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Es begann in einer Winternacht

Es begann in einer Winternacht

Titel: Es begann in einer Winternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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ihres Lächelns leicht in die Höhe gewandert waren, und erklärte: „Ich dachte nur gerade, was für ein perfekter Ehegatte Sie für eine willensstarke Frau wie Lillian sind.“
    Die Erwähnung seiner angebeteten Frau brachte ein warmes Leuchten in die Augen des Earls. „Ich würde sagen, dass sie nicht entschlossener oder willensstärker ist als Sie“, antwortete er und fügte mit einem schnellen Grinsen hinzu: „Sie ist nur lauter dabei.“

21. KAPITEL
    Während Westcliff ging, um mit Sebastian zu sprechen, zog sich Evie zu einem beruhigenden Bad in die privaten Zimmer zurück. Sie gab einen großen Schuss parfümiertes Öl in das Wasser und ließ sich genießerisch in den Zuber sinken. Nach einem ausgiebigen Bad war ihre Haut zart und duftete nach Rosen. Sie zog einen von Sebastians seidengefütterten Morgenmänteln an, wobei sie die Ärmel mehrere Male umschlagen musste, und rollte sich auf einem Stuhl vor dem Kamin zusammen. Langsam bürstete sie ihre Haare, während die Hausmädchen die Wanne wegbrachten. Eines der Mädchen, eine dunkelhaarige Frau namens Frannie, blieb, um das Zimmer aufzuräumen. Sie schlug die Bettdecke zurück und schob eine Wärmpfanne über die Laken.
    „Soll ich … soll ich Ihr Zimmer vorbereiten, Mylady?“, fragte das Mädchen vorsichtig.
    Evie neigte den Kopf und dachte über eine Antwort nach. Es war wohl bekannt unter den Angestellten, dass sie und Sebastian selbst vor seiner Krankheit getrennte Schlafzimmer gehabt hatten. Noch hatten sie kein Bett für eine Nacht geteilt. Auch wenn sie unsicher war, wie sie das Thema mit Sebastian ansprechen sollte, wusste sie doch, dass sie nach den Ereignissen der letzten Wochen keine Spielchen mehr mit ihm spielen wollte. Das Leben war zu kurz, um Zeit zu verschwenden. Es gab keine Garantie, dass Sebastian ihr treu sein würde. Ihr blieb nur die Hoffnung – und der Glaube, dass zwar der Mann, den sie geheiratet hatte, anfangs dieses Vertrauen nicht verdient hatte, der Mann, zu dem er wurde, vielleicht aber doch.
    „Ich denke nicht“, sagte sie dem Mädchen, während sie weiter ihr Haar bürstete. „Ich werde heute Nacht in diesem Zimmer bleiben, Frannie.“
    „Ja, Mylady. Wenn Sie wollen, werde ich …“
    Frannie brach ab, der Gedanke für immer verloren, als sie beide Sebastians große Gestalt das Zimmer betreten sahen. Er blieb direkt hinter der Tür stehen und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand, während er schweigend seine Frau betrachtete. Trotz der Wärme des Feuers, lief eine Gänsehaut über Evies Körper und ein erwartungsvoller Schauer rann ihren Rücken entlang.
    Sebastians Haltung war entspannt, sein Kragen offen, sein schwarzes Halstuch gelöst. Das Feuer des Kamins tanzte über seine elegante Gestalt und warf ein goldenes Licht über seine Gesichtszüge, die einem antiken Götzen gehört haben könnten. Auch wenn er noch nicht wieder ganz geheilt war, strahlte er doch eine gefährliche männliche Kraft aus, die ihr die Knie weich werden ließ. Es half nicht, dass er vollkommen still blieb, und nur sein Blick mit einer Langsamkeit über sie glitt, die ihr beinahe die Fassimg raubte. Hilflos erinnerte Evie sich an das Gefühl seiner seidigen Haut unter ihren Fingern, an seine harten Muskeln unter den lose sitzenden Kleidern, und errötete.
    Frannie griff schnell nach Evies abgelegtem Kleid und eilte aus dem Zimmer.
    Sebastian betrachtete Evie weiter, als sie die Bürste beiseitelegte und mit einem wortlosen Murmeln aufstand. Er drückte sich von der Wand weg und kam auf sie zu. Mit beiden Händen umfasste er ihre Arme, seine Fingerspitzen liebkosten sie durch den Stoff des Morgenmantels hindurch. Evies Herz begann, wild zu schlagen, und ihre Haut prickelte unter den Lagen aus Samt und Seide. Als er sie näher zu sich zog, schloss sie die Augen. Seine Lippen berührten ihre Augenbraue, ihre Schläfe, ihre sanft gerundete Wange. Solch federleichte Liebkosungen, während seine hungrige Erregimg – und ihre eigene – sie in einen glühenden Nebel zu hüllen schien. Für lange Zeit standen sie so nebeneinander, berührten sich kaum, fühlten einfach nur die Nähe des anderen.
    „Evie …“ Sein Flüstern glitt durch die kleinen Härchen an ihrem Haaransatz. „Ich will dich hier in diesem Bett lieben.“
    Ihr Blut schien sich in kochenden Honig zu verwandeln, der träge und süß durch ihre Adern floss. Schließlich gelang ihr eine stotternde Antwort. „I-Ich dachte, dass d-du es nie so nennst.“
    Er hob

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