Es begann im Grand Hotel
mich eher etwas mit Logik zu tun als mit deinen geheimnisvollen Fähigkeiten, meinen Blick zu deuten.“
„Brooke. Hör auf, mich hinzuhalten.“
Brabbelnde Brooke. Ihr Vater hatte sie früher so genannt, wann immer sie nervös geworden war. Dabei hatte sie sich solche Mühe gegeben, nach außen hin ruhig und gelassen zu wirken. Auch heute noch, auf keinen Fall wollte sie so zynisch und verletzend werden wie ihre Mutter.
Jordan hatte recht. Sie wollte ihn hinhalten, weil sie sich unbeschreiblich unsicher fühlte. Bei Licht betrachtet erkannte sie sich selbst kaum wieder. Sie war nicht mehr mit der Frau zu vergleichen, die vor fünf Monaten mit Jordan ins Bett gegangen war.
Warum hatte er nicht auf der anderen Seite des Schreibtisches stehen bleiben können?
Jetzt führte kein Weg mehr daran vorbei. Sie konnte sich ein für alle Mal von ihrer Eitelkeit verabschieden.
Entschlossen stieß Brooke sich vom Schreibtisch ab, und der Sessel rollte zurück. Sie konfrontierte Jordan mit dem Anblick ihres grünen Kleids, das ihren Bauch umschmeichelte.
Jordan war sekundenlang sprachlos.
Er hatte zwar schon gehört, dass Schwangere eine besondere Ausstrahlung hatten … dass sie schöner aussahen als gewöhnlich. Aber er hatte es eigentlich immer für Blödsinn gehalten. Bis jetzt.
Brookes zarte Haut schimmerte wie Porzellan. Und er hätte schwören können, dass ihr seidenweiches braunes Haar stärker glänzte als beim letzten Mal, als er sie gesehen hatte. Ihre Brüste waren voller und schwerer. Mühsam riss er sich zusammen, um sie nicht wieder zu streicheln.
Schließlich ließ er den Blick zu ihrem Bauch gleiten; die heftigen Gefühle, die dieser Anblick in ihm hervorrief, waren kaum zu beschreiben. Jordan hatte noch nie etwas Vergleichbares empfunden – er war tief bewegt, so voller Stolz.
Sein Kind.
Sobald er erfahren hatte, wann das Kind zur Welt kommen sollte, hatte er gewusst, dass es seins war. Trotzdem war es etwas vollkommen anderes, den Beweis vor Augen zu haben. Jordan fühlte sich auf ganz andere Weise mit Brooke verbunden, jetzt da sie sich auf ein gemeinsames Kind freuen konnten. Auf keinen Fall würde er zulassen, dass sie ihn einfach ausschloss. Nein, das würde er nicht, und wenn er gegen ihre gesamte Familie ankämpfen musste.
Er zwang sich, seine Gefühle zu bezähmen, und betrachtete Brooke. Ihr Kinn mit dem charakteristischen Grübchen, alle Garrisons hatten es. Man mochte ihn ja als hartgesotten bezeichnen, wenn es um seine Deals für die „Jefferies Brothers Incorporated“ ging. Jetzt hielt er es für das Beste, Brooke zu zeigen, wie sehr ihn dieser Augenblick berührte.
Langsam setzte er sich auf die Tischkante und stieß heftig den Atem aus. „Verdammt, Brooke, das ist unglaublich.“
Ihr strahlendes Lächeln bewies ihm, dass er die richtige Reaktion zeigte. Zweifellos instinktiv legte Brooke sich die Hand auf ihren Bauch. „Ich bin auch noch dabei, mich daran zu gewöhnen, deswegen bin ich auch noch nicht dazu gekommen, es dir zu sagen.“
Eigentlich hätte er sie gern darauf hingewiesen, dass sie immerhin Zeit gefunden hatte, um es ihrer ganzen verflixten Familie zu sagen. Im Augenblick hielt Jordan sich zurück – zum Glück. Es wäre alles andere als klug, Brooke Vorwürfe zu machen. Wenn er sie verärgerte, würde er nur alles aufs Spiel setzen. „Wichtig ist nur, dass wir jetzt hier sind … zusammen.“
Zusammen. Das Wort erinnerte ihn an ihre Liebesnacht. Er brauchte Brooke nur anzusehen, und schon überkam ihn dasselbe machtvolle Begehren wie damals. Und warum sollte er das Verlangen, das er für Brooke empfand – und sie offensichtlich auch für ihn – nicht zu seinen Gunsten nutzen?
Wieder strich er ihr die Locke aus dem Gesicht und streichelte dann zärtlich Brookes Wange. Ihre Haut fühlte sich mindestens genauso weich an wie ihr Haar.
„Jordan“, sagte sie und runzelte die Stirn. „Ich wusste, dass es kompliziert werden würde, aber ich werde meine Anwälte bitten, sich mit dir in Verbindung zu setzen, damit du sicher sein kannst, dass du …“
Er ließ sie nicht weiterreden, sondern küsste sie. Sinnlich berührte er ihren Mund. Sie schmeckte nach Pfefferminz, und er konnte nur noch daran denken, dass sie die verführerischste Frau war, der er je begegnet war. Der Pfefferminzgeschmack war neu. Doch an das heiße Begehren, das Brooke nach wie vor in ihm weckte, erinnerte er sich noch sehr gut. In jener schicksalhaften Nacht vor fünf Monaten, als ihre
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