Es begann im Grand Hotel
dich zusammen …“
„Du meinst, er hat es versucht.“
Männer, dachte sie und unterdrückte wohlweislich ein Lächeln. „Stimmt.“ In ernstem Tonfall fuhr Brooke fort: „Wie auch immer, beim zweiten Mal wirst du von meiner Mutter angegriffen, wenn auch nur verbal und nicht körperlich.“
„Und darunter hast du gelitten. Ich hätte früher eingreifen sollen.“
Als ob das einen Unterschied gemacht hätte. Resigniert legte sie die Wasserflasche auf den Sitz. „Niemand kann sie aufhalten, wenn sie erst einmal in Fahrt kommt.“
Trotzdem musste sie einen Weg finden, zu verhindern, dass so etwas wieder geschah. Brooke würde nicht zulassen, dass ihr Baby in Gefahr geriet. Allein bei dem Gedanken daran, was ihre Mutter um ein Haar ausgelöst hätte, kochte Brooke innerlich vor Wut.
Sanft legte Jordan die Hand auf ihre geballte Faust. „Ich glaube nicht, dass es klug ist, dieses Gespräch zu führen, Brooke.“
„Ja, man soll positiv denken und so. Ich weiß.“ Sie atmete ein paar Mal tief ein und langsam wieder aus.
„Genau.“ Langsam hob er ihre Hand an den Mund und küsste jeden einzelnen Knöchel, bis Brooke sich entspannte. „Und jetzt erzähl mir eine glückliche Kindheitserinnerung.“
Lächelnd begann Brooke mit der ersten Episode, die ihr in den Sinn kam. „Meine Mutter hat früher gemalt. Sie hat ihre Utensilien mit an den Strand genommen, wo Brittany und ich meistens Sandburgen gebaut und in den Wellen geplanscht haben.“
„Das ist schön.“ Er streichelte noch ihr Handgelenk, als die Limousine vor dem Eisentor zu seinem Elternhaus hielt.
„Ich habe so lange nicht mehr daran gedacht“, sagte Brooke leise. „Die schlechten Erinnerungen verdrängen die guten oft.“ Sie sah, wie das Tor geöffnet wurde. Im Stillen malte sie sich aus, wie es sich hinter ihnen wieder schließen würde. Dann saß sie vielleicht in einer Falle. „Du und ich, wir müssen wohl dafür sorgen, dass die Feindseligkeit zwischen unseren Familien nicht zerstört, was wir aufzubauen versuchen.“
Er betrachtete sie nachdenklich, während die Limousine einen Steinweg passierte und sie an einem Brunnen mit einer kleinen Engelsstatue in der Mitte vorbeifuhren. „Einverstanden. Aber nur wenn dich das alles nicht zu sehr aufregt.“
„Gut. Und übrigens: Wenn ich ein rücksichtsloser Mensch wäre, würde ich den Vorteil ausnutzen und mir einfach den Namen aussuchen, der mir gefällt.“
„Solange wir das Kind nicht Parker nennen, ist mir alles andere recht.“
Brooke lachte impulsiv und spürte, wie sehr es sie entspannte. „Ich überlege mir welche, die mir gefallen, und gehe die Liste dann mit dir durch. Okay?“
„Schön.“ Er zwinkerte ihr noch kurz zu, bevor er ausstieg.
Noch bevor Brooke bis zur Treppe zum Haus gehen konnte, hob Jordan sie plötzlich hoch. Brooke protestierte zaghaft, wusste jedoch aus Erfahrung, dass Jordan sich nicht davon abbringen ließ, wenn er sie tragen wollte. Und warum sollte sie es nicht einfach genießen.
Sie schlang die Arme um seinen Nacken, als Jordan die Steinstufen hinaufstieg. Anschließend durchquerte er einen Innenhof, den viele beeindruckende Säulen einrahmten. Nachdem Jordan die Haustür geöffnet hatte, ließ er Brooke kaum Zeit, die gemütliche, in warmen Gelb- und Blautönen gehaltene Einrichtung seines Hauses zu bewundern. Innerhalb kürzester Zeit hatte er Brooke das Personal vorgestellt, bevor er zu einer langen Wendeltreppe weitereilte, die fast das gesamte Foyer einnahm.
Der Flur im ersten Stock wirkte wegen der vielen Gemälde an der Wand schmaler – es waren Landschaftsmalereien und Porträts, die einen sehr jugendlichen Jordan und Emilio abbildeten.
Brooke spürte, wie ihr die Lider schwer wurden. Ihr gelang es nicht, sich dagegen zu wehren, sosehr sie auch wach bleiben und sein schönes Zuhause bewundern wollte. Es war ärgerlich, aber in letzter Zeit überfiel sie häufig tiefe Schläfrigkeit. Und es wurde von Tag zu Tag schlimmer.
Alles um sie schien sich in Dunkelheit zu hüllen, bis Brooke plötzlich wieder wach wurde, als Jordan sie auf ein breites Himmelbett legte. Er breitete eine weiche Tagesdecke über sie. Unwillkürlich hielt Brooke den Atem an. Sie atmete erst auf, als sie nach einem Blick durch das Zimmer erkannte, dass sie nicht in Jordans Bett lag – auch wenn seins sicherlich in der Nähe war.
Eine Woche später lief Jordan voller Vorfreude in seinem Haus die Treppe zum ersten Stock hinauf. Er hatte etwas zu essen und ein
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