Es begann im Grand Hotel
sie die gemeinsamen Abende, das Zusammensein mit diesem Mann genossen hatte. Am liebsten hätte Brooke die Angelegenheit noch ein bisschen geheim und unkompliziert gehalten. „Trotzdem lieb von dir, danke.“
Aufmunternd zwinkerte er ihr zu.
Auf ihrem Weg durch das Foyer hörte Brooke nur das Klappern ihrer Absätze auf dem schimmernden Parkett. Der mindestens vier Meter große Weihnachtsbaum erstrahlte in formvollendetem Glanz. Dieses Jahr war der Festschmuck besonders aufwendig, da Emilio und Brittany ihre Hochzeit hier feiern wollten.
Brooke atmete tief durch. Das war ein Grund mehr, die Neuigkeiten schnell loszuwerden. Dann würden sich die Wogen rechtzeitig glätten, sodass sie Brittany das Hochzeitsfest nicht verdarb.
Sie blieben an der Esszimmertür stehen und warteten. Diesen kurzen unbeobachteten Moment nutzte Brooke, um ihre Geschwister zu betrachten.
Parker würde an die Decke gehen, da war Brooke sicher. Trotz des positiven Einflusses seiner Frau Linda war Brookes ältester Bruder immer noch unnachgiebig, wenn es um seine Geschäfte ging. Die Abneigung – und das war eher untertrieben –, die er Jordan entgegenbrachte, war allgemein bekannt.
Ihr Bruder Adam hatte sich bisher zurückgehalten und nur lose Kontakt zu seinen Geschwistern gehalten. Erst seit Kurzem begann er, das zu ändern – nachdem er überraschend Lauryn geheiratet hatte.
Zu Brookes Erleichterung war Stephen nicht gekommen. Also war ein wütender Bruder weniger anwesend, um den sie sich Sorgen machen musste.
Als Nächstes glitt ihr Blick zu ihrer Mutter, die gerade einen Schluck Wein trank. Dann musterte Brooke diejenigen, die höchstwahrscheinlich zu ihr halten würden: ihre Zwillingsschwester Brittany und deren Verlobter Emilio Jefferies. Obwohl Emilio inzwischen bei dem traditionellen Sonntagsdinner geduldet wurde, machte Brooke sich keine Illusionen. Jordan war derjenige, der Parker mit dem neuen Hotel Konkurrenz machte, nicht sein Bruder Emilio.
Das Klirren von Glas riss sie aus ihren Gedanken.
Ihre Mutter hatte das Weinglas fallen lassen und die Hand vor den Mund geschlagen. Mit der Linken wies Bonita Garrison auf Brooke und Jordan.
Brooke schluckte nervös. „Mutter und alle anderen. Ich habe heute jemanden mitgebracht. Und ganz offensichtlich ist es nicht nötig, dass ich ihn euch vorstelle.“
Plötzlich stieß Brittany einen prustenden Laut aus, woraufhin Brooke ihre Schwester vorwurfsvoll ansah. Damit half Brittany ihr wirklich nicht. In der nächsten Sekunde verzog sie den Mund jedoch zu einem zerknirschten Lächeln.
Es nützte alles nichts. Je eher sie es hinter sich brachten, desto besser. Entschlossen trat Brooke in den Raum und zwang sich zu einem Lächeln. Dabei ging ihr durch den Sinn, dass ihr noch nichts in ihrem Leben so schwergefallen war.
Der Tisch war für sieben Personen gedeckt. Brooke blieb vor ihrem Stuhl stehen und war sich der Anwesenheit des Mannes sehr bewusst, der nun hinter ihr stand. „Mir ist klar, dass es ein ziemlicher Schock für euch sein muss. Aber ich wüsste es sehr zu schätzen, wenn ihr euch wie höfliche Erwachsene benehmen und einen Gast willkommen heißen könntet.“
Abwartend sah sie sich um. Es herrschte absolute Stille. Niemand schien ein Wort herauszubringen. Waren sie einfach nur zu verblüfft, oder akzeptierten sie Jordans Anwesenheit wortlos? Eher unwahrscheinlich, dachte Brooke. Und für eine Frau, die einer Auseinandersetzung meistens aus dem Weg geht, halte ich mich eigentlich ganz gut.
Mit fester Stimme sagte Brooke: „Jordan und ich werden uns in Zukunft noch oft sehen, weil …“ Sie schluckte und wich dem Blick ihrer Mutter aus. „Weil …“
So gut schlage ich mich wohl doch nicht.
Sanft legte Jordan ihr die Hand auf die Schulter. „Ich bin der Vater von Brookes Baby.“
Sie wandte sich kurz um und sah ihn dankbar an. Wenn er es nicht ausgesprochen hätte – Brooke war nicht sicher, ob sie es geschafft hätte.
Bonita stöhnte entsetzt auf und griff nach einem neuen Glas, während Lisette die Scherben vom Boden aufhob.
Parker schob abrupt seinen Stuhl zurück und stand auf. „Brooke, geh weg von diesem Mann.“
Sie schüttelte den Kopf. „Hör auf damit, Parker.“
Ihr Bruder hielt den Blick starr auf seinen Rivalen gerichtet. „Verdammt, Brooke, ich habe gesagt, geh weg von ihm.“
Prompt legte Jordan beide Hände auf Brookes Schulter. „Sprich nicht so mit ihr.“
Sekundenlang schien es, als würde Parker die Kontrolle über sich
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