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Es begann im Grand Hotel

Es begann im Grand Hotel

Titel: Es begann im Grand Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Mann
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sie sich entrüstet zu Jordan um. „Brauchst du keine Keule? Die würde wunderbar zu deinem Höhlenmenschgehabe passen.“
    „Du willst es also auf die romantische Tour?“ Er warf ihr unter leicht gesenkten Lidern einen verführerischen Blick zu. „Das lässt sich einrichten. Ich dachte bloß, eine so praktisch denkende Frau wie du würde meine geradlinige Art beim Geschäft zu schätzen wissen.“
    „Moment mal, Mr. Romeo GmbH. Vor fünf Monaten hast du nicht einmal angedeutet, dass es dir ums Geschäft gehen könnte. Muss ich dich wirklich daran erinnern?“
    „Dann beantworte meine Frage.“
    Brooke konnte nicht bedauern, mit ihm geschlafen zu haben. Daran dass der Sex mit Jordan unbeschreiblich gut war, ließ sich nicht rütteln. Und ihr Kind sollte niemals glauben, dass es nicht gewollt war. Trotzdem wollte Brooke auf keinen Fall einen Heiratsantrag annehmen, als handelte es sich dabei bloß um eine geschäftliche Vereinbarung. Sonst würde sie eine Art Scheinehe führen, wie ihre Eltern es getan hatten. Niemals.
    „Nein.“ Brooke verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich werde dich nicht heiraten.“
    Er presste die Lippen aufeinander.
    „Sei vernünftig, Jordan. Wir kennen uns doch kaum.“
    „Wir kennen uns seit Jahren.“
    „Als Bekannte, die vielleicht ganze drei Mal zusammen in einem Meeting gesessen haben oder in einem Restaurant zufällig aneinander vorbeigegangen sind.“ Seltsam, dachte sie in diesem Moment, dass ich mich so gut an diese Gelegenheiten erinnere. Jordan war ihr immer aufgefallen. Und solange sie ihn kannte, war er für sie tabu gewesen.
    Bis zu jenem schicksalhaften Abend.
    Brooke hatte um ihren Vater getrauert, um den Verlust ihres Vorbilds. Wie oft war sie zu ihm gegangen, wenn eine verbitterte Bemerkung der Mutter sie verletzt hatte? Wie ein kleines Mädchen hatte sie zu ihrem Dad aufgesehen. Und an dem Abend war ihr klar geworden, dass ihr Vater sie alle belogen hatte.
    Aber jetzt konnte sie nicht in Grübeleien verfallen. Sie musste an ihr Baby denken. Brooke wollte gut für ihr Kind sorgen. Das war bedeutend wichtiger als ihr unvernünftiger Wunsch, noch einmal von Jordan geküsst zu werden.
    Er nahm einen ihrer Schuhe in die Hand und betrachtete ihn geistesabwesend. „In letzter Zeit hast du plötzlich angefangen, mir aus dem Weg zu gehen.“
    „Weil ich noch nicht so weit war, dir von dem Baby zu erzählen.“ Sie brauchte ihm wohl kaum zu sagen, warum sie einer Begegnung mit ihm ausgewichen war.
    „Oder weil du nicht damit fertig wurdest, wie sehr es zwischen uns gefunkt hat.“
    Offensichtlich war er einfühlsamer, als sie ihm zugetraut hatte.
    „Das könnte man vielleicht auch von dir behaupten.“ Im Stillen gestand sie sich ein, wie sehr es ihren Stolz verletzte, dass Jordan sich nach jener Nacht nicht bei ihr gemeldet hatte.
    „Ich habe dich angerufen.“
    „Nach einer vollen Woche.“
    Er legte den Schuh wieder hin und sah sie mit einem seltsamen Ausdruck in den Augen an. „Du erzählst mir, ich müsse mich von dir fernhalten. Und das soll ich dann ignorieren? Dann darf ich mich also genauso wenig beirren lassen, wenn du sagst, dass du mich nicht heiraten willst?“
    Was für ein gerissener Kerl. Kein Wunder, dass Parker ihn als Konkurrenten sehr ernst nahm und genau im Auge behielt. In diesem Augenblick fiel Brooke ein weiteres Problem auf: Der Vater ihres Babys wollte Einfluss gewinnen, und zwar auf das Familienunternehmen der Garrisons. Wenn sie ihm das Jawort gab, bekam er exakt die Macht, die er sich schon immer gewünscht hatte. Was für ein günstiger Zufall, überlegte Brooke.
    „Spiel nicht den Begriffsstutzigen, Jordan. Ich werde dich nicht heiraten. Wir wissen überhaupt nichts übereinander. Nichts über den Charakter, nichts über die Dinge, die sich außerhalb des Schlafzimmers abspielen.“ Hastig ließ sie dieses gefährliche Thema fallen. „Eine Ehe auf ein wackliges Fundament aus Sex und gemeinsamen Geschäftsinteressen zu bauen! Das wäre katastrophal und unserem Kind gegenüber sehr unfair.“
    „Na schön.“ Er lächelte. Brooke erschauerte, hoffte jedoch, dass er es ihr nicht ansah. Nervös beobachtete sie, wie er sich vom Schreibtisch abstieß und auf sie zukam. „Dann werden wir uns eben besser kennenlernen. Unserem Kind zuliebe. Wir werden für den Rest unseres Lebens durch dieses Kind miteinander verbunden sein. Und Weihnachten steht vor der Tür. Lass uns feiern und die Zeit nutzen, um ein stärkeres Fundament zu

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