Es begann im Grand Hotel
und edel wie das der Garrisons war. Nur dass dort eine sehr viel wärmere und einladende Atmosphäre herrschte.
Jordan verdrängte diese Gedanken, um sich auf den Augenblick zu konzentrieren. Ihm war klar, dass Brooke und er an einem kritischen Punkt angekommen waren. Schon an der Art, wie sie ihre Tasche auf das Sofa warf, erkannte er, dass ihre Anspannung noch nicht nachgelassen hatte.
Entschlossen ging er auf Brooke zu und legte die Hände auf ihre Schultern. Ihre zarte Haut zu spüren genügte jedes Mal, um ihn in Erregung zu versetzen. Diese Tatsache ignorierte er jedoch, weil er wollte, dass Brooke sich entspannte. Während er sanft mit den Daumen ihren Nacken massierte, gingen ihm verlockende Möglichkeiten durch den Kopf, wie ein Mann einer Frau auf die angenehmste Art den Stress nehmen konnte. „Erzählst du mir, was in dir vorgeht, oder muss ich raten?“
Er küsste sie auf den Nacken und atmete genüsslich ihren Duft ein. Zu Jordans Freude lehnte Brooke sich an ihn und seufzte leise. Doch gleich darauf spürte er, wie sie die Schultern straffte.
Mit einer geschickten Bewegung entzog sie sich ihm, drehte sich um und hob kampflustig ihr Kinn. Genau wie ihre Geschwister hatte Brooke das charakteristische Garrison-Kinngrübchen. „Stimmt es, was mein Bruder vorhin gesagt hat? Hast du mit mir geschlafen, weil du an das Garrison-Unternehmen willst? Hast du absichtlich versucht, mich zu schwängern?“
Das hatte sie gehört? Jordan presste gereizt die Lippen aufeinander und zuckte gleich darauf unmerklich zusammen. Er hoffte sehr, dass Parker mindestens genauso an seinen Schrammen litt.
„Es geht also schon wieder um die verdammte Rivalität zwischen unseren Familien.“ Wie sollte er ihr das Misstrauen nehmen? Brooke würde ihm wahrscheinlich nicht glauben, wenn er es einfach abstritt. Und wenn er ehrlich war, hätte er früher fast alles getan, um mehr Macht über die Garrisons zu erlangen. „Diese Feindschaft ist nun mal etwas, mit dem wir leben müssen. Hast du denn nicht deshalb mit mir geschlafen? Um dich an deiner Familie zu rächen? Womit hättest du den großen Bruder und deine Mutter denn mehr ärgern können als damit?“
„Wie kannst du so etwas nur glauben?“, rief sie impulsiv, senkte allerdings im nächsten Moment schuldbewusst den Blick.
„Genauso könnte ich dich fragen, wie du auf die Idee kommst, ich wäre wegen der Garrison-Aktien mit dir ins Bett gegangen.“
Sicher, eine Verbindung zwischen ihnen war von großem Vorteil, wenn er ans Geschäft dachte. Trotzdem verschwendete er immer weniger Gedanken an seine Hotels, wenn er mit Brooke zusammen war. Während der vergangenen Abende in seiner Suite hatten er und Brooke sich sehr viel besser kennengelernt, als es in überfüllten Restaurants möglich gewesen wäre.
Brooke wandte sich ab und ging zur Küche – zweifellos, um ihm und seinem forschenden Blick auszuweichen. „Wir haben keinen echten Grund, dem anderen zu vertrauen, was?“
Fasziniert sah er ihr nach. Sanft umspielte der dunkle Stoff ihre Hüften, bei jedem Schritt erhaschte er einen Blick auf ihre nackte Haut. Unwillkürlich erinnerte er sich daran, wie ihre wundervollen schlanken Beine im Kerzenschein schimmerten.
„Wahrscheinlich nicht“, erwiderte er gedankenverloren. Langsam folgte er ihr und lehnte sich mit der Schulter an den holzvertäfelten Bogen, der die Küche vom Essbereich trennte. „Und wie wollen wir das überwinden?“
„Indem wir uns besser kennenlernen.“ Sie nahm eine Flasche Mineralwasser aus dem Kühlschrank und füllte zwei Kristallgläser. „Und indem wir uns mehr Zeit nehmen.“
„Genau.“ Wenigstens waren sie sich in dieser Hinsicht einig. Jordan hatte schon befürchtet, dass Brooke ihre Meinung nach dem heutigen Desaster änderte. Zum Glück war ihr noch nicht aufgefallen, wie ungeduldig er darauf wartete, sie endlich wieder zu küssen und zu umarmen … Und er wollte nicht, dass sie erriet, wie häufig er schon überlegt hatte, was sie wohl unter ihrem Kleid trug. Hastig lenkte Jordan sich ab.
Er nahm Brooke die Gläser ab, kehrte ins Wohnzimmer zurück und stellte sie auf den Kaffeetisch. „Wie wäre es, wenn wir klein anfangen?“
„Was meinst du damit?“ Ihr Tonfall war immer noch sehr argwöhnisch.
„Setz dich.“ Er würde sie dazu bringen, sich zu entspannen. Sie würde sich bald wohler fühlen, denn er wusste, was er dafür tun konnte. Solange sie sich unterhielten, kam es immer früher oder später zu einer
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