
Verlagern Sie das Spiel an einen anderen Ort. Wenn das, was Sie stört, mehr die Örtlichkeit als das Spiel selbst ist, suchen Sie einen anderen Platz. Sobald Sie bemerken, dass das Spiel der Kinder körperbetonter wird, schicken Sie sie hinaus in den Garten oder in einen Raum, der sicher ist und wo sie gefahrlos raufen können.
Beenden Sie das Spiel, bevor es aus dem Ruder läuft. Vielleicht beten Sie zwar Ermahnungen wie »Seid vorsichtig« oder »Spielt ein bisschen ruhiger« herunter, schreiten aber nicht aktiv ein, um das Spiel friedlicher zu gestalten. Warten Sie nicht, bis jemand verletzt wird oder etwas zu Bruch geht, sondern greifen Sie ein, sobald Sie spüren, dass das Spiel in die falsche Richtung läuft, und lenken Sie die Aufmerksamkeit der Kinder auf eine andere Aktivität.
Bieten Sie ein Alternativ-Programm an. Nicht selten beginnen Kinder zu rangeln und zu raufen, wenn sie gelangweilt sind und ihnen nichts Besseres einfällt. Richten Sie den Kindern einen Spielschrank ein mit Bastelmaterialien, Puzzles und Spielen, der ihnen neue Anregungen liefert.
So vermeiden Sie unnötige Tränen
Schreien Sie nicht. Erheben Sie in einer
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