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Es begann im Grand Hotel

Es begann im Grand Hotel

Titel: Es begann im Grand Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Mann
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handelte. „Der Esstisch ist für heute erst mal außer Gefecht gesetzt. Darum denke ich, dass wir alle auf der Veranda etwas zu uns nehmen könnten. Es ist ein milder Abend. Bitten Sie die Köchin, uns etwas Einfaches zuzubereiten, ja? Was immer sie schnell auf den Tisch zaubern kann.“
    Brooke stimmte ihr von Herzen zu – je schneller, desto besser. Dann musste sie nicht allzu lange bleiben und die verfahrene Situation ertragen.
    Freundschaftlich hakte Linda sich bei ihr ein und führte sie zur Tür. „Komm, wir gehen zu einem bequemen Sofa, damit du die Beine hochlegen kannst.“
    „Ist es so offensichtlich, wie geschwollen sie sind?“
    Bonita gesellte sich zu ihnen. „Du solltest aufhören, diese hohen Absätze zu tragen. Als ich mit dir und Brittany schwanger war, waren meine Knöchel zur Größe eines Ballons angeschwollen. Ihr Mädchen habt mir schon ab dem ersten Trimester Sorgen bereitet – und damit habt ihr seitdem nicht aufgehört.“ Sie leerte ihr Glas und hielt es von sich, damit jemand ihr nachschenkte.
    Am liebsten hätte Brooke in der Nähe ihrer Mutter Wattestöpsel in den Ohren getragen. Anscheinend war sie die Einzige, der Bonitas Bemerkungen etwas ausmachten. Zu Brookes Erleichterung wandte ihre Mutter sich bereits ab, weil sie sich offenbar selbst nachschenken musste.
    „Entschuldige, Linda. Ich brauche frische Luft.“ Tief einatmend öffnete Brooke die Tür zur Veranda. Anschließend drehte Brooke sich um und wollte etwas zu Jordan sagen, aber er stand noch neben Parker.
    Sie schlugen nicht aufeinander ein. An ihrer Körperhaltung und an den Mienen erkannte Brooke jedoch deutlich, wie viel Mühe es beide kostete, sich zusammenzunehmen. Die Worte, die sie wechselten, waren alles andere als versöhnlich.
    Gereizt schob Parker die Hände in die Hosentaschen. „Ich wusste schon immer, wie rücksichtslos du bist. Trotzdem hätte ich nie gedacht, dass du so tief sinken würdest, meine Schwester zu schwängern, um dir einen Anteil vom Garrison-Vermögen unter den Nagel zu reißen.“
    Brooke hörte, wie Jordan die Anschuldigung von sich wies. Im nächsten Moment nannte er Parker einen Esel und erinnerte ihn daran, dass Emilio bereits Ansprüche auf das Familienerbe hatte. Anschließend betonte Jordan, er selbst habe nicht das geringste Interesse am Geld der Garrisons.
    Sie verfolgte das Gespräch angespannt. In den Kreisen, in denen sich ihre Familie bewegte, konnten die Menschen nie genug Geld oder Macht bekommen. Unwillkürlich fragte Brooke sich, ob Parker mit seinem Vorwurf tatsächlich so falschlag.

4. KAPITEL
    Nach einem unangenehmen Abend, wie er es noch nie erlebt hatte, stand Jordan mit Brooke vor ihrer Wohnungstür. Verstohlen rieb er sich das verletzte Kinn. Parker Garrison hatte eine beeindruckend harte Rechte. Das würde Jordan allerdings niemals offen zugeben.
    Wenigstens hatte er genauso viel ausgeteilt, wie er eingesteckt hatte. Er lächelte. Nach den jahrelangen Streitigkeiten tat es gut, endlich den Konflikt mit diesem Garrison auszutragen. Jedenfalls hatte es Jordan gutgetan – bis zu dem Augenblick, als er in Brookes blasses Gesicht geblickt hatte.
    Bis zu jenem Moment hatte er gar nicht gewusst, wie sensibel die kühle und schöne Brooke sein konnte. Wie sehr ihre Familie die Beziehung zu ihm missbilligte, setzte Brooke jedoch sichtlich zu. Deshalb hatte Jordan aufgehört, Parker zu geben, was er mehr als verdient hatte.
    Natürlich war er nicht davon ausgegangen, dass man den roten Teppich für ihn ausrollte. Zumindest höfliche Distanz hatte er allerdings erwartet. Nach dem Zwischenfall mit Parker waren die Garrison-Geschwister jedoch mehr um ihn und Brooke bemüht gewesen.
    Er berührte ihre Schulter, als Brooke ihr Apartment betrat. Nachdem er die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, standen sie allein in einer eleganten und luxuriös ausgestatteten Wohnung, die ganz in Silber und Rosa gehalten war. Plötzlich wurde Jordan bewusst, dass er zwar jeden Zentimeter von Brookes verführerischem Körper kannte, sie ihm aber jetzt zum ersten Mal zeigte, wo sie lebte. Offensichtlich hatte sie ihn aus ihrem Leben fernhalten wollen. Brooke hatte immer darauf bestanden, dass sie sich bei ihm trafen.
    Neugierig sah er sich um. Die weibliche Note war in der Einrichtung unverkennbar. Die Möbel waren sehr modern und geschmackvoll. Trotzdem konnte Jordan sich nicht vorstellen, wie er sich hier wohlfühlen sollte. Er war in einem Haus groß geworden, das genauso eindrucksvoll

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